2. Leuphana Gesundheitsgespräche

Betriebliches Gesundheitsmanagement – Muss das sein?

Die Altersstruktur in Deutschland und anderen Industrienationen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Der demografische Wandel stellt Gesellschaft, Politik und Wirtschaft vor massive Herausforderungen. Gefordert sind neue Konzepte, um die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen und Unternehmen zu gewährleisten. Das setzt gesunde und motivierte Mitarbeiter voraus. Themen wie Gesundheitsförderung und Prävention am Arbeitsplatz rücken zunehmend in den Fokus.

Mit den 2. Leuphana Gesundheitsgesprächen am 9. Oktober 2012 führte die Leuphana Universität Lüneburg ein erfolgreiches Veranstaltungsformat fort. In diesem Jahr stand mit dem Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement – Muss das sein?“ der tatsächliche Nutzen von Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz im Mittelpunkt der Diskussion.

In drei Panels wurde das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement mit hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor diskutiert:

  • Panel 1: Burnout ist die neue Berufskrankheit – Wer ist für die Folgekosten verantwortlich?
  • Panel 2: Betriebliches Gesundheitsmanagement steigert die betriebliche Produktivität.
  • Panel 3: Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein bedeutsames Element zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität (Employer Branding).

Es moderierte Prof. Dr. Wulf Rössler, Wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzzentrums Gesundheit an der Leuphana Universität Lüneburg und Klinikdirektor der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich.

Die Vorträge können Sie hier herunterladen.

Informationen zum Team der 2. Leuphana Gesundheitsgespräche finden Sie hier.

  • Panel I
  • Panel II
  • Panel III

Panel I

Burnout ist die neue Berufskrankheit – Wer ist für die Folgekosten verantwortlich?

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz hat in den letzten Jahren unter dem Schlagwort „Burnout“ zunehmend Beachtung in den Medien gefunden. Unterschiedliche Studien zeigen, dass ein immer größerer Anteil der Arbeitnehmerfehltage auf psychische Erkrankungen zurückzuführen ist. Mit der Krankheit sind nicht nur direkte, sondern auch indirekte Kosten – bedingt durch den Ausfall von Arbeitskraft und Produktivität – verbunden. Eine aktuelle Studie beziffert die jährlichen Kosten arbeitsbedingter psychischer Belastungen in Deutschland auf sieben bis knapp 30 Milliarden Euro. Als Berufskrankheiten sind Burnout und andere psychische Erkrankungen jedoch (bislang) nicht anerkannt – mit erheblichen finanziellen Folgen für die einzelnen betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wer sollte für diese Kosten verantwortlich sein?

Prof. Dr. Matthias Berger
, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg: Ist Burnout eine Krankheit und damit eine Aufgabe des Gesundheitssystems?

Prof. Dr. Ursula Engelen-Kefer, Honorarprofessorin an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) Schwerin, Mannheim: Burnout-Verantwortung für Arbeitgeber, Beschäftigte und Staat

Prof. Dr. Dirk Windemuth, Direktor des Instituts für Arbeit und Gesundheit (IAG) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV): Burnout-Quelle Arbeit, Wellness-Oase Freizeit? Mehrdimensionale Betrachtung der Entstehung von Burnout und Konsequenzen für die Kostenträger

Panel II

Betriebliches Gesundheitsmanagement steigert die betriebliche Produktivität.

Betriebliches Gesundheitsmanagement bietet zum einen das Potential für Unternehmen, Kostenersparnisse durch Fehlzeitenreduktion und geringere Fluktuation zu realisieren. Zum anderen können Unternehmen durch Betriebliches Gesundheitsmanagement den Herausforderungen der demographischen Entwicklung begegnen, indem die Gesundheit qualifizierter Mitarbeiter erhalten wird. Eine aktuelle Studie mit insgesamt 300 Unternehmen in 16 Ländern zeigt, dass sich jeder Euro, den ein Unternehmen in betriebliche Präventionsarbeit investiert, mit 2,20 Euro wieder auszahlt. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist daher ein maßgeblicher Faktor zur Steigerung der betrieblichen Produktivität.

Prof. Dr. Rainer Schlegel, Leiter der Abteilung Arbeitsrecht und Arbeitsschutz im Bundesministerium für Arbeit und Soziale: Prävention zahlt sich aus

Dr. Anja Aldenhoff, Leiterin Betriebliches Gesundheits- und Sozialmanagement der HSH Nordbank: Konstruktiv durch die Krise – Notwendigkeit von betrieblichem Gesundheitsmanagement in Zeiten des Wandels

Dr. Karl Liese, Health Care Practice bei McKinsey & Company: Burn-Out-Syndrom: Modethema oder Problem der Zukunft?

Dr. Michael Drupp, Leiter des AOK-Instituts für Gesundheitsconsulting: Produktivitätssteigerung durch BGM? Kritische Erfolgsfaktoren.

Panel III

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein bedeutsames Element zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität (Employer Branding).

Da die Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern zunehmend zum Engpass für Unternehmen wird, hat sich Arbeitgebermarketing (Employer Branding) zu einem wichtigen strategischen Instrument der Unternehmensführung entwickelt. Die Ziele des Employer Brandings bestehen einerseits darin, die Effizienz der Personalrekrutierung und die Qualität der Bewerber dauerhaft zu steigern. Andererseits sollen qualifizierte und engagierte Mitarbeiter durch eine höhere Identifikation und durch den Aufbau einer emotionalen Bindung langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeutsam für die Schaffung einer attraktiven Arbeitgebermarke (Employer Brand) ist: Gesundheitsförderung geht mit loyaleren, stärker motivierten Mitarbeitern und sinkenden Krankenständen einher. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement ist somit ein zentrales Element zur Steigerung der Attraktivität eines Arbeitgebers.


Prof. em. (ETH) Dr. Dr. h.c. Eberhard Ulich, Präsident der Stiftung Arbeitsforschung: BGM – eine Chance für Unternehmen

Andreas Schubert, Geschäftsführer des Great Place to Work Deutschland-Instituts: Prinzipien einer attraktiven Arbeitsplatzkultur bei ”Deutschlands Besten Arbeitgebern”

Stefan Hörmann, Leiter Betriebliches Gesundheits- und Sozialmanagement der SICK AG: Wie viel Klappern verträgt das Handwerk?

Christian Egle, Mitglied der Geschäftsleitung; Director und Leiter der Practice Group Health Care bei Kienbaum: „Gesundheit“ als Wirtschaftsfaktor – Den Wertewandel als Wettbewerbsvorteil nutzen

Kontakt

Susanne Busch
Leuphana Gesundheitsgespräche
Raum Raum RW 207, Campus Rotes Feld
Rotenbleicher Weg 67, 21335 Lüneburg
Fon 04131.677.7854
gesundheitsgepraeche@inkubator.leuphana.de