Leuphana an Reallabor für 5G-Anwendungen beteiligt

16.03.2021 Lüneburg/Buchholz. Die WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH plant auf dem 25 Hektar großen Gelände des TIP Innovationsparks Nordheide die Einrichtung eines 5G-Testfeldes. Dieser neue Mobilfunk-Standard ist mehr als eine Technik, die Handys schneller und multimedialer macht. Die überaus leistungsfähige und zuverlässige Datenübertragung lässt Maschinen miteinander kommunizieren und treibt die Entwicklung in Bereichen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Telemedizin voran. Unterstützt werden die WLH und der Landkreis Harburg bei ihrem Vorhaben von einem eigens gegründeten Forschungsverbund mit der Leuphana Universität Lüneburg, der hochschule 21 (Buxtehude) und dem OFFIS e.V. – Institut für Informatik (Oldenburg) als Kooperationspartner.

Prof. Dr. Paul Drews, Sprecher des Forschungszentrums für Digitale Transformation der Leuphana Universität Lüneburg, freut sich darauf, die neuen Möglichkeiten für Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu nutzen: „Was hier entstehen wird, ist einmalig in Deutschland. Wir können in diesem kleinen Innovationsökosystem neue Anwendungen erproben und in einem spannenden Team von Forschungseinrichtungen und Industriepartnern zusammenarbeiten.“

An der Leuphana gibt es verschiedene Projekte, die mit dem Testfeld auf die nächste technologische Stufe gehoben werden könnten. Dabei geht es unter anderem um den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Produktion sowie zur Sensorik für Schöpfwerke. „Diese Projekte könnten von den neuen Möglichkeiten in der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation einer 5G-basierten Vernetzung profitieren“, so Prof. Dr.-Ing. Jens Heger vom Institut für Produkt- und Prozessinnovation der Leuphana. Neben bereits laufenden Vorhaben gibt es weitere Szenarien. Sie beschäftigen sich u. a. mit einer Verbindung von Gebäudedatenmodellierung und Rettungsdiensten, Mobilitätsszenarien mit (teil-)autonomen Fahrzeugen und einer erweiterten Sensorik für Drohnen, die in Gefahrensituationen eingesetzt werden.

Aus Sicht von Drews bietet der neue Experimentierraum den Hochschulen auch die Möglichkeit, ihn in die Lehre, etwa für Lehrforschungsprojekte, und insbesondere in die Gründungsförderung einzubinden. Das 5G Testfeld sieht er als eine Chance für Gründerinnen und Gründer, ihre Geschäftsideen zu entwickeln und zu erproben – möglicherweise auch gleich in Zusammenarbeit mit den Unternehmen, die sich am Standort ansiedeln werden.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Paul Drews

Prof. Dr. Jens Heger

Forschungszentrum Digitale Transformation

Institut für Produkt- und Prozessinnovation