Lumatrigon lässt Zentralgebäude erstrahlen

06.06.2024 Gigantische Hände greifen ins Leere, hunderte Pfeile fliegen in den Himmel, ein Strudel aus Licht zieht die Menschen in seinen Bann. Zur Halbzeit des lunatic Festivals am Samstag, 31. Mai, verwandelte sich das Zentralgebäude der Leuphana in eine riesige Projektionsfläche für die Video-Installation „Lumatrigon“ der Künstlerin Josephin Böttger.

Möchten Sie von Youtube bereitgestellte externe Inhalte laden?
Bei Zustimmung werden weitere personenbezogene Daten an unter anderem an Google in den USA übermittelt, um Ihnen Youtube-Videos anzuzeigen. Der Europäische Gerichtshof hat das Datenschutzniveau in den USA, gemessen an EU-Standards, jedoch als unzureichend eingeschätzt. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Ihre Daten dann durch US-Behörden verarbeitet werden können. Klicken Sie auf „Ja“ erfolgt die Weitergabe nur für die Anzeige dieses Videos. Bei Klick auf „Immer“ erfolgt die Weitergabe generell bei Anzeige von Youtube-Videos auf unserer Seite. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung.
"Lumatrigon" von Josephin Böttger verwandelt das Leuphana Zentralgebäude in ein Projektionskunstwerk. Videocredit: Leuphana Media Studio

In der spätabendlichen Dunkelheit wurde es allmählich ruhig auf dem Campus. Etwa 400 Anwesende machten es sich vor der Fassade des Libeskind-Baus gemütlich, gesprochen wurde nur noch im Flüsterton. Statt lauter Gespräche oder poppiger Musik klangen nun sphärische Klänge durch die Nacht – ein Moment der Ruhe und des Innehaltens an diesem bewegten Wochenende.

„Es ist toll, dass sich darin Menschen begegnen, die sonst nicht in Ausstellungsräume gehen würden“, sagt Josephin Böttger über die Wirkung ihres öffentlich zugänglichen Kunstwerks. „Auch sie werden von den Bildern und der temporären Verwandlung des öffentlichen Raums erreicht.“ Das Gebäude als Skulptur zu betrachten und so die Architektur auf neue Weise zu erkunden, mache für sie den großen Reiz ihrer Arbeit aus. Sie will dafür sensibilisieren, wie der Mensch sowie der menschengemachte Klimawandel Lebensräume verändern.

Seit ihrem Diplom an der Hochschule für bildende Künste 2002 fokussiert sich die Hamburgerin auf Projektionen in öffentlichen Räumen. Auch die Kunsthalle Hamburg war schon oft Projektionsfläche ihrer Werke. Die Charakteristika der Gebäude und ihrer Umgebung fließen in die Installation mit ein und machen sie zu einem einmaligen Erlebnis. „Ich finde diese Kunstform gerade deshalb so spannend, weil sie nur in diesem Moment stattfindet“, so die Videokünstlerin über die Vergänglichkeit ihrer Werke.

So wird für einen sprichwörtlichen Augenblick ein Fenster zum Auge, das in die Ferne blickt. Es verschwindet, neue Räume, neue Formen entstehen. Millionen kleiner Lichtpunkte verdichten sich wie Schneebälle. Lange Linien schwingen wir Bänder unter Wasser, so dass das ganze Gebäude in Bewegung scheint. So kommen die Festivalbesucher zur Ruhe, bevor die letzten Bands den Abend beschließen.

Entstanden ist „Lumatrigon“ aus einer Kooperation des lunatic Festivals und der Leuphana Innovation Community Kunst und Kultur als Auftakt zur Beschäftigung mit dem Thema Kunst im öffentlichen Raum. Die Veranstaltung war neben dem Festival in die Community Days der Innovation Community eingebunden. Eine Paneldiskussion rund um „Public Art“ sowie Kunstworkshops auf dem Festival boten Interessierten einen vertiefenden Einstieg ins Thema.

©Leuphana Media Studio
©Leuphana Media Studio
©Leuphana Media Studio