‚Organizing Culture‘ – studentische Arbeiten im Theater Lüneburg

07.02.2025 Ein Kulturzentrum als Spielbrett, Kunstwerke im Schrank, neue Perspektiven per Taucherbrille – in Form einer öffentlichen „Forschungskonferenz” stellten 23 Masterstudierende der Leuphana Universität Lüneburg am 31. Januar die Ergebnisse ihrer Feldforschungen und Analysen kultureller Organisationen im Theater Lüneburg aus.

©Leuphana Media Studio
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Kulturelle Organisationen müssen sich gesellschaftlichen, politischen und finanziellen Herausforderungen stellen und entwickeln dabei beständig neue Wege, diesen nicht nur zu begegnen, sondern sie zu gestalten. Im Lernlaboratorium ‚Organizing Culture‘ erlernten die Studierenden daher Theorien und Konzepte, um kritisch zu untersuchen, wie neue Formen, Prozesse und Praktiken des kulturellen Organisierens entstehen und wirken. Auf dieser Basis führten die Teilnehmer*innen eigene empirische Projekte durch und setzten ihre Ergebnisse künstlerisch in Szene. „Es ist sehr beeindruckend, wie die Studierenden eigene Untersuchungen ganz unterschiedlicher kultureller Organisationen durchgeführt haben, diese eingehend theoretisch reflektiert und in kleine Ausstellungen übersetzt haben“, erklärt Dr. Maximilian Schellmann, der das Seminar gemeinsam mit Prof. Dr. Timon Beyes geleitet hat.

So wies ein selbst gestaltetes Brettspiel den Weg durch eine Nachbildung des Lüneburger Kulturzentrums mosaique, um räumliche Atmosphären der Inklusion zu analysieren. Eine lokale Buchhandlung fand sich in einem durch Bänder und Klebestreifen geknüpften Netzwerk lokaler Partner wieder – ein Organisationsprinzip auch des unabhängigen Buchhandels. Studierende, die sich mit einem Hamburger Programmkino beschäftigt hatten, zeigten Filmsequenzen vor einem schweren Samtvorhang. Ihre Frage: Wie wird die Blackbox des Kinos zum kollektiven Kulturraum? Andere Gruppen präsentierten Skulpturen, Zeichnungen, theoretische Reflexionen oder Mappings – ihre Untersuchungsobjekte: kinderfreundliche Museen, Digitalität in Ausstellungen, Stadtraumentwicklungen oder Kultur- und Sozialzentren in und um Lüneburg, Hamburg, St. Petersburg und Lamu. 

In einer Art ‚Vernissage‘ konnten die mehr als 50 Besucher*innen der öffentlichen Ausstellung einen Eindruck der verschiedenen Arbeiten gewinnen. Die Studierenden standen an den ‚Kunst-Forschungswerken‘ für Erläuterungen und Diskussionen bereit. Die Ausstellung der studentischen Arbeiten markiert den Beginn einer Kollaboration zwischen dem Theater Lüneburg und der Leuphana Innovation Community Kunst und Kultur. „Das freut uns ganz ungemein“, sagt Maximilian Schellmann, „da wir somit die Chance haben, mit dem und durch das Theater als zentraler Kulturinstitution in Lüneburg, universitäre Arbeit und Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gleichzeitig diskutieren und entwickeln wir gemeinsame neue Ideen und Konzepte.“ 

Kontakt

  • Dr. Robin Kuchar