Förderung für Leuphana-Projekt: Mehr Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung

27.01.2021 Lüneburg/Erfurt/Bonn. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) fördert in den kommenden zwei Jahren ein Verbundprojekt zum Transfer von Nachhaltigkeit in die berufliche Aus- und Weiterbildungspraxis mit rund 550.000 Euro. Im Rahmen des Vorhabens wollen die Leuphana Universität Lüneburg und die Universität Erfurt Multiplikatoren qualifizieren, um die Ergebnisse ihrer erfolgreichen Modellversuche in die betriebliche Ausbildungspraxis zu übertragen.

Die Leuphana Universität Lüneburg hatte sich mit einem Modellversuch zur Qualifizierung von Berufsbildungspersonal bereits erfolgreich am Förderprogramm „Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung (BBNE) beteiligt. Auch die Universität Erfurt hatte mit dieser Förderung Konzepte zur Professionalisierung des Ausbildungspersonals für eine nachhaltige berufliche Bildung entwickelt. Beide Universitäten wollen ihre Arbeitsergebnisse jetzt verknüpfen und in Form einer Multiplikatorenqualifizierung in die berufliche Bildungspraxis übertragen.

Geplant ist zunächst eine Reihe von Workshops zur Qualifikation von Trainer*innen der Aus- und Weiterbildung sowie von betrieblichen Ausbilder*innen. Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen sollen ausgewertet, angepaßt und schließlich in die Praxis übertragen werden. Zunächst geht es dabei um die Qualifikation von Pädagog*innen der beruflichen Weiterbildung. In der zweiten Phase veranstalten diese Teilnehmenden dann ihrerseits eigenverantwortlich Workshops für betriebliche Ausbilder*innen von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen.

Ziel des Vorhabens ist es nicht nur, einen Leitfaden zu erstellen, sondern auch einen IHK-Zertifikatslehrgang zu entwickeln, damit die Nachhaltigkeitsthematik Eingang in das Zertifizierungssystem der regionalen Industrie- und Handelskammern findet. So kann sichergestellt werden, dass eine sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Ausrichtung der betrieblichen Prozesse vom Bildungspersonal in Unternehmen mitgetragen und befördert wird.

Die Projektverantwortlichen wollen mit ihrem Ansatz auch erreichen, dass eine Verbindung aus kaufmännischen und gewerblich-technischen Perspektiven auf Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung gelingt. Ziel ist eine ganzheitliche Durchdringung der betrieblichen Ausbildung mit Themen der Nachhaltigkeit. Damit dies bundesweit gelingen kann, arbeiten die Universitäten mit verschiedenen Partnern aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung zusammen. Auch zahlreiche Unternehmen, weitere Forschungseinrichtungen sowie Verbände und Vereine sind in das Projekt eingebunden.

Hintergrund:
Das Transferprojekt TraNaxis ist am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (IFSP) der Leuphana Universität Lüneburg angesiedelt und wird dort von Prof. Dr. Anke Karber (Projektleitung) und Jan Pranger (Wissenschaftler Mitarbeiter) bearbeitet.