Wissen anwenden - Wissenstransferpreise 2014

Die Fähigkeit zu innovativem Denken sowie die beständige Entwicklung von Ideen und die Verbindung von forschungsbasiertem und anwendungsorientiertem Wissen sind wichtige Erfolgsgaranten einer Universität im 21. Jahrhundert. Die Leuphana Professional School und die Senatskommission für Wissenstransfer und wissenschaftliche Weiterbildung loben daher einen Preis für vorbildlichen Wissenstransfer zwischen Universität und Praxis aus, der im Rahmen des dies academicus 2014 der Leuphana Universität Lüneburg verliehen wurde.

Gemäß ihrem Leitbild als humanistische, nachhaltige und handlungsorientierte Universität sind forschungsbasierte Transferleistungen ein wesentliches Profilmerkmal der Leuphana Universität Lüneburg. Mit dem Wissenstransferpreis werden diese Aktivitäten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hervorgehoben und ihre Bedeutung im akademischen Selbstverständnis der Universität, in der Wertschätzung der Kooperationspartner und in der öffentlichen Wahrnehmung gewürdigt.

Vor diesem Hintergrund wurden innovative Aktivitäten im Wissenstransfer mit überzeugenden, nachhaltigen Konzepten und praxisnaher, kooperativer Ausrichtung ausgezeichnet.

Wissenstransferpreis 2014

Die Auszeichnung der Professional School der Leuphana Universität Lüneburg im Wissenstransfer – für besondere innovative, nachhaltige und beispielgebende Leistungen im Wissenstransfer – geht an Prof. Dr. Brigitte Urban.

Prof. Dr. Brigitte Urban

Professorin für Ökologie, insbesondere Landschaftswandel

KLIMZUG-Nord – Strategische Anpassungsansätze zum Klimawandel in der Metropolregion Hamburg

Professorin Brigitte Urban leitete die Aktivitäten zu Forschung und Transfer der Leuphana mit ihren Praxis- und Wissenschaftspartnern als Konsortialpartnerin des Verbundvorhabens KLIMZUG-Nord. Sie stand dem dritten Themenbereich „Zukunftsfähige Kulturlandschaften“ vor, in dem mit insgesamt sieben Teilprojekten Anpassungsstrategien, Szenarien, Techniken, Methoden und Planungsverfahren entwickelt wurden, um Kulturlandschaften der Metropolregion Hamburg unter sich ändernden Klimabedingungen zu schützen, zu pflegen und als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum dauerhaft umweltgerecht weiterzuentwickeln. Das Projektvolumen der Leuphana lag bei 1,8 Mio. Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren (01.04.2009 – 31.03.2014). Das Verbundvorhaben KLIMZUG-NORD wurde im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten als eine von bundesweit sieben Modellregionen mit ca. 25 Mio. Euro gefördert und trägt zur deutschen Hightech-Strategie zum Klimaschutz sowie zur Nationalen Anpassungsstrategie bei.

KLIMZUG-NORD war mit der Leuphana als einzige niedersächsische Hochschule Leitprojekt der Metropolregion Hamburg und verfolgte die Verbindung von naturwissenschaftlichem, ökonomischem und technologischem Fachwissen. Politische, administrative, wissenschaftliche und privatwirtschaftliche Akteurinnen und Akteure kooperierten intensiv, um gemeinsam die Folgen des Klimawandels und konkrete Schwerpunkte des Handelns für die Metropolregion bis zum Zeithorizont 2050 aufzuzeigen.

Transferpreis Innovationen 2014

Der Transferpreis Innovation der Professional School der Leuphana Universität Lüneburg in der wissenschaftsbasierten Entwicklung besonders innovativer Verfahren und Produkte mit hoher gesellschaftlicher Relevanz geht in diesem Jahr erstmals an Prof. Dr. Wolfgang Ruck, Dr. Oliver Opel und Dr. Thomas Schmidt.

Die Innovation

Die wissenschaftliche Leitung des interdisziplinären Forschungsbereichs Thermische Batterie hat der Professor für Umweltchemie, Dr. Wolfgang Ruck, inne. Es ist angesiedelt im Themenfeld „Nachhaltige Energie“ an der Fakultät Nachhaltigkeit und angegliedert an das Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie.

Auf Basis langjähriger Innovations- und Forschungsleistungen des Instituts arbeiten seit 2011 ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im gleichnamigen Kompetenztandem und unter dem Dach des EU-Großprojekts Innovations-Inkubator Lüneburg an der konkreten Forschung und Entwicklung eines kompakten Hochleistungswärmespeichers für Ein- und Mehrfamilienhaushalte. Dieser soll zukünftig die effiziente Nutzung der Abwärme von Mikro-Blockheizkraftwerken (BHKW) ermöglichen.

Das Vorhaben wird im Zeitraum von Oktober 2011 bis Dezember 2014 mit 2,13 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Niedersachsen gefördert.

Übergeordnetes Ziel des Forschungsschwerpunktes „Thermische Batterie“ ist es, ein besseres Verständnis über reversible thermochemische Reaktionen unterschiedlicher Speichermaterialien zu erhalten und darauf aufbauend ein geeignetes Verfahren bzw. einen Prototypen zur kompakteren und verlustarmen Wärmespeicherung für unterschiedliche Einsatzgebiete zu entwickeln. Das Forschungsprojekt klärt darüber hinaus klimawirksame Einspareffekte der Energiegewinnung über die Nutzung von Abwärme, mikroökonomische Vorteile für den Betreiber eines dezentralen Haushaltskraftwerks sowie makroökonomische Effekte eines Konzepts zum Aufbau eines Verbunds von Mikro-Blockheizkraftwerken für das Konvergenzgebiet Lüneburg.

Prof. Dr. Wolfgang Ruck

Professor für Umweltchemie am Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie

Dr. Oliver Opel

Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie

Dr. Thomas Schmidt

Innovations-Inkubator Lüneburg, Kompetenztandem Thermische Batterie