Trauer um Jimmy Carter: 2007 besuchte der ehemalige US-Präsident die Leuphana

10.01.2025 Der kürzlich verstorbene 39. US-Präsident wurde jetzt mit einem Staatsbegräbnis verabschiedet. Anlässlich der College-Eröffnung kam der damals 83-jährige Jimmy Carter nach Lüneburg. 1400 Erstsemester-Studierende erlebten den Friedensnobelpreisträger in der Michaeliskirche.

©Leuphana
Rosalynn und Jimmy Carter in der St. Michaelis-Kirche in Lüneburg

„Heute Abend stehe ich hier erfüllt von Dankbarkeit, Spannung und Bewunderung, über das in den letzten Monaten hier an der Leuphana erreichte Ergebnis: Eine Universität so völlig neu zu erfinden hat nach meiner Auffassung langfristig tiefgreifende Auswirkungen auf das gesamte Bildungssystem in Deutschland und Europa. Dieses einzigartige Experiment ist aus meiner Sicht zu durchschlagendem Erfolg bestimmt. Deshalb beglückwünsche ich alle, die hier studieren: Der Beginn Ihres Studiums hier in diesem besonderen Programm ist ein Moment von historischer Bedeutung“, sagte Jimmy Carter in seiner Rede anlässlich der Eröffnung des Leuphana College.

Erstmals verlieh er in Deutschland die Preise der Jimmy and Rosalynn Carter Partnership Foundation. Auch eine Initiative von Lüneburger Studierenden gehörten zu den Preisträgern: Die Organisatoren des ‚lunatic’-Festivals, dessen Einnahmen einem Entwicklungshilfe-Projekt zufließen, wurden mit dem 2. Preis ausgezeichnet.

Jimmy Carter galt als Vermittler für Frieden und Demokratie. Er war von 1977 bis 1981 im Amt. Nach seiner Präsidentschaft gründete er das Carter Center. Die gemeinnützige Organisation setzt sich für Menschenrechte und eine weltweite Verbesserung der Gesundheitsvorsorgung ein. 2002 bekam Carter den Friedensnobelpreis „für seinen jahrzehntelangen, unermüdlichen Aufwand zum Finden friedlicher Lösungen von internationalen Konflikten, für die Verbreitung von Demokratie und Menschenrechten und dem Vorantreiben von ökonomischer und sozialer Entwicklung“.

Die Leuphana griff Jimmy Carters innovative Ansätze in Energie- und Umweltpolitk und sozialem Lernen häufig auf. Etwa studentische Initiativen oder städtische Partnervorhaben nutzen Jimmy Carters Projekte als Vorbild und thematisieren seine humanitäre Arbeit in Bildungsprogrammen. 

Jimmy Carter verstarb am 29. Dezember 2024. 

Jetzt nahmen in Washington die noch lebenden ehemaligen US-Präsidenten sowie Joe Biden und Donald Trump Abschied. Im Anschluss an das Staatsbegräbnis wurde der Sarg zurück in Carters Heimatbundesstaat Georgia geflogen. Dort soll später im privaten Kreis in seinem Heimatort Plains die Beisetzung stattfinden.