Stipendiat Joshua McGregor - Medienversteher zieht es nach Hong Kong und zurück nach Lüneburg

28.09.2021 Joshua McGregor, 22, studiert Digital Media am Leuphana College. Im Rahmen seines Studiums verbrachte er zwei Jahre an der City University of Hong Kong. Gefördert wird er durch ein Deutschlandstipendium des Alumni- und Fördervereins Leuphana Universität Lüneburg.

Stipendiat Joshua McGregor ©Privat
Zwei Jahre in Hong Kong haben nicht nur viel zu seinem Studium beigetragen; Joshua ist dort als Mensch gewachsen und hat seine Perspektive auf sein Leben in Deutschland erweitern können.

Joshua McGregor hat gerade einen zweijährigen Auslandsaufenthalt in Hong Kong hinter sich. Sei es in Animation, Film oder Videokunst - er interessiert sich für sozial- und machtkritische Felder innerhalb der Medienwissenschaften und für das bewegte Bild. Medien zu verstehen und kritisch mit ihnen umgehen zu können, ist ihm wichtig, weil sie aus seiner Sicht nicht nur die soziale Realität formen und verändern, sondern auch ein großer Teil der Zukunft sind. Am Tag der offenen Tür an der Leuphana fiel seine Entscheidung für das Bachelor-Studium in Lüneburg: Die Größe des Studienganges, seine internationale Ausrichtung sowie die Verbindung theoretischer und praktischer Inhalte haben ihn überzeugt.

Joshua, haben sich Ihre Erwartungen an das Studium bisher erfüllt?

Meine Erwartungen an das Studium haben sich durchaus erfüllt und ich bin nach wie vor zufrieden mit meiner Wahl – mein Plan ist es jetzt bald auch einen Master im Medienbereich zu machen. Ich konnte praktische und theoretische Erfahrungen sammeln und merke rückblickend, dass ich bei dem Studium einiges lernen konnte.

Wem würden Sie dieses Studium empfehlen?

Empfehlen würde ich das Studium Menschen, die sich besonders dafür interessieren, wie Medien unsere Kultur und Realität bestimmen und verändern und ein Interesse für verschiedenste Medienphänomene und -kulturen haben. Erfahrungsgemäß würde ich sagen, dass viele Menschen am Anfang des Studienganges besonders durch die praktischen Elemente motiviert sind, das Studium anzugehen. Diesen Menschen würde ich mit auf den Weg geben, nicht vor Theorie zurückzuschrecken – ich selbst habe – auch durch die Kombination mit meinem Philosophie-Minor – erst im Studium auch eine kleine Leidenschaft für Theorie entdeckt. Aber letztendlich gibt es natürlich auch Menschen, denen der praktische Teil einfach mehr liegt.

Sie haben gerade einen zweijährigen Auslandsaufenthalt hinter sich. Wie kam es dazu?

Ich habe mich im Rahmen des Doppelbachelor-Programms der Leuphana mit der City University of Hong Kong dafür entschieden, nach Hong Kong zu gehen, da die School of Creative Media dort eine sehr praktische Ausprägung hat und ich auch ein großes Interesse an der Stadt Hong Kong hatte. Im Nachhinein kann ich jedem nur empfehlen, solche Erfahrungen im Studium auf jeden Fall mit zu nehmen: Ich bin in der Zeit dort auf jeden Fall als Mensch gewachsen und habe nicht nur an der Universität viel gelernt, sondern auch meine Perspektive auf mein Leben in Deutschland erweitern können. Außerdem haben die kulturellen Angebote innerhalb der Stadt, wie z.B. sehr viele Kunstaustellungen, die ich dort besuchen konnte, meine Interessen positiv verändert und auch meine Zukunftspläne stark inspiriert. Trotz einiger Schwierigkeiten innerhalb meiner Zeit dort, würde ich jederzeit wieder dort hingehen, würde ich noch einmal vor die Wahl gestellt werden.

Stehen Sie in Kontakt mit internationalen Studierenden an der Leuphana?

Momentan habe ich nicht viel Kontakt, da ich ja selbst erst aus dem Ausland zurückgekommen bin. Vorher jedoch hatte ich relativ viel Kontakt zu internationalen Studierenden, besonders durch meine eigene WG und die Studentenwohnheime von Freund*innen. In meiner WG selbst haben meine Mitbewohner*innen sehr häufig gewechselt, und alle von ihnen waren internationale Studierende oder Migrant*innen, wodurch ein kultureller Austausch stattfand und ich auch viel über die Erfahrungen als internationaler Student erfahren konnte. Während der ständige Wechsel der Mitbewohner*innen etwas schade war, habe ich hierdurch auch wertvolle Einsichten bekommen.

Welche Pläne haben Sie nach Ihrem Studium?

Erstmal möchte ich im jetzigen Sommersemester meine Bachelorarbeit schreiben – daran arbeite ich momentan auch schon. Danach möchte ich gerne einen Master machen. Welchen Master ich letztendlich mache, steht noch nicht ganz fest. Gerne würde ich in den Bereich der Medienkunst gehen, da ich aber auch ein starkes theoretisches Interesse habe, kann ich mir auch vorstellen, einen Master im Bereich der Medienwissenschaften zu machen. Am liebsten würde ich in meinem Master diese beiden Elemente weiterhin verbinden, so wie ich es auch im Bachelor-Studium getan habe.

Engagieren Sie sich außerhalb der Universität oder wo würden Sie sich gern engagieren?

Momentan ist es leider aufgrund der Pandemie schwer, mich wieder zu engagieren – ich bin gerade erst aus dem Ausland zurück und habe das Gefühl, es ist schwierig, momentan viel zu tun, vor allem, wenn man gerade erst neu Fuß fassen muss und sich vielleicht neu bei Verbänden, Gruppen oder sonstigem einbringen möchte. Vorher habe ich mich allerdings politisch engagiert, und in meiner Heimatstadt in der Kinder- und Jugendarbeit. Es ist mir wichtig, unsere Gesellschaft aktiv mit zu formen und auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten. In unserer Gesellschaft gibt es meiner Meinung nach einige Probleme, in Bereichen von sozialer Gerechtigkeit, Ausbeutung von Arbeiter*innen, Klimawandel und vielen anderen. Probleme, die ohne unser Engagement nicht einfach so verschwinden. Von Daher hoffe ich, mein altes Engagement bald wieder aufnehmen zu können und vielleicht auch neue Wege zu finden, mich politisch zu engagieren.

Was schätzen Sie an Lüneburg und seinen Bewohnern?

Ich habe Lüneburg als sehr offene und schöne Stadt kennengelernt und das auch sehr geschätzt. Viele Menschen in dieser Stadt engagieren sich in ihrer Stadt und interessieren sich auch dafür was in der Gesellschaft passiert. Es gibt auch viele, regelmäßige kulturelle Angebote und Anhaltspunkte, was für eine Stadt von Lüneburgs Größe nicht immer selbstverständlich ist. Ich persönlich war zum Bespiel überrascht von der LGBTQ+ Szene in Lüneburg: In diesem Bereich herrscht eine generelle Offenheit und es gibt viel Engagement und Veranstaltungen. Außerdem finde ich Lüneburg ist auch einfach schön anzusehen – die Altstadt oder der Stint zum Beispiel. Ich selbst habe viel Zeit am Stint verbracht und die Atmosphäre dort oft sehr genossen.

Konnten Sie auch das Umland Lüneburgs kennenlernen oder möchten dies gern?

Bisher habe ich Lüneburgs Umland nicht besonders stark kennengerlernt, aber könnte mir das durchaus vorstellen. Durch das Digital Media Studium und die vielen Veranstaltungen in Hamburg bin ich jedoch oft von Lüneburg aus nach Hamburg gefahren und durfte die Stadt auch noch kennenlernen. Auch Hamburg hat mir total gut gefallen und ich schätze nach wie vor die Nähe zwischen den beiden Städten.

Was bedeutet für Sie das Deutschlandstipendium?

Das Deutschlandstipendium bedeutet für mich einerseits weniger Sorgen – ich kann mich mehr auf mein Studium konzentrieren und brauche mir weniger Gedanken um meine finanzielle Lage machen. Momentan kann ich mir daher sogar Geld zur Seite legen, was mir viel im Blick auf die Zukunft hilft, da mir bewusst ist, dass ich bald meinen Master anfangen werde und die Finanzierung meines Studiums dann aus verschiedenen Gründen schwieriger wird. Außerdem hat das Stipendium mir am Ende meines Auslandsaufenthaltes in Hong Kong auch weitergeholfen – bei einem Auslandsaufenthalt kommen eben viele Kosten auf, vor allem in einer so teuren Stadt wie Hong Kong. Da ich nicht für den ganzen Auslandsaufenthalt Bafög beziehen konnte, war das Stipendium für mich eine tolle Möglichkeit, in Hong Kong vielleicht nicht immer jeden Cent umdrehen zu müssen. Außerdem bedeutet das Deutschlandstipendium für mich natürlich auch Anerkennung – nicht nur meiner Leistungen an der Universität, sondern auch meines ehrenamtlichen Engagements

GEFÖRDERT WIRD JOSHUA MCGREGOR DURCH DEN ALUMNI- UND FÖRDERVEREIN DER LEUPHANA
Das Ehemaligen-Netzwerk der Leuphana ist ein stetig wachsendes Netzwerk von weit über 1.500 Mitgliedern, bestehend aus Alumni, Studierenden, Lehrenden und fördernden Unternehmen. Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Hochschul- und Studierendenförderung trägt der Alumni- und Förderverein der Leuphana e.V. mit verschiedenen Veranstaltungen zum Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis bei und fördert regelmäßig Projektvorhaben von Alumni, Studierenden und studentischen Initiativen. Seit 2019 fördert der Verein das Deutschlandstipendium an der Leuphana.

Kontakt

  • Dörte Krahn