Leuphana als „innovative Hochschule“ in Deutschland ausgezeichnet und gefördert
05.05.2022 Stärkung des regionalen Innovationssystems
Lüneburg/Bonn. Die Leuphana Universität Lüneburg wird als einzige niedersächsische Universität im Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ ausgezeichnet. Dies teilte heute die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) mit. Für die Umsetzung ihres Projekts „Transformation durch Innovation und Kooperation in Communities“ und zur Stärkung des forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfers erhält die Leuphana eine finanzielle Förderung in Millionenhöhe vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Niedersachsen. Das Projekt startet im Januar 2023 und wird für einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Insgesamt hat die GWK in einem expertengeleiteten Wettbewerbsverfahren bundesweit 55 Hochschulen ausgewählt.
Mit dem Programm „Innovative Hochschule“ wollen Bund und Länder die Entwicklung von regionalen Innovationssystemen durch Wissenschaft fördern und den Wissensaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis auf eine neue Ebene stellen. Gefördert werden vor allem mittlere und kleinere Universitäten und Fachhochschulen, vergleichbar mit der Exzellenzstrategie für größere Universitäten.
Die Leuphana setzt mit ihrem Projekt auf einen innovativen Wissensaustausch mit Hilfe von Communities. Vier solcher Communities sollen in den Handlungsfeldern „Nachhaltige Produktion”, „Schulentwicklung und Leadership“, „Social Innovation und Entrepreneurship“ sowie „Kunst und Kultur“ entstehen. Sie sollen dazu beitragen, die anstehenden großen gesellschaftlichen Transformationsprozesse erfolgreich zu bewältigen und das Innovations- und Transfergeschehen in der Metropolregion Hamburg und in Niedersachsen signifikant zu verbessern.
Universitäts-Präsident Sascha Spoun freut sich über den Wettbewerbserfolg: „Die Leuphana steht schon seit Jahren für Innovation. Zu unseren Stärken gehört es, die gesellschaftlichen Disruptionen und die sich daraus ergebenden Transformationsprozesse themenorientiert zu behandeln, wissens- und forschungsbasierte Innovationen und neue Modelle der Kooperation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu entwickeln. Die Auszeichnung als Innovative Hochschule und die zukünftige Förderung bestärken uns auf dem von uns eingeschlagenen Weg.“
Die Communities haben gerade mit Blick auf das Anstoßen von Innovationsprozessen ein besonderes Potential, denn als inter- und transdisziplinär zusammengesetzte Gruppen innerhalb ausgewählter Themenfelder können sie technologische und soziale Innovationen zielgerichtet vorantreiben. Unterstützt werden die Communities durch ein mobiles Medienstudio, das mit Hilfe beteiligungsorientierter Veranstaltungs- und Medienformate die Reichweite des Wissenstransfers erhöhen soll. Ein spezielles Community- und Impactmanagement wird dafür sorgen, dass Wissenschaft und Praxis voneinander lernen, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Professor Dr. Paul Drews und Andrea Japsen von der Leuphana leiten und koordinieren das von ihnen gemeinsam mit 16 Professor*innen der Leuphana entwickelte Projekt zum Wissensaustausch, an dem auch das Helmholtz-Zentrum hereon und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg sowie Kunst- und Kultureinrichtungen, Schulen, gemeinnützige Organisationen und Institute aus den Bereichen Bildung und Social Entrepreneurship sowie Unternehmen und regionale Wirtschaftsförderungseinrichtungen, Kammern und Innovationszentren als Kooperationspartner beteiligt sind.
Hintergrund:
Die Bund-Länder-Initiative zur Förderung des forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfers – „Innovative Hochschule“ – wurde im Sommer 2016 von den Regierungschefinnen und -chefs von Bund und Ländern beschlossen. Sie soll Hochschulen darin unterstützen, sich im Leistungsbereich Transfer und Innovation, der auch als „dritte Mission“ der Hochschulen – neben Forschung und Lehre – bezeichnet wird, zu profilieren und ihre strategische Rolle im regionalen Innovationssystem zu stärken. Die Förderinitiative wird in zwei Auswahlrunden durchgeführt. An der zweiten Auswahlrunde (2023 bis 2027) konnten sich nun sowohl bereits in der ersten Auswahlrunde geförderte Hochschulen als auch bisher nicht geförderte Hochschulen beteiligen.