Leuphana-Initiativen stellen sich gegen Antifeminismus que(e)r

26.05.2025 Neben ihrem Studium sind viele Studierende in unterschiedlichen Initiativen aktiv. Einigen von ihnen ist das Engagement gegen Antifeminismus besonders wichtig: Beispielhaft stellen sich die Initiativen Studis gegen Rechts, QuARG und Urli vor.

©Leuphana/Phillip Bachmann
„Wir sehen euch und versuchen, uns für eure Interessen einzusetzen“, sagt Lyth. (v.l.n.r.: Lissi und Selma von Studis gegen Rechts, Lyth von QuARG)

Das Hauptanliegen von QuARG: Queer, Awareness, Equal Rights and Gender Matters, einem Referat des AStA, ist die Vertretung queer-feministischer Interessen. „Wir bieten eine Plattform, um A) eine Anlaufstelle für alle Studis zu sein und B) andere Gruppen und ihre Projekte zu unterstützen, weil wir Ressourcen und Möglichkeiten haben, die viele nicht haben“, erklärt Lyth. QuARG konzentriert sich daher vor allem auf Netzwerkarbeit und möchte gerne anderen eine Bühne geben, wie z.B. bei der von ihnen organisierten queeren Ringvorlesung, die aus Workshops, Vorträgen, Tanzveranstaltungen, einer queeren Performance und vielem mehr besteht. „Auch an Universitäten kann es Übergriffigkeiten, queer-feindliche Beleidigungen oder Strukturen geben, bei denen queere Menschen diskriminiert oder ausgegrenzt werden. Uns ist es wichtig, Präsenz zu zeigen und die Studierende wissen zu lassen: Wir sehen euch und versuchen, uns für eure Interessen einzusetzen“, sagt Lyth. 

„Bundesweit ist die Idee von Studis gegen Rechts sich stark gegen die AfD zu widersetzen, eine solidarische Gesellschaft zu schaffen und soziale Gerechtigkeit zu fördern. In dem Zuge haben viele Studis gegen Rechts Haustürgespräche und Haustürwahlkampf gemacht“, sagt Selma. Vor der Bundestagswahl 2025 sind die Studierenden in Lüneburg von Haus zu Haus gezogen und haben mit den Menschen über Politik und ihre Sorgen gesprochen. „Es ist mehr Redebedarf da, als ich persönlich erwartet hätte“, erzählt Lissi und betont, dass es der Initiative vor allem darum ging zuzuhören. „Eine Begegnung mit einer Mutter von drei Kindern war besonders spannend“, erinnert sich Lissi. „Sie erzählte uns, dass sie die AfD wählen möchte, weil sie sich auf den Straßen als Frau nicht mehr wohlfühlt. Wir haben dann versucht sie aufzuklären, dass die AfD überhaupt nichts Feministisches tut, um daran etwas zu ändern.“

Urli ist die linke Liste des Student*innenparlaments (StuPa) und legt den Fokus vor allem auf Themen wie Antikapitalismus, Antifaschismus, Feminismus und Nachhaltigkeit – in der Hochschulpolitik, aber auch im gesellschaftlichen Zusammenleben. „Wir verfolgen einen praktischen Ansatz und machen viele, sehr unterschiedliche Aktionen wie z.B. Spaziergänge, bei denen wir gemeinsam über die politische Lage sprechen, ein Screening zu einem Film über Abtreibung und repressiver Gewalt mit anschließenden Diskussionen oder Veranstaltungen extra für FLINTA-Personen wie Schreibworkshops und Open-Stage“, erklärt Noemi. Besonders wichtig ist urli die Vernetzungsarbeit zwischen anderen Gruppen wie beim Offenen Feministischen Treffen (OFT). Sich gegenüber Antifeminismus klar zu positionieren sei daher auch Teil des Selbstverständnisses der Initiative: „In Zeiten, in denen der Faschismus wieder erstarkt, nehmen auch antifeministische Tendenzen zu. Wir versuchen daher den feministischen Kampf mit anti-faschistischer Arbeit in jeder Veranstaltung und in allem, was wir tun, zusammenzudenken“, sagt Frida.