Forschungsexkursion ins Baltikum
21.07.2022 VON LÜNEBURG INS BALTIKUM UND ZURÜCK – GEMEINSAM LERNEN UND EXPERIMENTIEREN FÜR EINE RESILIENTE UND NACHHALTIGE STADT- UND KOMMUNALENTWICKLUNG
Mitte Juni war es endlich soweit… 12 Studierende des Bachelor-Studiengangs "Global Environmental and Sustainability Studies" der Leuphana Universität Lüneburg begaben sich unter Leitung von Stefanie Drautz auf eine einwöchige Forschungsreise durchs Baltikum, um im Rahmen des Seminars “The Future Cities of Europe - Beyond Lüneburg 2030+“, aktive Reallaborforschung vor Ort zu betreiben. Als Teil des DBU Projektes „ESD for 2030: Lernen für und in resiliente(n) und nachhaltige(n) Kommunen“ thematisiert das Forschungsseminar, Reallabore als transdisziplinäre und transformative Lernumgebungen, in denen Studierende in einem experimentellen Setting, integrative Nachhaltigkeitslösungen entwickeln, austesten und beforschen. Urbane Nachhaltigkeitsdilemmata und -herausforderungen bieten den Studierenden exemplarische Lernanlässe zur Kompetenzentwicklung und Erprobung von partizipativen Formaten.

AHOI Baltikum
Die Forschungsreise führte die Studierenden an die Universitäten, Schulen sowie Stadt- und Kommunalverwaltungen von Litauen, Lettland und Estland. In Klaipeda, Litauen, erhielten die Studierenden Einblicke in das Forschungsprojekt „Live Lagoon“ der Universität Klaipeda - ein Projekt zur Verbesserung der Wasserqualität in eutrophierten Lagunen durch den Einsatz schwimmender Biodiversitätsinseln. Weiter ging es mit dem Besuch der Gargzdai Öko-Schule, die in enger Kooperation mit der Kommunalverwaltung einen integrativen und inklusiven Umwelt- und Naturkundeunterricht anbietet und praktiziert. In Riga, Lettland, begaben sich die Studierenden auf Stadterkundung bzw. auf einen „Transect Walk“, der die ein oder andere bis ans Meer führte. Im nördlich gelegenen Valmiera bot sich den Studierenden ein volles Programm an Aktivitäten. Beginnend mit vertieften Einblicken in das Abfallmanagement der Stadt, gefolgt von einer Fahrradtour zur Erkundung von städtebaulichen Herausforderungen und Entwicklungsprozessen (u.a. im Wohnungsbau und -bestand), einer Präsentation über Governance Prozesse in der Kommunalverwaltung, dem Besuch des Öko-Kindergartens "Kracites“, der seinen Schwerpunkt auf der Förderung und Stärkung des Nachhaltigkeitsbewusstseins und der Naturverbundenheit von Kindern hat (z.B. durch den Eigenanbau von Nahrungsmitteln), endete der Tag mit einem nachhaltigen Stadtspaziergang durch Valmiera. Fortgesetzt wurde die Forschungsreise in Viljandi, Estland, wo die Studierenden zunächst die Stadt- und Kommunalverwaltung besuchten und sich mit den Mitarbeiter*innen in einen spannenden Austausch zu nachhaltiger Bürgerpartizipation und weiteren Nachhaltigkeitsherausforderungen begaben. Im Anschluss machte sich die Gruppe aus kommunalen Akteuren und Studierenden auf Entdeckungstour durch die Stadt, die sie entlang des neu-angelegten Strands, in das Landschaftsschutzgebiet und zu Viljandis Burgruine führte. Als nächstes Ziel wurde das Viljandi Gymnasium angesteuert, das den Studierenden neue Erkenntnisse in die Integration und Verstetigung von Umwelt- und Klimathemen in Schulen bot. Mit einem Abstecher im Umweltamt, das erweiterte Einblicke in den Arten- und Umweltschutz sowie ins Hochwassermanagement bot, endete der Forschungstag in Viljandi. Am nächsten Tag stand der Besuch der Universität in Tartu auf dem Programm. Nach einer allgemeinen Einführung in die Universität und ihr Wirken, begaben sich die Studierenden auf eine Tour durch diverse Labors und Experimente im Bereich der Naturwissenschaften („Soil Museum“; „Arten-Museum“) und der Biotechnologie ( „Biogas Lab“ - Nutzung von Biomasse durch „Food Waste“). Der anschließende Austausch eröffnete den Studierenden weitere Einblicke in die Nachhaltigkeitsprojekte und -herausforderungen der Universität. Zurück in Riga besichtigte die Exkursionsgruppe die Universität Riga, unternahm eine kleine Stadttour mit den universitären Projektpartner*innen, um dann den Tag mit einem gemeinsamen Abschlussabend ausklingen zu lassen, bevor am nächsten Tag die Heimreise nach Lüneburg angetreten wurde.

Zurück in Lüneburg präsentierten die Studierenden im Forschungsseminar „Future Cities“ ihre umfangreichen Eindrücke und Erkenntnisse, die sie im Rahmen der Forschungsexkursion gesammelt hatten, stellten erste Ergebnisse aus ihren Experteninterviews vor und gaben Einblicke in ihre Exkursions-Lerntagebücher.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren baltischen Projektpartner*innen und Kolleg*innen für die interessanten und wertvollen Einblicke in die „reale Welt“ vor Ort, das Engagement und die außerordentliche Gastfreundschaft!
Ein besonderer Dank geht an unsere Fördergeber*innen DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt Osnabrück und der Leuphana Universität Lüneburg für die finanzielle Ermöglichung des Forschungsaufenthaltes!
Unsere Projekt Partner
Universitäten
- Estonian University of Life Sciences, Tartu, Estland
- University of Latvia, Riga, Lettland
- Klaipeda University, Litauen
Kommunen
- Viljandi, Estland
- Valmiera, Lettland
- Klaipeda, Litauen
Schulen
- Viljandi High School, Viljandi, Estland
- Privata pamatskola ZALA SKOLA, Valmiera, Lettland
- Valmiera Pargauja Primary School, Valmiera, Lettland
- Vidzeme University of Applied Sciences, Valmiera, Lettland
- Gargzdai "Krantas" Basic School, Klaipeda, Litauen