Online-Veranstaltung: Warum es so schwierig ist, von institutionalisiertem Rassismus zu reden

03. Jul

Der Begriff „institutionalisierter Rassismus“ bezeichnet Diskurse, Politiken und Praktiken von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen, die systematisch Ausgrenzung und Diskriminierung produzieren, meist jedoch ohne sich explizit und vorsätzlich rassistischer Begründungs- und Deutungsmuster zu bedienen. Doch auch Verfahrensweisen und Zuschreibungen, die als „wertneutral“ oder „angemessen“ präsentiert werden, können dazu dienen, den rassistischen Normalzustand, die Vorherrschaft der weißen „Mehrheitsgesellschaft“, sicherzustellen. Dem Staatsbericht des UN-Fachausschusses zur Antirassismus-Konvention aus dem Jahr 2015 zufolge ist diese Art der strukturellen rassistischen Diskriminierung auch in Deutschland weit verbreitet. Dies zeige sich insbesondere in rassistisch diskriminierenden Handlungen von Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden.

In der Online-Veranstaltung wird im Lichte der Critical Race Theory ausgelotet, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen, um rassistische Diskriminierungspraktiken als raumbezogenes, institutionelles und personales Problem von Institutionen zu behandeln. Anhand von Fallbeispielen werden rechtliche und politische Dimensionen beleuchtet und zentrale Fragen aus der Perspektive von Betroffenen und Professionellen herausgearbeitet.

Am 3. Juli 2020 um 19 Uhr.

Zugangsdaten für die Online-Veranstaltung:

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Referent:Prof. Dr. Vassilis Tsianos

Prof. Dr. Vassilis Tsianos ist Professor für Soziologie im Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Fachhochschule Kiel. Seine Arbeitsbereiche sind Sozio-logie der postmigrantischen Gesellschaft, Rassismus-kritik, Stadt- und Migrationssoziologie und Digitale Grenzen Europas. Er gehört zu den Initiator*innen von KANAK ATTAK, deren Manifest den Startschuss für eine Umorientierung der Migrationsforschung legte. Tsianos ist im deutschsprachigen Raum einer der führenden Analytiker*innen der Kämpfe um Grenze und Kämpfe der Migration.

Eine Veranstaltung der Planungsgruppe LÜNEBURGER WOCHEN GEGEN RASSISMUS in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Leuphana und der VHS Region Lüneburg.