Bericht Workshop: Digitale Transformation, KI & Nachhaltigkeit verbinden
12.09.2025 Digitale Transformation, KI und Nachhaltigkeit verbinden - Herausforderungen und Lösungsansätze aus Praxis und Forschung
KI ist gekommen, um zu bleiben, und an vielen Stellen schon heute ein nützlicher Begleiter im Alltag. Von Einkaufsliste bis Quellcode – je nach Fähigkeiten der User*innen sind die Anwendungsmöglichkeiten der KI fast unbegrenzt. Was deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommt, sind die Umweltfolgen, die aus der Nutzung der KI entstehen. Dieses Thema stand deshalb im Fokus eines öffentlichen Workshops des MBA Digital Transformation Management, der am 12. September im Zentralgebäude stattfand.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Paul Drews, Leiter des Studiengangs Digital Transformation Management an der Leuphana Professional School, sprachen Jens Gröger vom Öko-Institut und Jonathan Niesel von Greenpeace über genau diese Umweltfolgen und stellten die aktuelle Studienlage hierzu vor. Spoiler: Die Auswirkungen sind immens.

Dieses Spannungsfeld zwischen Effizienzsteigerung auf der einen und Umweltfolgen auf der anderen Seite ist besonders für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden gar nicht so leicht zu navigieren: “Wenn ich KI nicht einsetze, habe ich als Einzelperson und mein Unternehmen als Ganzes einen Wettbewerbsnachteil, bin weniger effizient etc. Wir können uns dem nicht entziehen. Aber wie gelingt es uns, das nachhaltig zu gestalten?”, fragt sich beispielsweise eine Workshop-Teilnehmerin.
Antworten auf diese Frage lieferten die folgenden Inputs:
Jens Gröger vom Öko-Institut sprach zunächst über die nachhaltige Beschaffung von IT und die Vorteile, die Unternehmen davon haben. Ein Ball, den Jonathan Niesel von Greenpeace im Anschluss noch einmal aufgenommen hat. Er berichtete von der erfolgreichen Umstellung auf Refurbished IT Hardware bei Greenpeace und den Learnings aus dieser Umstellung. Fazit: Mittlerweile ist es sehr gut möglich, auch in großen Stückzahlen eine homogene Hardwareausstattung auf diesem Wege einzukaufen – für einen Bruchteil der Kosten, die mit der Anschaffung neuer Geräte verbunden wäre.
Karen Paul, CIO von Greenpeace, schloss mit 13 spannenden Beispielen aus der Praxis an, wie Unternehmen und Organisationen sich nachhaltiger organisieren können. Eines ihrer Beispiele war der Website Carbon Calculator, mit dem man feststellen kann, wie groß der CO2-Abdruck der eigenen Website ist. Prof. Dr. Drews hatte die Ergebnisse der Leuphana Website direkt im Gepäck: A-Rating – unsere Website ist sauberer als 86% der Websites weltweit.
Nach einer kurzen Pause schloss Prof. Dr. Markus Zimmer von der Universität Agder die Vortragsrunde mit der Kernfrage: Wertebasiertes Management der digitalen Transformation: Wie kann die Ko-Transformation gelingen?
Als Fazit steht unter diesem Workshop: Digitale Transformation und Nachhaltigkeit sind eng miteinander verbunden. Es braucht ein neues Bewusstsein, um eine erfolgreiche, wertebasierte digital-sustainable co-transformation zu gestalten. Dabei ist context awareness (z. B. geographisch, kulturell) wichtig. Manchmal lassen sich beispielsweise nur schlechte Entscheidungen treffen, dann muss man nach der "least bad option" fragen. Und das ist dann immer noch besser, als gar nichts zu tun.
Der Workshop wurde organisiert und angeboten durch den berufsbegleitenden MBA Digital Transformation Management, mit dem sich Teilnehmende in 3 Semestern für den Umgang mit den Auswirkungen des digitalen Wandels in diversen Unternehmensbereichen auseinandersetzen.