Multisensorisches Marketing: Julius Buchholz – Nase vorn

15.03.2022 Durch die Corona-Pandemie ist das Homeoffice von der Ausnahme zur Regel geworden. Der 22-Jährige untersuchte für seine Bachelor-Arbeit, ob man zuhause durch Düfte produktiver wird. Die Forschungsergebnisse sollen veröffentlicht werden.

„Nur wenig bekannt ist aber über den Einfluss von Raumdüften auf das Arbeitsverhalten im eigenen Zuhause“, erklärt Julius Buchholz. ©Julius Buchholz
„Nur wenig bekannt ist aber über den Einfluss von Raumdüften auf das Arbeitsverhalten im eigenen Zuhause“, erklärt Julius Buchholz.

Die letzten beiden Semester seines Bachelor-Studiums verbrachte Julius Buchholz weitgehend allein am heimischen Schreibtisch: „Als es nach dem Lockdown wieder losging, wollte ich in meiner Bachelorarbeit gern etwas Besonderes machen.“ Consumer Behavior und die Psychologie dahinter interessierten den BWL-Studenten schon länger. „Ich hatte bereits an einem Lehrforschungsprojekt teilgenommen und dort viele Methoden kennen gelernt.“ An dieses Wissen wollte Julius Buchholz gern mit einer experimentellen Arbeit anknüpfen. Er hatte bereits einige Seminare bei Dr. Monika Imschloß, Professorin für Marketing, belegt und sich dort mit multisensorischem Marketing beschäftigt. In Parfümerien, Modeketten oder Hotels etwa sollen Düfte für einen sympathischen Markenauftritt sorgen. „Nur wenig bekannt ist aber über den Einfluss von Raumdüften auf das Arbeitsverhalten im eigenen Zuhause“, erklärt Julius Buchholz.

Als er der Marketing-Professorin schrieb, um sich für ein Bachelorarbeit-Thema zu bewerben, antwortete sie sofort: „Monika Imschloß konnte sich gleich an mich erinnern und nahm sich eine Stunde Zeit, um meine Fragen zu beantworten“, sagt Julius Buchholz. Auch während der Bachelorarbeit war die Betreuung engmaschig: „Ich finde, das ist einer der ganzen großen Vorteile der Leuphana. Die Lerngruppen sind klein und man ist nicht nur eine Nummer.“

Julius Buchholz hatte ein großes Projekt zu stemmen: Er untersuchte den Einfluss von Beduftungsgeräten auf die wahrgenommene Produktivität und das Wohlbefinden im Homeoffice und musste zunächst knapp 140 elektrische Duft-Würfel zu den Studienteilnehmer*innen bringen. „Eine professionelle Duftagentur stellte die Beduftungsgeräte zur Verfügung und wir erforschten deren Wirkung im Homeoffice “, erklärt Julius Buchholz. Proband*innen fand er unter anderem über die Sozialen Medien. Einen Teil organisierte auch das Beduftungsunternehmen. Vier Tage lang fuhr der Student mit dem Auto seines Vaters durch Lüneburg und Umgebung und verteilte die Geräte. Dann begann die Datenerhebung. „Wir wollten wissen, wie sich der Raumduft auf die Produktivität und Zufriedenheit der Teilnehmer*innen auswirkt.“ Die Ergebnisse der sechswöchigen Fragebogenstudie sind so spannend, dass sie publiziert werden sollen. „Deswegen müssen wir die Inhalte jetzt noch zurückhalten“, erklärt der Leuphana-Alumnus.

Die Bachelor-Arbeit war für ihn sehr arbeitsintensiv, aber genauso bereichernd: „Ich habe sehr viel gelernt und erlebt, wie Forschung funktioniert.“

Unterstützung kam von vielen Seiten. Mittags in der Mensa fragten seine Kommilitonen nicht nur, wie sein Projekt läuft, sondern boten auch Hilfe an. Schließlich mussten die Beduftungsgeräte am Ende auch wieder eingesammelt werden: „Es ist klasse, dass es an der Leuphana so viel Rückhalt gibt.“

Julius Buchholz studiert jetzt an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und möchte später gern ein Start-up gründen.