Vielfältige Eindrücke beim Zukunftstag 2024

07.05.2024 Seit 2001 findet der Zukunftstag (Girls’Day and Boys‘Day) statt und die Leuphana Universität in Lüneburg war von Anfang an mit dabei. Auch im April 2024 gab es für Schüler*Innen wieder die Möglichkeit, sich innerhalb von Berufen zu orientieren, die für ihr Geschlecht als eher untypisch gelten. Das diesjährige Programm für die Mädchen wird von dem Institut für Produktionstechnik und Systeme (IPTS) sowie dem Medien und Informationszentrum gestaltet (MIZ). Die Jungen lernen neben der Bibliothek auch den Hochschulsport kennen.

©Teresa Halbreiter
©Teresa Halbreiter
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Buntes Licht flutet den Raum, einige Mädchen tragen Kopfhörer und wippen konzentriert ihren Kopf auf und ab. Nachdem die Mädchen am Morgen bereits im Rechenzentrum Computer auseinandergenommen haben, probieren sie sich jetzt im Medien- und Informationszentrum an der Ton- und Lichttechnik aus. Bei allen Bereichen, für die sich die Jugendlichen im vorherein anmelden konnten, geht es darum selbst ausprobieren, nahbar und fassbar machen. Der Zukunftstag kommt gut an. Auch die 11-jährige Juli, die gerade das große Lichtpult bedient hat, findet den Tag „ziemlich cool. Es ist auch voll toll in Alles mal so reinzuschnuppern.“ Für den Zukunftstag an der Leuphana dürfen sich im ersten Schritt die Kinder von Hochschulangehörigen anmelden. „Nach Ende der hiesigen Anmeldefrist wird das Angebot für alle Schülerinnen und Schüler in Stadt und Landkreis Lüneburg geöffnet. Die Plätze sind dabei immer sehr stark nachgefragt.“ erzählt Hannah Brandenburg, die seit 2016 den Zukunftstag für Mädchen und Jungen an der Leuphana organisiert. Auch Juli sagt „es sind nur noch fünf Kinder in meiner Klasse, die sich nicht für einen Zukunftstag irgendwo angemeldet haben.“

Das so viele Schüler*Innen den Tag nutzen ist wichtig, denn noch immer sind „aktuell nur knapp über 20 Prozent aller MINT-Studierenden weiblich und in MINT-Berufen, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik, arbeiten nur 16 Prozent Frauen. Im Bereich der Grundschulen hingegen sind nur ca. 12% der Lehrenden männlich.“ sagt Hannah Brandenburg. So hatten nicht nur Mädchen die Möglichkeit ihre Perspektive zu öffnen, sondern auch Jungs konnten nach einem spannenden Action Bound in der Bibliothek durch praktische Erfahrungen im Institut für Ökologie und dem Hochschulsportzentrum Einblicke in die Lehrerbildung (insbesondere Grundschullehramt) gewinnen.

Neben dem offiziellen Programm sind heute noch weitere interessierte Schülerinnen auf dem Campus der Leuphana Universität vor Ort. Leah und Emilia stehen aufgeregt vor dem Labor. Sie ziehen die Laborkittel über. „Der ist ein bisschen sehr groß, haben wir noch Kleinere?“. Nachdem die passenden Größen gefunden wurden, gibt es eine Sicherheitseinführung, Geräte werden gezeigt und die Schutzbrillen aufgesetzt. Aus Anspannung wird Neugierde, als Brigitte Urban, Professorin im Institut für Ökologie, Torfproben hervorholt. „Darf ich ein Foto machen?“ fragt die interessierte Schülerin, bevor sie selbst aktiv wird und mit der Professorin den Zersetzungsgrad der Pflanzenreste prüft. „Ihr könnt das mal in die Hand nehmen und krümeln“ weist Brigitte Urban die Achtklässlerinnen an. Sie bringt die Mädchen zum Staunen: In ein Zentimeter tiefen Boden sei bereits zehn Jahre alte Erde: „Hier bei 10cm, das ist die Erde vor hundert Jahren, und hier sind wir im Mittelalter“.

Der Girls'Day findet seit 2001 für Schüler*Innen der Klasse 5-10 statt und wird vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Alle Jugendlichen sollen die Möglichkeit haben, am Zukunftstag, beziehungsweise Girls'Day und Boys'Day, teilzunehmen, auch wenn sie sich nicht dem binären System zuordnen. Offiziell wird der Boys'- und Girls' Day als ein „bundesweiter Aktionstag zur klischeefreien Berufsorientierung“ bezeichnet.

©Teresa Halbreiter
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Kontakt

  • Dipl.-Sozialwiss. Hannah Brandenburg