Berufsbegleitender Master: „Recht gestaltet die Energiewende“

31.03.2021 Die Rechtswissenschaftler*innen Thorsten Müller und Caroline Moog arbeiten bei der Stiftung Umweltenergierecht. Er ist Wissenschaftlicher Leiter und sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Zudem studiert Caroline Moog berufsbegleitend an der Professional School den Master LL.M. Umweltrecht. Thorsten Müller ist in dem Programm Lehrbeauftragter. Beide Jurist*innen wollen mit ihrer Arbeit die Energiewende vorantreiben.

Caroline Moog und Thorsten Müller ©© Manuel Reger und ECC-Moog
Caroline Moog studiert berufsbegleitend an der Professional School den Master LL.M. Umweltrecht. Thorsten Müller ist in dem Programm Lehrbeauftragter.

Laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll der in Deutschland erzeugte und verbrauchte Strom vor 2050 klimaneutral hergestellt werden. Das Ziel ist klar, die Rechtslage aber weiterhin dynamisch. Das rund 20 Jahre alte Gesetz wird regelmäßig reformiert, um etwa geänderten politischen Zielrichtungen oder aktuellen Marktdynamiken Rechnung zu tragen. Vor zehn Jahren wurde die Stiftung Umweltenergierecht ins Leben gerufen, eine gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die sich mit dem Rechtsrahmen der Energiewende beschäftigt. Der Rechtswissenschaftler Thorsten Müller war der Initiator und gehört zu den Gründer*innen: „Wir untersuchen, wie sich das Recht ändern muss, damit die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden kann. Das Recht setzt den Rahmen für Gesellschaft und Wirtschaft und ist damit im demokratischen Rechtsstaat das Mittel, um eine solche umfassende Transformation zu gestalten. Das bisherige Recht adressiert aber nicht die notwendigen Veränderungen, um die gewünschten technischen und gesellschaftlichen Innovationen oder den erforderlichen Ausbau erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Es muss daher fortlaufend neues Recht entwickelt werden.“ Der Jurist absolvierte sein Referendariat unter anderem beim Umweltbundesministerium und beschäftige sich bereits damals mit dem Zusammenhang von Nachhaltigkeit und juristischen Fragen: „Ich war Abiturient am Johanneum in Lüneburg als der erste Castor nach Gorleben transportiert wurde. Mir war es aber auch damals schon zu wenig, nur dagegen zu sein. Wir brauchen neue Lösungen und die möchte ich gerne mitentwickeln“, erklärt Thorsten Müller.

Caroline Moog beendete ihr Studium der Rechtswissenschaften mit ähnlicher Einstellung: „Umweltschutz ist für mich seit langem ein Thema. Ich möchte mich als Juristin in diesem gesellschaftlichen Bereich einbringen.“ Sie schließt gerade das berufsbegleitende Masterprogramm LL.M. Umweltrecht an der Professional School ab. Ihre Masterarbeit schreibt sie zur rechtlichen Situation von Tiny Houses – gerade aber ausschließlich im Homeoffice: „Ich war überrascht, wie gut die Online-Lehre gleich zu Beginn der Pandemie umgesetzt wurde.“ Sie profitiert im Studium nicht nur von den Angeboten zum Umwelt- und Nachhaltigkeitsrecht, sondern ebenso vom interdisziplinären Austausch. Denn auch umweltwissenschaftliche Themen sind Teil des Curriculums: „Ich verstehe die größeren Zusammenhänge besser. Für mich ist das Studium eine gute Ergänzung zu meiner Arbeit in der Stiftung, die sich mit sehr spezifischen juristischen Fragestellungen auseinandersetzt.“

Thorsten Müller ist seit 2016 Dozent im Masterprogramm: „Nachhaltigkeit- und Energierecht sind Zukunftsthemen und ein Master of Law in diesem Bereich eine gefragte Qualifikation“, sagt der Jurist. Er schließt gerade seine Promotion an der Leuphana ab. Sein Betreuer an der Leuphana ist Thomas Schomerus. Der Professor für Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und Energierecht, hat Thorsten Müller bereits vor dem Start des Studiengangs in der Konzeptionsphase in das Dozent*innen-Team geholt: „Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit dem Umwelt- und Energierecht und freue mich, mein Wissen hier an die Studierenden weitergeben zu können.“