Digitalisierungsinitiativen im Hamburger Hafen

Dr. Sebastian Saxe | CIO/CDO & Mitglied der Geschäftsleitung | HPA

Prof. Dr. Drews stellte den Vortragenden, Dr. Sebastian Saxe von der Hamburg Port Authority (HPA), zu Beginn der Veranstaltung kurz vor. Dr. Saxe wechselte 2009 von seinem Posten als Technik Vorstand der Dataport zur HPA und bekleidet dort die Positionen des CIO (Chief Information Officer) und des CDO (Chief Digital Officer). 2015 wurde er zum CIO des Jahres in der Kategorie Mittelstand gekürt, auch aufgrund des zukunftsweisenden smartPort-Projektes, das er in seinem Vortrag vorstellte.

Dr. Saxe begann seinen spannenden Vortrag, indem er die ökonomische Bedeutung des Hamburger Hafens für die Stadt und die Metropolregion Hamburg herausstellte. Der Hamburger Hafen befindet sich in Konkurrenz zu anderen Häfen der Nordrange (u. a. Rotterdam, Antwerpen). Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen erreichte im Jahr 2014 einen Rekordumschlag von 145,673 Mio Tonnen, dieses entspricht einer Steigerung von +4,8% (2013 = 139,050 Mio t). Dabei profitiert der Hafen von seiner Binnenlage und seiner guten Hinterlandanbindung. Die HPA hat die Aufgabe, die Infrastruktur für den Hamburger Hafen zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören Instandhaltung der Flächen, Verkehrswege und Brücken, genauso wie Hafenplanung und -entwicklung, sowie die Gewährleistung der Sicherheit des Schiffsverkehrs sowie weitere Aufgaben.

Anschließend erläuterte Dr. Saxe, dass der Hamburger Hafen vor der Herausforderung stehe, dass sich die Kapazitäten der umgeschlagenen Güter bis 2030 verdoppeln werden, wohingegen die Fläche des Hamburger Hafens unverändert bleibt. Dementsprechend habe die HPA Digitalisierungsinitiativen entwickelt, um die Nutzung der Verkehrswege zu optimieren (smartPort Logistics) und den Umgang mit Ressourcen nachhaltiger und effizienter zu gestalten (smartPort Energy). Herr Dr. Saxe verantwortet die Projekte im Bereich smartPort Logistics. Diese Projekte bauen auf den Megatrends der IT auf: Cloud, Internet der Dinge, Big Data, Mobilität und Social Networks.

Die Vision des Projekts smartPort Logistics sei, Verkehrs- und Ladungsinformationen entlang der Wertschöpfungskette zu verknüpfen, zum Beispiel durch die Nutzung von Sensoren. Intelligente Beleuchtung sorgt bereits heute im Hafen auf dafür, dass Straßenlaternen gedimmt werden können und nur auf Bewegung von Fahrzeugen oder Personen dann die Helligkeit erhöhen. Zudem werden Sensoren auch für die Optimierung der Wartung von Weichen eingesetzt. Die Weichen werden mit Sensoren ausgestattet, die helfen, den optimalen Zeitpunkt für die Wartung zu ermitteln. In der Zukunft plant die HPA unter dem Namen Chain Port, die globale Integration dieser Maßnahmen mit den Häfen der Welt.

Im Anschluss an den Vortrag war das Interesse der Studierenden an einem Austausch mit Dr. Saxe sehr groß. Die Studierenden wollten zum Beispiel wissen, welche Probleme bei der Umsetzung der Digitalisierungsinitiativen aufgetreten sind und welche finanziellen Herausforderungen es gab. Des Weiteren wurde nach internationaler Standardisierung gefragt, dem Einsatz von Robotern im Hamburger Hafen, sowie der Vermarktung der entstandenen IT-Innovationen.

Kontakt

  • Prof. Dr. Paul Drews