Summer School: “Regenerative Education for Sustainable Development”

30.08.2021 Vom 16. bis 20. August veranstaltete das Institut für Nachhaltige Entwicklung und Lernen (ISDL), ein zentrales fakultätsübergreifendes Institut an der Leuphana, eine Summer School zum Thema "Regenerative ESD and Evaluation for the Future We Want". Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt trafen sich online, um Vorträge zu hören und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man effektive BNE-Evaluierung umsetzt und BNE-Evaluierungsvorschläge (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) entwickelt, die darauf abzielen, ein kritisches Verständnis dafür zu entwickeln, Evaluierung als einen Lernprozess der Nachhaltigkeit zu sehen.

Graphic Recording der Keynote von Heila Lotz-Sisitka zu "evaluative being(s) and becoming(s)" ©Louisa Szymorek
Graphic Recording der Illustratorin Louisa Szymorek zur Keynote von Professorin Heila Lotz-Sisitka von der Rhodes University South Africa über "evaluative being(s) and becoming(s)".

Einige standen schon früh morgens um 5 Uhr auf, andere blieben bis spät in die Nacht wach, um an der internationalen Summer School teilzunehmen, an der sich Teilnehmer*innen aus acht verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Zeitzonen beteiligten. Dies erforderte eine besondere Vorbereitung und Flexibilität, um allen Teilnehmer*innen gerecht zu werden. Die Teilnehmer*innen kamen aus Indien, der Schweiz, Deutschland, Kenia, Südafrika, Irland, Südkorea, Chile und Mexiko. Sie alle kamen in einem Zoom-Raum zusammen, um über Evaluierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung zu diskutieren. 

"Unsere Gesellschaft steht derzeit weltweit vor vielen Herausforderungen, die die Bedeutung von Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstreichen. Mit dieser Summer School versuchen wir, Change Agents zu befähigen und gemeinsam mit ihnen zu lernen, Evaluation als integralen Bestandteil von Nachhaltigkeitslernen zu begreifen", sagte Matthias Barth, Professor für Bildung für nachhaltige Entwicklung, bei der Eröffnung der Summer School. Die Summer School unterstützte das Hauptziel von ISDL, Nachhaltigkeitslernen auf allen drei Ebenen zu fördern - individuell, als Gruppe und als Gesellschaft. Damit leistet das ISDL einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG 4.7) und dem kürzlich veröffentlichten Rahmen und Fahrplan für BNE für 2030.  Der Summer School, die in Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Engagement Global, der Rhodes Universität und der Universität Veracruzana organisiert wurde, ging eine dreiwöchige Online-Lernphase voraus, in der die Teilnehmer*innen in gemischten Lernformaten ein Verständnis für die Kernkonzepte entwickelten.

"Wie bringen wir Menschen auf die gleiche Verständigungsebene, wenn sie sehr unterschiedliche Hintergründen haben? Wie setzen wir eine für alle verständliche Sprache ein und nutzen diese produktiv, um ihr Potenzial zu entfalten?" Die kritischen Fragen und Bedenken der Teilnehmer*innen in der Eröffnungssitzung zeigen, dass der Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses der Schlüssel zu Evaluierungs- und Lernprozessen ist, insbesondere bei der Arbeit mit Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen. Dies wurde auch in dem ersten Impuls-Vortrag von Professorin Heila Lotz-Sisitka von der Rhodes University, Südafrika, hervorgehoben, die über "Evaluatives Sein und Werden" sprach. Sie erläuterte, dass Evaluation eine Form der "Wertfindung" ist, insbesondere in Bezug auf Angelegenheiten, die uns in unserem Leben und unseren Praktiken in Gesellschaft anderer betreffen: "Die Schwierigkeit bei Evaluationssprozessen besteht darin, bewertende Urteile über oder für andere zu fällen, meist ohne die Person zu "kennen". Dies ist eines der Anliegen, die die realistische Bewertungsmethode vorantreiben. Sie betont die Notwendigkeit, den Kontext jeder Person und Situation zu sehen - Was funktioniert für wen unter welchen Bedingungen und warum?" Es kann eine Diskrepanz zwischen einer Beobachtung und der Selbsteinschätzung einer Person bestehen. Deshalb ist es notwendig, die "Zuschauerbrille" abzulegen, wie Heila Lotz-Sisitka es ausdrückt: "Manchmal wird eine Frau unterdrückt, auch wenn sie es vielleicht leugnet. Bei der Evaluierung geht es darum, verschiedene Perspektiven einzubringen. Sie eröffnet einen Raum für eine öffentliche Diskussion über die Werte des Wohlbefindens. Genau darum geht es bei Ethik, Werten und Nachhaltigkeitsprinzipien: Wie die Menschen im Hinblick auf ihr eigenes Wohlbefinden und das der Umwelt miteinander und mit der Umwelt umgehen. Wenn wir evaluieren, um gemeinsam Wertvorstellungen zu finden, reflektieren wir auch immer unser Handeln

Die erste Summer School der ISDL befasste sich mit Gesprächen über die Entkolonialisierung von Bildung und Evaluation, die Nutzung der menschlichen Weisheit zum Verlernen und Lernen und den Aufbau von Fähigkeiten zur Kommunikation von BNE-Evaluation.
Man kann mit Sicherheit sagen, dass sie ihr Ziel erreicht hat, Menschen zusammenzubringen: "Es ist gut zu wissen, dass wir nicht allein sind - jede*r hat ähnliche Probleme und es ist einfacher, sie gemeinsam zu lösen. Wir haben ein Netzwerk globaler Freund*innen geknüpft und werden in Kontakt bleiben, sagt Nicholas Mwaura Kinyanjui aus Kenia, einer der Teilnehmer des Kurses."

Kontakt

  • Prof. Dr. Matthias Barth
  • Deepika Joon