Off-Campus-Lab: „Wissen Sie, was Ihre Maschinen tun?“

21.10.2024 Energieeffizienz in der Produktion: Beim zweiten Off-Campus-Lab trafen Wirtschaft und Wissenschaft aufeinander, um praxisnahe Lösungen und Innovationen für nachhaltige Fertigung zu diskutieren.

Am 21. Oktober 2024 fand das zweite Off-Campus-Lab unter dem Titel „Wissen Sie, was Ihre Maschinen tun?“ im TEMPOWERK in Hamburg statt. Die Veranstaltung wurde vom Institut für Produktionstechnik der HAW Hamburg in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg im Zuge der Innovation Community für nachhaltige Produktion organisiert. Es brachte Unternehmen, Forschende, Lehrende und Studierende zusammen und intensivierte so den Austausch über die präzise Erfassung und Analyse von Energieverbräuchen in der Produktion. Auch praxisnahe Lösungsansätze für eine nachhaltigere Fertigung wurden aufgezeigt.  Gleichzeitig diente das Event dazu, die entstehende Innovation Community „Nachhaltige Produktion“ weiter auszubauen und den Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern.

Nach der Begrüßung und Vorstellung der Veranstaltung durch Prof. Dr. Enno Stöver (HAW Hamburg) gab es eine inhaltliche Einführung in das Projekt TrICo – Transformation durch Innovation und Kooperation in Communities. Paul Zeise von der Leuphana Universität Lüneburg erläuterte, wie Unternehmen durch den gezielten Austausch mit Forschungseinrichtungen und anderen Betrieben innovative und nachhaltige Produktionsprozesse entwickeln können. Das Projekt verfolgt das Ziel, Unternehmen aktiv bei der nachhaltigen Transformation zu begleiten und eine engere Vernetzung innerhalb der Industrie zu fördern.

Anschließend sprach Prof. Stöver über Energieeffizienz in der Produktion und stellte verschiedene Strategien vor, mit denen sich der Energieverbrauch von Maschinen und Produktionsanlagen optimieren lässt. Dabei zeigte er auf, welche Herausforderungen sich in der Praxis ergeben und welche Lösungsansätze bereits erfolgreich umgesetzt wurden.

Ein weiterer zentraler Programmpunkt war die Einführung in die ISO 14955 – Umweltbezogene Bewertung von Werkzeugmaschinen durch Benjamin Remmers (HAW Hamburg). Er erläuterte die Bedeutung dieser Norm, die darauf abzielt, die Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit von Werkzeugmaschinen zu verbessern. In seinem Vortrag ging er auf die spezifischen Anforderungen der Norm ein und zeigte auf, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um deren Vorgaben zu erfüllen.

Nach der Pause stellte Katharina Matzke (HAW Hamburg) die bisherigen Messungen am Institut für Produktionstechnik vor. Besonders im Fokus stand dabei der neu entwickelte Strommesskoffer: Ein innovatives Tool zur detaillierten Analyse des Energieverbrauchs von Maschinen. Dieses Messinstrument ermöglicht es Unternehmen, präzise Daten zu erfassen und auf dieser Grundlage gezielte Maßnahmen zur Effizienzsteigerung abzuleiten.

Die Diskussionsrunde im Anschluss machte deutlich, dass viele Unternehmen zwar ein Bewusstsein für das Thema Energieeffizienz haben, jedoch oft konkrete Werkzeuge und Strategien fehlen, um Einsparpotenziale effektiv zu nutzen.

Ein besonderes Highlight des Abends war der Beitrag von Ingo Lumbeck (Handelskammer Hamburg) zur Energie- und Umweltberatung. Er stellte verschiedene Unterstützungsangebote für Unternehmen vor und erläuterte, welche Fördermöglichkeiten und Beratungsleistungen Betrieben zur Verfügung stehen, um ihre Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten.

Das zweite Off-Campus-Lab bot eine wertvolle Plattform für den praxisnahen Austausch zwischen Forschung und Industrie. Die vorgestellten Projekte und Messinstrumente verdeutlichten, dass Energieeffizienz in der Produktion nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft ist. Insbesondere die interaktive Diskussion zeigte, dass viele Unternehmen auf der Suche nach effektiven Lösungen für eine ressourcenschonende Fertigung sind.

Die Veranstaltung war Ausdruck des engen Schulterschlusses zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, um nachhaltige Innovationen voranzutreiben und Unternehmen gezielt bei der Transformation zu begleiten. Das wachsende Netzwerk der Innovation Community „Nachhaltige Produktion“ bildet dabei eine entscheidende Plattform für den Wissenstransfer und die Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte.