STEP: Schritt in die Selbstständigkeit

07.03.2022 Das Entrepreneurship-Forschungsprojekt unterstützt junge Menschen im Globalen Süden auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen.

Globus ©rechtefrei, Pixabay
„Durch Praxisanbindung lernen die Gründer*innen, ihren Fähigkeiten zu vertrauen und sammeln praktische Erfahrungen“, sagt Michael Gielnik, Professor für Personal, insbesondere Personalentwicklung.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Afrika ist dramatisch: „Etwa jede*r Zweite findet keinen Job - trotz guter Ausbildung“, sagt Dr. Michael Gielnik, Professor für Personal, insbesondere Personalentwicklung. Seit über zehn Jahren unterstützt er gemeinsam mit Dr. Michael Frese, Professor für Psychologie, insbesondere Innovation und Entrepreneurship, junge Menschen im globalen Süden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. STEP steht für Student Training for Entrepreneurial Promotion und ist ein gemeinsames transdisziplinäres Forschungsprojekt der Leuphana Universität Lüneburg und mehrerer Partneruniversitäten in Ost- und Westafrika. Mittlerweile haben über 20 Universitäten und Berufsschulen das zwölfwöchige Entrepreneurship-Training angeboten und rund 11 000 junge Menschen das Programm absolviert: „STEP ist vielleicht auch deshalb so erfolgreich, weil wir nicht westliches Wissen in den Globalen Süden exportieren möchten, sondern gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen vor Ort arbeiten. Nach einer dreijährigen Etablierungsphase wird STEP selbstständig von lokalen Akteur*innen umgesetzt. Die Partner vor Ort erhalten dafür alle notwendigen Materialien und Hilfsmittel“, erklärt Michael Gielnik.

Die STEP-Schulung ist einzigartig, weil sie handlungsorientiert und evidenzbasiert ist. Während der STEP-Schulung gründen die Teilnehmenden ein Kleinstunternehmen, um das Unternehmertum „on-the-job“ zu erlernen. Ein Teilnehmer etwa baute eine Bäckerei auf und beschäftigte später sieben Mitarbeiter*innen. „Durch Praxisanbindung lernen die Gründer*innen, ihren Fähigkeiten zu vertrauen und sammeln praktische Erfahrungen“, sagt Michael Gielnik. Die Trainings werden mit einem randomisierten Kontrollgruppen-Design regelmäßig evaluiert: „Die Anzahl der Gründungen stiegen durch STEP um 34 Prozent und es wurden 40 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen als von der Gruppe, die nicht an dem Training teilgenommen hatten“, berichtet der Forscher.

Das Entrepreneurship-Programm wird neben dem afrikanischen Kontinent zudem auf den Philippinen und in Mexiko angeboten.

Das STEP Training und die darauf aufbauenden Forschungsprojekte werden durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und die Deutsche UNESCO-Kommission gefördert.

Kontakt

  • Prof. Dr. Michael Gielnik
  • Prof. Dr. Michael Frese