Alles eine Frage der Skalierung? Zur Faszinationsgeschichte der Selbst-Dokumentation

25. Apr

Nikolaus Wegmann (Princeton University, USA)

"Wie kommt es, frage ich mich, dass niemand den Mut hat für uns ein genaues Register zu erstellen für alle Gedanken, die ihm durch den Kopf gehen, für jede Bewegung seines Herzenes, seine Sorgen und alle seine Vergnügungen."

Diderots Frage aus dem Jahr 1762 trifft noch immer einen Punkt. Schon auf den ersten Blick ist das zu erstellende "Register" ein schwieriges, aber zugleich auch noch immer faszinierendes Unterfangen. Denn je genauer man sich selbst mit dem Notizbuch, der Kamera oder dem Sprachrekorder dokumentiert, desto größer scheint auch die Chance, dass man sich selbst immer besser versteht.

Nikolaus Wegmann ist Professor für Deutsche Literaturwissenschaft an der Princeton University (USA). Seine Forschung mit Fokus auf die Intersektion zwischen Philologie und Medienwissenschaft beschäftigt sich mit grundlegenden intellektuellen Techniken wie (Re-)Reading, Collective Reading oder Note-Taking. Aktuell ist er Co-Herausgeber des Historical Dictionary of Media In-Use (Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs). Er ist Vize-Präsident der Friedrich-Schlegel-Gesellschaft und Co-Herausgeber des Athenäum. Jahrbuch der Friedrich-Schlegel-Gesellschaft. Er ist Gründungsmitglied der American Friends of Marbach (AFM) und Mitbegründer der Princeton-Weimar-Summer School for Media Studies.

25. April 2018, 18:00-20:00
Zentralgebäude, C40.154, Universitätsallee 1

Der Vortrag ist Teil der CDCevents, der interdisziplinären Veranstaltungsreihe des Centre for Digital Cultures.