Zitat – Plagiat

07.10.2024

Wie gebe ich Gedanken anderer korrekt wieder? Wann mache ich mich eines (unbeabsichtigten) Plagiats schuldig? Wo und wie kann ich meinen Text auf Plagiate hin prüfen lassen? Diese Fragen bewegten Studierende schon immer. Seit der Einführung der neuen Rahmenprüfungsordnung (RPO) aber besonders. Die Furcht vor der Plagiatserkennungssoftware kann deshalb lähmend wirken. Dem wollen wir hier entgegenwirken und Einiges klarstellen.

Ja, Sie haben die Aufgabe, Inhalte und Gedanken von anderen korrekt wieder- und die Quelle anzugeben, von wo sie stammt. Auf diese Weise arbeiten Sie wissenschaftlich redlich. Das wissenschaftliche Arbeiten sollen Sie aber an der Universität lernen. Das bedeutet: Es ist ein Unterschied, ob Sie einen Fehler beim Zitieren machen oder ob Sie bewusst Quellen verschleiern. Fehler passieren jedem, bewusste Täuschung ist etwas anderes.

Wie können Fehler beim Zitieren vermieden werden? Gründliches Lesen und sorgfältiges Notieren von bibliographischen Angaben (und Seitenangaben von Zitaten) bilden die Voraussetzungen. Hinzu kommt Ihre wissenschaftliche Formulierungsfähigkeit. Und hier wird es kniffelig. Es ist nämlich nicht so einfach, gut formulierte wissenschaftliche Texte in eigenen Worten wiederzugeben. Aber genau das müssen Sie üben. Wissenschaftssprachlich zu formulieren, müssen alle Studierende lernen – egal, ob der Text in einer Wohlfühlsprache verfassen werden kann oder in einer, in der man sich eher unsicher fühlt. Dieses Lernen ist anstrengend, denn Sie erlernen eine neue Sprache.

Sprachliche Unsicherheit ist etwas, was niemand mag. Gleichzeitig ist es notwendig, mit ihr umzugehen. Es gibt verschiedene Strategien mit der eigenen sprachlichen Unsicherheit umzugehen. Wir empfehlen: 

Haben Sie den Mut, selbst zu formulieren! Paraphrasieren Sie Gedanken anderer. Und ja, das ist anstrengend und kostet Zeit.

Es ist möglich, sich in diesem Prozess digital unterstützen zu lassen. Beachten Sie aber, dass Sie weiterhin die Verantwortung für Ihren Text und die darin getroffenen Aussagen tragen. Wer sich Texte durch digitale Tools schreiben lässt, macht sich zwar nicht des Plagiats schuldig, aber die Gefahr der inhaltlichen Verfälschung ist groß. Ausgaben müssen Sie daher inhaltlich und sprachlich genau prüfen. Dies setzt fachliches und sprachliches Wissen voraus. Ansonsten passiert nämlich genau das, was Sie eigentlich vermeiden wollen: Sie machen Fehler.

Wir bieten deshalb u. a. Workshops auf Deutsch und Englisch zum Lesen und Zitieren an, um Sie fit für das wissenschaftliche Arbeiten zu machen. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie korrekt zitiert oder paraphrasiert haben, kommen Sie in unsere offene Sprechstunde. Bringen Sie gerne Ihren Text und die Texte, auf die Sie sich beziehen mit. Wir schauen dann gemeinsam auf die Stellen, die Sie als schwierig empfinden.

Wissenschaftliches Schreiben kann jede*r lernen. Zitieren und Paraphrasieren ebenso. Nutzen Sie Ihre Chance.