Bob Blume: Schule sollte ihre Türen öffnen

27.11.2025 „Vielleicht sollten wir die Schule abbrennen lassen“ versus „wir brauchen mehr Mut – vielleicht wird’s ja gut“ – in dieser Bandbreite spielte sich die Podiumsdiskussion mit Bildungsaktivist Bob Blume zum Thema „Warum noch lernen?“ ab. Etwa 350 Gäste folgten der Diskussion, die gemeinsam vom Literaturbüro Lüneburg und der Innovation Community Schulentwicklung und Leadership organisiert worden war.

©Leuphana Media Studio
Auf dem Podium diskutierten Bildungsaktivist Bob Blume, Schülersprecherin Marie Sievers und Prof. Dr. Simone Abels. Spiegel-Autorin Silke Fokken moderierte das Gespräch.

Ob Handyverbot an Schulen, freie Lernformate oder eine innovative Lehrkräfteausbildung – die Diskussion zwischen Bob Blume, Prof. Dr. Simone Abels und Kreisschülersprecherin Marie Sievers, berührte gleich mehrere aktuelle Herausforderungen, mit denen Schule heutzutage zu kämpfen hat. Die Moderation hatte Spiegel-Autorin Silke Fokken inne. Schülerin Marie Sievers wagte auf Basis von Blumes Podcast-Titel „Die Schule brennt“ direkt zu Beginn etwa die These: „Vielleicht ist es besser, wenn die Schule einmal lichterloh runterbrennt und wir dann die Möglichkeit haben, etwas Neues zu bauen.“ 

Dass sich etwas ändern muss, darin waren sich alle Beteiligten einig. Nur ob es einen radikalen Umbruch braucht, wie von Sievers gefordert, oder ob die Veränderungen innerhalb des Systems möglich sind, darüber diskutierten die Vertreter*innen aus Schulpraxis und Forschung engagiert. Laut Bob Blume brauche es neben dem Mut zur Veränderung vor allem echtes Interesse an den Schüler*innen und ihren Themen. Nur so könnten Lehrkräfte Unterricht gestalten, der wirklich berühre. Dazu gehöre eben auch, die Türen zu öffnen, also Menschen mit in den Lernprozess zu nehmen, die den Kindern und Jugendlichen authentisch zeigen, wie das Gelernte mit der Gesellschaft, mit ihrem Alltag zusammenhänge.

Mut zu freien Lernformaten

Als Professorin für die Didaktik der Naturwissenschaften hob Simone Abels an dieser Stelle das forschende Lernen hervor und welche Erfolge sich daran beobachten lassen. So arbeitet die Leuphana Innovation Community Schulentwicklung und Leadership etwa mit einer Schule daran, Konzepte für den sogenannten „Frei-Day“ zu entwickeln. Das sind Projektphasen im Lernalltag, an denen Schüler*innen eigenständig Themen erarbeiten. Die Schule kann sich entsprechend evidenzbasiert weiterentwickeln und das System von innen heraus verändern. Nur ein Beispiel mehrerer Kooperationsprojekte zwischen Universität und Schule, anhand derer die Community gemeinsam Schule neugestaltet.

In allen Facetten machten die Diskutant*innen deutlich, dass es vor allem motivierte Menschen brauche, um Änderungsprozesse voranzutreiben. Simone Abels warb in ihrem Amt als Vizepräsidentin für Lehrkräftebildung entsprechend für das Lehramtsstudium an der Leuphana: „Wir brauchen die klügsten Köpfe, die wirklich etwas ändern wollen.“ Und Bob Blume schloss mit den Worten: „Das hat immer mit Mut zu tun, von Seiten der Lehrkräfte, aber auch von Seiten der Eltern.“ Denn – und das zeigte erneut eine Schnittmenge von Blume und Abels – es braucht viele Akteur*innen, die sich gemeinsam auf den Weg machen. Und so schloss Bob Blume mit den Worten: „Vielleicht wird es ja gut.“

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  • Lisa Katharina Hofmann