Movers of Tomorrow: Leuphana-Studentin Alina Reize gewinnt Jurypreis für Engagement

21.10.2025 Für ihren langjährigen Einsatz für Jugendbeteiligung und Klimagerechtigkeit wurde die Studentin Alina Reize von der Allianz Foundation ausgezeichnet. Die 22-Jährige überzeugte mit ihrem Mut, ihrer Vision – und ihrem unermüdlichen Einsatz für eine nachhaltige Zukunft.

©Leuphana/Tengo Tabatadze
„Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass ihre Perspektiven wichtig sind und ihre Stimmen Gehör finden sollten", sagt Alina Reize.

Alina Reize bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Die 22-Jährige aus Lüneburg hat als UN-Jugenddelegierte bereits vor den Vereinten Nationen bei der Generalversammlung in New York gesprochen. Doch auch als ihr Name bei der Preisverleihung der Movers of Tomorrow fiel, war die Freude riesig: Sie gehört zu den zehn Gewinner*innen des Jurypreises.

Ausgezeichnet wurde Alina Reize für ihren Einsatz für mehr Jugendbeteiligung und Klimagerechtigkeit. Bereits in ihrer Schulzeit gründete sie in ihrer bayerischen Heimat eine Ortsgruppe von Fridays for Future und organisierte Demonstrationen. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der BUNDjugend. Später baute sie in Lüneburg eine Ortsgruppe auf, war im niedersächsischen Landesvorstand und ist momentan im Bundesvorstand der BUNDjugend engagiert.

„Ehrenamtliches Engagement ist ein Privileg – nicht jede*r kann es sich finanziell leisten, Freizeit dafür zu investieren“, sagt sie. Umso mehr freut sie sich über die Anerkennung und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro: „Das hilft mir, weiter aktiv bleiben zu können.“ Ihr Studium an der Leuphana Universität Lüneburg finanzierte Alina Reize unter anderem durch ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung. 

Der Studiengang Global Environmental and Sustainability Studies passt perfekt zu ihrer internationalen Perspektive: „Klimawandel lässt sich nicht national lösen. Es braucht globale Zusammenarbeit“, ordnet sie ein. Aber es geht ihr um mehr als nur Umweltfragen: „Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass ihre Perspektiven wichtig sind und ihre Stimmen Gehör finden sollten. Die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 30 – in den Parlamenten spiegelt sich das kaum wider.“ Als Jugenddelegierte bei den UN war sie zwar Teil der offiziellen Deutschen Delegation, sprach aber nicht für ein Land, sondern für die Interessen junger Menschen in Deutschland. Sie ist sich bewusst, dass junge Menschen unterschiedlichste Lebensrealitäten, Meinungen und Prioritäten haben, die sie nicht alleine abbilden kann. Die Studentin ging daher in Schulen und redete mit Jugendlichen: „Was braucht und wünscht ihr euch für eine gute Zukunft?“ Die Antworten reichten von Weltfrieden über Geschlechtergerechtigkeit und Umweltschutz bis zu Döner für 2,50€. 

An der Leuphana hat sie ihren Platz gefunden: „Ich bin am richtigen Ort.“ Die Universität gehört deutschlandweit zu den Hochschulen mit besonders vielen studentischen Initiativen. Auch andere Leuphana-Studierende waren bei den Movers of Tomorrow erfolgreich – sie erhielten den Publikumspreis und feierten mit Alina Reize ihren zusätzlichen Jurypreis. „Die anderen Teilnehmenden waren unglaublich inspirierend“, berichtet sie und mahnt: „Aber es braucht mehr als Auszeichnungen. Wir benötigen auch Räume und Förderung, damit sich junge Menschen engagieren können.“ An der Leuphana engagiert sich eine große Zahl von Studierenden in Initiativen. Sie können an der Universität kostenfrei Räume für ihre Veranstaltungen nutzen.

Für Alina Reize war es übrigens nicht ihre erste Auszeichnung: In Bayern wurde sie ihr bereits der „Grüne Engel Junior“ des Umweltministeriums verliehen. Für das kommende Jahr plant sie ein Auslandssemester in Indien – an einer Partneruniversität der Leuphana: „Ich möchte mehr über nicht-westliche Perspektiven auf Klimagerechtigkeit lernen. Ohne diese bleiben internationale Lösungen unvollständig und ungerecht.“