HAW Vortrag: Remanufacturing

13.03.2024 Im Rahmen des Zukunftsforums der HAW Hamburg wurden aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und Produktion Ideen für den Wirtschaftsstandort Deutschland von morgen vorgestellt.

Im Workshop von Paul Zeise, Community Manager der Innovation Community Nachhaltige Produktion, ging es um die Potenziale und Hemmnisse des Remanufacturing. Vorgestellt wurde auch ein Konzept für eine Seminarreihe an der Leuphana Universität Lüneburg. 

Dabei ging es konkret um die Reflektion eines Seminars aus dem Komplementärmodul-Angebot, in dem fachfremde Studierende einen Einblick in die Fertigungstechnik erhalten. Ziel des Seminars war die Reflektion von Nachhaltigkeitschancen und -herausforderungen in den Ingenieurswissenschaften. So sollten die Studiereden etwa mit den Bauteilen eines alten Computers eine Lampe herstellen. Dabei wurde der Lampenschirm mit Hilfe der Inkrementellen Blechumformung aus den Blechwänden in einem Remanufacturing Prozess umgeformt und das Material mittels eines Zugversuchs auf die Bearbeitbarkeit und Beständigkeit untersucht. 

Neben den inhaltlichen Schwerpunkten wurde im Workshop auch die Umsetzung des Lehrkonzeptes diskutiert. Viele Anregungen kamen insbesondere auch von Teilnehmenden aus den regionalen Produktionsunternehmen. 

In der Diskussion wurden verschiedene Erkenntnisse thematisiert: Zum einen erfährt die Sensibilisierung für Energieeffizienz in der Fertigungstechnik bisher sowohl in den Lehrveranstaltungen als auch im produzierenden Gewerbe zu wenig Aufmerksamkeit. Da bei Remanufacturing-Prozessen im Vergleich zu Recyclingverfahren nur ein Bruchteil der Energie eingesetzt wird, bieten sie einen umfassenden Vorteil. Durch die Durchführung einer solchen Lehrveranstaltung wird zudem aus der Lehrformats-Sicht die Sensibilisierung von Studierenden für das Thema Nachhaltigkeit geschärft, was ggf. dazu führt, dass Sie die Thematik später auch mit in ihren Beruf tragen. Zudem konnten die technischen Möglichkeiten von Remanufacturing direkt an einem praktischen Beispiel ausgetestet und analysiert werden. Dadurch konnten die Studierenden Erfahrung über die Umsetzungspotenziale der Technologie sammeln. Im Fokus standen weniger die technischen Umsetzungsbarrieren, sondern vor allem die produktionslogistischen Herausforderungen. Konkret ging es um die Frage, wie die Produktionsplanung angepasst werden muss, wenn Altteile einbezogen werden. Dieses Thema wird von unserer Community umfassend von Jonah Schulz erforscht, der es bereits vergangenes Jahr im Workshop „Zirkuläres Wirtschaften (Circular Economy) als Chance für den Mittelstand“ aufgegriffen hat.