Schülerinnen programmieren Roboter
14.03.2025 „Wer von Euch hat denn schon einmal mit einem Roboter gearbeitet“, fragend schaut Nick Oeltjen in die Runde. Etwa 20 Mädchen aus dem Gymnasium Oedeme und der Herderschule Lüneburg schauen ihn fragend an. Nick studiert im Master „Management & Engineering und startet an diesem Nachmittag mit seinen Zuhörerinnen in den Robotik-Workshop im Rahmen des Projektes „ProMINT“. Eine Woche lang sind 34 Schülerinnen der elften und zwölften Klasse dafür zu Gast an der Leuphana und befassen sich mit Themen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Unter der Leitung von Prof. Dr. Brit-Maren Block werden sie an Technik-Studiengänge mit dem Schwerpunkt der „Digitalen Transformation“ herangeführt.
Nicht nur Staubsaugen leicht gemacht
Prof. Block lehrt und forscht in den Bereichen Elektro- und Automatisierungstechnik sowie Didaktik der Ingenieurwissenschaften an der Leuphana. Die Gymnasiastinnen stehen einem echten Profi gegenüber.
Sie ist es schließlich auch, die jetzt Licht ins Dunkel bringt: „Na? Wer von euch hat denn einen Staubsauger-Roboter?“ Mindestens zehn Arme gehen hoch und die Mädchen lächeln. Soweit ist die Robotik vom Alltag der Schülerinnen also doch nicht entfernt.
Hauchdünn programmiert
Schnell teilen sie sich in zwei Gruppen auf. Eine Hälfte stellt sich um einen Roboter-Arm, dem sie beibringen sollen, wie er sanft aber zielorientiert um kleine Bauklötze herumfährt.
Dazu ergreift ein Mädchen den Roboter-Arm und manövriert ihn ein wenig ruckartig an den Klötzchen vorbei, ihre Mitschülerin programmiert dazu parallel auf einem Laptop. Wenn die „Führung“ beendet ist, muss der Roboter es allein schaffen, so um die Holzteile zu schwenken, dass keins umkippt. Gute Programmierung ist alles.
Im ersten Durchgang ohne helfende Hände zischt der Roboter knapp an den Holzteilen vorbei, ein Windhauch lässt sie zappeln, aber sie bleiben stehen. High Tech Deluxe, programmiert von Schülerinnen in wenigen Minuten. Die Einführung endet mit Einblicken in die verschiedenen Einsatzbereiche der Robotik.
Workshops und Firmenbesuche
Insgesamt besteht die ProMINT-Projektwoche aus jeder Menge spannender Einblicke in die Bereiche Virtual Reality, 3D Druck, Produktionsmanagement, Upcycling oder sogar dem Besuch von Unternehmen wie der Uvex Safety Gloves GmbH & Co. KG, der Evomotion GmbH, der Nordzucker AG oder der Marposs Monitoring Solutions GmbH.
„Wir wollen so natürlich Studierende für unsere Fakultät begeistern und ihnen gleichzeitig die Praxis vorstellen. Vor allem junge Frauen sollen stärker an Themen wie Data Science, Produktentwicklung oder nachhaltiges Management herangeführt werden. Dafür legen wir uns richtig ins Zeug“, erzählt Brit-Maren Block. Tatkräftige Unterstützung gibt es dabei von Gillian Guerne, die gleichzeitig auch in dem Bereich promoviert.
Gymnasien der Region an Board
Mit der Idee, Schülerinnen für eine Woche an die Uni zu holen, damit sie Einblicke in die Ingenieurwissenschaft gewinnen können, klopften sie zu Beginn des Projektes an verschiedene Schultüren: „Das war erst mühselig, aber jetzt hat es sich ausgezahlt. Mit der Herderschule, dem Gymnasium Oedeme, der Wilhelm-Raabe-Schule und auch Büchen haben wir schon wiederholt diese Wochen veranstaltet.“
Mehr Mädels für MINT
Entworfen für Schülerinnen ab 16 Jahren geht es vor allem darum, Mathematik, Informatik Naturwissenschaft und Technik (kurz: MINT) für weibliche Studierende interessant zu machen. Die Leuphana Fakultät Management und Technik ist dafür die richtige Adresse. Hier können Schulabgänger: innen sowohl Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik als auch Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftspsychologie studieren. Ausgestatte mit den führenden Lehrenden in den Bereichen, neuster Technik und tollen Forschungskooperation wie etwa dem Hereon Forschungszentrum gibt es jede Menge Möglichkeiten, in MINT einzutauchen.
Kreativität wird gebraucht
Dazu bietet die ProMINT-Projektwoche für Schülerinnen Einblicke in alle Bereiche und legt dabei den Schwerpunkt vor allem auf die nachhaltigen Aspekte des Studiums. Verbunden mit der praxisnahmen Lebenswelt der zukünftigen Ingenieurinnen entsteht so ein spannendes Programm. „Natürlich haben wir erstmal zum Ziel, den Frauenanteil im Studium zu erhöhen. Allerdings brauchen wir auch ihre Kreativität im MINT-Bereich“, sagt Brit-Maren Block. Studierende, Vorbilder und Schülerinnen während der Projektwoche zeigt den Veranstaltern das große Potenzial der Aktion.


Weitere Informationen
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Mehr Informationen dazu es hier:
Hybrides MINT-Studienwahlorientierungsprogramm für Frauen im Kontext digitaler Transformation - Leuphana Universität Lüneburg