Alexandra Augustin und der „Radentscheid Lüneburg“

25.08.2021 Als eine von drei Sprecher*innen der Initiative „Radentscheid Lüneburg“ setzt sich Alexandra Augustin für mehr nachhaltige Mobilität in der Hansestadt ein. Am College studiert sie Umweltwissenschaften.

College-Studentin Alexandra Augustin ©Privat
„Mein Herzensthema entdeckte ich durch ein Komplementär-Seminar bei Dr. Antje Seidel und Prof. Dr. Peter Pez zum Projekt ‚Lüneburg Maps‘.“

„Ich dachte immer man macht Abi, studiert sofort und mit 21 hat man einen Bachelor,“ erzählt Alexandra Augustin. Die im französischen Lyon aufgewachsene Studentin zog direkt nach ihrem Schulabschluss in Frankreich nach Deutschland und begann ein Flugzeugbau Studium in Hamburg. Nach nur kurzer Zeit brach sie das Studium ab und informierte sich zu Alternativen. Sie hörte von der Möglichkeit, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr zu absolvieren und bewarb sich bei JANUN, einem Netzwerk im Natur- und Umweltschutz in Lüneburg. „Nach 7 Monaten bei JANUN wurde ich viel umweltbewusster. Das war ein Wendepunkt in meinem Leben“, berichtet Augustin. Sie entschied sich für ein Studium der Umweltwissenschaften an der Leuphana. „Anfangs war ich oft frustriert, dass sich andere sprachlich besser ausdrücken konnten. Die universitäre Fachsprache fiel mir schwer. Doch mit jeder Präsentation, mit jeder Hausarbeit wurde mein Deutsch ein wenig besser. Es ist wie beim Sport: Wenn ich viel trainiere, kann ich auch gut sein!“

Nach vier Semestern stand Augustin vor der Wahl eines Themas für ihre bevorstehende Bachelorarbeit: „Mein Herzensthema entdeckte ich durch ein Komplementär-Seminar bei Dr. Antje Seidel und Prof. Dr. Peter Pez zum Projekt ‚Lüneburg Maps‘.“  In dem kartographischen Projekt wird eine offene Datenbasis erarbeitet, die etwa als Grundlage für Routing-Apps oder Informationskampagnen für nachhaltige Mobilität in und um Lüneburg dient. Begeistert durch das Seminar beschäftigte sich Augustin fortan mit nachhaltiger Mobilität mit speziellem Fokus auf Fahrradverkehr und engagierte sich bei der Initiative „Radentscheid Lüneburg“.

„Beim Radentscheid stellen wir lokale politische Forderungen“, erklärt Augustin. So fordern sie etwa eine attraktive Radinfrastruktur und ein lückenloses Radroutennetz in Lüneburg, damit sich möglichst viele Menschen klimafreundlich fortbewegen. „Im Hinblick auf Klimapolitik und die Verkehrswende, merken wir gerade im Wahljahr, wie wir mit dem Radentscheid Druck auf die Kommunalpolitik ausüben können.“ Mit Hilfe eines Bürgerentscheids will die Initiative komfortables und sicheres Radfahren in Lüneburg vorantreiben.