Nachhaltigkeitszertifizierungen und Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden

27. März

aus der NIREM-Vortragsreihe „Zukunftsgerechtes Bauen”

Prof. Dr. Eng. Andreas Dittmar Weise, hochschule 21
Nachhaltigkeitszertifizierungen sind in den letzten Jahren sehr populär geworden. Der Dschungel an Nachhaltigkeitszertifizierungen wächst stetig. Gleichzeitig wird die Immobilien- und Bauwirtschaft immer wieder mit neuen Regelungen zu weiteren Einsparung konfrontiert, die der Umwelt und auch den Nutzern zu Gute kommen sollen. Für viele Investoren und Immobilienbestandshalter stellt sich daher die Frage, ob eine Nachhaltigkeitszertifizierung sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsbauten Sinn macht. Wenn ja, welches Zertifikat sollte anstrebt werden und mit welchen Kosten muss gerechnet werden. Dabei wird auf die bekanntesten Zertifizierungsverfahren der Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) eingegangen.

Andreas Weise ist seit 2017 Professor für Immobilienmanagement sowie seit 2018 stellv. Leiter des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen (B&I). Zuvor war er mehrere Jahre als Professor in Brasilien beschäftigt.


Prof. Dr.-Ing. Ingo Hadrych, hochschule 21
Im Rahmen der Planung und Realisierung von Gebäuden stehen für Planer und Investoren meist die Investitionskosten im Vordergrund. Betrachtungen der Betriebskosten eines Gebäudes, die in der folgenden Lebenszyklusphase über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten anfallen, werden dagegen oftmals nur lückenhaft angestellt. Während andere Branchen wie die Luftfahrtindustrie bei der Berechnung der Cost per Available Seat Mile Investions- und Betriebskosten lebenszyklusübergreifend betrachten, beschränkt sich das Bauwesen noch zu häufig auf den Vergleich der reinen Baukosten nach DIN 276 z.B. in Form von Kennzahlen wie Kosten pro m² BGF. Gerade die Planer sind hier aufgefordert, dem Bauherrn und Investor die nötigen Planungen, Informationen und Kennzahlen zu liefern, um ein Projekt lebenszyklusübergreifend beurteilen zu können und hieraus Entscheidungen abzuleiten, die eine Investition in ein Gebäude langfristig über verschiedene Lebenszyklusphasen wirtschaftlich nachhaltig machen.

Ingo Hadrych war mehrere Jahre als Projektingenieur sowie in Führungspositionen der Projektentwicklung tätig. Seit 2017 ist er Professor für Konstruktiven Ingenieurbau, Bauinformatik und Baumanagement an der hochschule 21 in Buxtehude.

Vortragsreihe „Zu­kunfts­ge­rech­tes Bau­en”

Die Anforderungen an private wie öffentliche Bauprojekte ändern sich stetig angesichts von sozialen und ökologischen Herausforderungen sowie politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Planung und Gestaltung obliegen schon lange nicht nur einer kurzfristigen ökonomischen Betrachtung für die Baurealisierung, sondern sollten z.B. auch spätere Nutzungs- und Betriebskosten berücksichtigen. Zudem spielen Flächenentwicklung, Gebäudeinstandsetzung und -umnutzung sowie Materialauswahl eine wichtige Rolle.

Doch was bedeutet dies konkret? Und wie gelingt die Gestaltung von langfristig lebenswerten Umgebungen?

Die Vortragsreihe „Zukunftsgerechtes Bauen” möchte ausgewählte Beispiele aufzeigen und mit Akteur_innen und Unternehmensvertreter_innen aus Planung und Bau, Betreiber und Nutzer entsprechender Gebäude und Mitarbeiter_innen aus Behörden und Institutionen diskutieren, wie eine innovative Stadtplanung und Gewerbeflächenentwicklung sowie eine nachhaltige Bauweise realisiert werden können.

Leitfragen

  • Inwiefern sind steigende Umweltanforderungen mit Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität vereinbar?
  • Wie gelingt die Gestaltung von langfristig lebenswerten Quartieren?
  • Welche Innovationen im Kontext von nachhaltigem Bauen schaffen zukunftsfähige Ortschaften?
  • Welche Auswirkungen des Klimawandels können für innovative Bauweisen berücksichtigt werden?

27. März 2019, 17 - 19 Uhr
ISI-Zentrum für Gründung, Business und Innovation
Bäckerstraße 6, 21244 Buchholz i.d.N.

Der Eintritt ist kostenlos.

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