Mit dem kürzlich von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre bewilligten Projekt "Souver@nes digitales Lehren und Lernen in Niedersachsen" (SOUVER@N) beteiligt sich die Leuphana Universität Lüneburg an einem landesweiten Kooperationsprojekt mit insgesamt 9 Verbundpartnern mit einer Laufzeit von 2021-2024; Projektbeginn ist August 2021. Ziel des Projekts ist es, souveränes digitales Lehren und Lernen zu fördern. Dies umfasst 1) die souveräne, d.h. kompetente und lernzielorientierte Nutzung digitaler Werkzeuge auf Seiten der Lehrenden und Studierenden (Digital Literacy) ebenso wie 2) die professionelle Entwicklung hochwertiger digital angereicherter Lehr-/Lernkonzepte bzw. -inhalte und 3) die durch den Verbund gestärkte digitale Souveränität der Hochschulen als Institutionen.

Auf unserer Projektwebsite erhalten Sie Zugang zu den neuesten Aktivitäten im Projekt.

Mit der intensiven Nutzung digitaler Lerntechnologien in den vergangenen Semestern sind Erfahrungswissen und digitale Kompetenzen, aber auch didaktische, rechtliche sowie technische Bedarfe und Anforderungen massiv gestiegen. Orientiert am Zielbild der digitalen Souveränität haben sich die Verbundpartner zusammengeschlossen (Stiftung Universität Hildesheim, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universität Osnabrück, Leuphana Universität Lüneburg, Medizinische Hochschule Hannover, Universität Vechta, Technische Universität Clausthal), um durch Bündelung ihrer Kompetenzen und Leistungen in den Bereichen IT-Basis, Services und Content den gestiegenen Anforderungen dauerhaft gerecht werden zu können.

©Projekt SOUVER@N
Souver@nes digitales Lehren und Lernen in Niedersachsen (SOUVER@N)

Services (Agiles Innovations-Netzwerk)

Das Handlungsfeld SERVICES wird vom Lehrservice der Leuphana Universität Lüneburg in Zusammenarbeit mit dem virtUOS-Zentrum der Universität Osnabrück koordiniert und verfolgt die folgenden Zielsetzungen:

Zentrum des Handlungsfelds ist ein agiles Innovations-Netzwerk, durch das Prozesse etabliert werden, die im Sinne einer lernenden Organisation bestehende, neue und entfallende Bedarfe und Anforderungen von Nutzer*innen erfassen und in arbeitsteiligen Entwicklungs- und Dienstleistungen abbilden. Das Innovations-Netzwerk ist ein virtuelles Dach, unter dem sich die Entwicklungs- und Supporteinrichtungen der Verbundpartner zusammenfinden und über das Nutzer*innen Support- und Serviceleistungen abrufen können.

Ein weiterer Bereich im Handlungsfeld SERVICES betrifft unter Koordination des ELAN e.V. die Klärung rechtlicher Fragen im Kontext digitalen Lehrens und Lernens.

Die konkreten Maßnahmen dieses Handlungsfelds betreffen:

  1. Qualifizierungs-, Support- und Serviceangebote im mediendidaktischen und technischen Bereich
  2. Bedarfsgerechte Bereitstellung von digitalen Werkzeugen für Studium und Lehre
  3. Vernetzung des ELAN e.V. mit den Rechtszuständigen/Datenschutzbeauftragten an den Verbunduniversitäten
  4. Entwicklung und Bereitstellung von Informationen, Handreichungen, Service & Schulungen

CONTENT/ OER (Geteilte Lehr-Lernmaterialien)

Das Handlungsfeld CONTENT/OER wird von der Universität Oldenburg und der Medizinische Hochschule Hannover koordiniert und verfolgt die folgenden Zielsetzungen:

In der Zusammenarbeit der Verbundpartner sollen digitale Lernbausteine und Lehrmaterialien entstehen, die nach Erprobung und Bewährung nachhaltig an den Partneruniversitäten angeboten und als OER unter diversen Creative Commons-Lizenzen breit verfügbar gemacht werden.

Die konkreten Maßnahmen dieses Handlungsfelds betreffen:

  1. Entwicklung von digitalen Lerninhalten für die Basisqualifikation Deutsch/Mathematik bzw. Sachunterricht (Lehramt Grundschule)
  2. Vermittlung von digitalen Lehrkompetenzen für Tutor*innen
  3. Best Practice-Sammlung für Lehr/-Lernkonzepte

IT-BASIS

Das Handlungsfeld IT-BASIS wird von den Universitäten Osnabrück, Oldenburg und der TU Clausthal koordiniert und verfolgt die folgenden Zielsetzungen:

Der koordinierte Betrieb von Technologien für das digitale und hybride Lernen und Lehren soll im Rahmen eines arbeitsteiligen und an den jeweiligen Expertisen und Ressourcen orientierten Betriebskonzepts erfolgen. Ziel ist hierbei auch die – bewusst teils redundante – Ausweitung des Dienste-Portfolios. Angestrebt wird eine Mischung aus Open Source- und kommerziellen Produkten, die den Hochschulen für die autonome (souveräne) Gestaltung des digitalen Raums gleichermaßen vielfältige, funktionale wie unabhängig gestaltbare Software-Lösungen bietet. Die Auswahl bzw. Weiterentwicklung orientiert sich an den Bedarfen und Nutzungsgewohnheiten Lehrender und Studierender und berücksichtigt zugleich (datenschutz-)rechtliche Kriterien, Fragen der langfristigen Kostenentwicklung, der Integrierbarkeit in vorhandene Systeme, der Stabilität und Verlässlichkeit.

Die konkreten Maßnahmen dieses Handlungsfeld beziehen sich auf die Bereiche:

  1. Serverinfrastruktur und Basisdienste
  2. Lernmanagementsysteme Stud.IP, Moodle und ILIAS
  3. Veranstaltungsaufzeichnungssysteme
  4. Videokonferenzsysteme

Projektmaßnahmen

Unter der gemeinsamen Leitung der Universitäten Osnabrück, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Leuphana Universität Lüneburg sind an dem Projekt weiterhin die Stiftung Universität Hildesheim, die Technische Universität Clausthal, die Universität Vechta, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und die Medizinische Hochschule Hannover sowie das E-Learning Academic Network (ELAN e.V.) beteiilgt.

An der Leuphana Universität Lüneburg wird das Projekt von Prof. Dr. Erich Hörl (Vizepräsident für Forschung) und Dr. Julia Webersik (Leiterin des Lehrservice) geleitet. Neben dem Lehrservice ist insbesondere auch das Medien- und Informationszentrum an SOUVER@N beteiligt.

Das SOUVER@N-Projekt versteht sich als Nukleus für den Aufbau eines landesweiten Netzwerks, dessen Services und Angebote Zug-um-Zug auf alle niedersächsischen Hochschulen ausgedehnt und in bestimmten spezialisierten Bereichen später auch deutschlandweit ausgerollt werden sollen. Es leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur landesweiten Initiative Hochschule.digital Niedersachsen.

Projektstruktur

Die hochschulstrategische Steuerung liegt bei den Vizepräsident:innen für Studium und Lehre (VPL) der SOUVER@N-Partnerhochschulen, die in engem Austausch mit der Gesamtprojektleitung stehen und von dieser über den Projektstand informiert werden. Leitung, Koordination und Öffentlichkeitsarbeit von SOUVER@N erfolgen in geteilter Verantwortung durch die Universitäten Osnabrück, Oldenburg und Lüneburg. Die Projektleitungen der Partneruniversitäten synchronisieren sich regelmäßig mit den koordinierenden Universitäten, wobei die inhaltlich-operative Arbeit des Projekts in den vier Arbeitspaketen organisiert ist. Über einen Praxis-Beirat wird die Verbindung etwa zur Ebene der Lehrenden und Studierenden sichergestellt und die geplanten Maßnahmen auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. 

Die Projektleitung besteht aus Vertreter:innen der federführenden Hochschulen Universität Osnabrück, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie Leuphana Universität Lüneburg. Sie repräsentiert SOUVER@N auf Hochschul- und Landesebene, ist für das Monitoring zuständig und trägt die Verantwortung über Projektausrichtung und -entscheidungen zur Umsetzung des Verbundvorhabens. 

Zu den vielfältigen und bereichsübergreifenden Aufgaben des Koordinationsteams gehören die Vernetzung der Projektmitarbeitenden, die Gremienarbeit, die Organisation von Gesamttreffen sowie die Verwaltung und Klärung von Finanzierungsfragen bzgl. Personal-, Sach- und Reisekosten. 

Darüber hinaus stellt die Kommunikation zur Stiftung Innovation in der Hochschullehre einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt dar. Das Kommunikationsteam entwickelt und realisiert projektintern wie -extern Marketing- und Kommunikationsstrategien für den SOUVER@N-Verbund. Daneben betreut es den zum Projekt gehörenden Internetauftritt, einschließlich der Social-Media-Kanäle und des SOUVER@N-Podcasts.

©Projekt SOUVER@N
Projektstruktur SOUVER@N

Praxis-Beirat

Der SOUVER@N-Praxis-Beirat bindet gezielt die Expertise, die praktischen Erfahrungen und das Engagement im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens von Praktiker:innen und Expert:innen in das Projekt ein.

Mit dem SOUVER@N-Praxis-Beirat und der Einbindung seiner Empfehlungen in die Entwicklung von Angeboten und Maßnahmen sind drei Ziele verbunden:

  • sicherzustellen, dass aus der Projektarbeit Ergebnisse hervorgehen, die sich an den Bedarfen der Nutzer:innen, v. a. der Lehrenden, orientieren und die von Praktiker:innen als hilfreich erachtet werden (Praxistauglichkeit und Bedarfsorientierung der Projektergebnisse),
  • die dialogorientierte Entwicklung und Umsetzung im Projekt zu gewährleisten (Nutzer:innen- und Dialogorientierung),
  • bei der Entwicklung digitaler Lehr-/Lernmaterialien und der Weiterentwicklung digitaler Werkzeuge im Projekt zu berücksichtigen, dass alle Lernenden im Sinne der Chancengleichheit Zugang erhalten (Barrierefreiheit).

Die Mitglieder des SOUVER@N-Praxis-Beirats werden bedarfsorientiert in alle Arbeitspakete eingebunden, um von den externen Expertisen und Erfahrungen der Mitglieder zu profitieren, frühzeitig Hinweise auf Anforderungen zu geben, (Teil-)Ergebnisse zu diskutieren, Prototypen zu testen, Prozesse zu begutachten, immer wieder den Kontakt zu Lehrenden und Studierenden herzustellen und entsprechendes Feedback zu geben.

Aus der Einbindung der Mitglieder des SOUVER@N-Praxis-Beirats gewinnen die Arbeitspakete und die Projektbeteiligten wertvolle Impulse von außen und regelmäßiges Feedback zu der Frage, ob sie sich mit der Projektarbeit „auf dem richtigen Weg“ befinden. Das Feedback wird im Sinne eines agilen, inkrementellen Vorgehens in die Projektarbeit sowie in konkrete Maßnahmen und Ergebnisse integriert.

Die Mitglieder sind Expert:innen und Praktiker:innen im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens und bilden mit ihren unterschiedlichen Hintergründen, Expertisen und Erfahrungen die hohe Diversität in diesem Bereich ab. Sie stammen aus allen Statusgruppen, decken ein breites Spektrum an Fachkulturen ab, sind in verschiedenen Funktionen mit Bezug zum digitalen Lehren und Lernen aktiv und verfügen über verschiedene Erfahrungsgrade in diesem Feld. Damit leisten die Mitglieder auch über den Projektrahmen hinaus einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des digitalen Lehrens und Lernens in Niedersachsen.

Evaluation

Das Evaluationsteamarbeitet bereichsübergreifend im Projekt SOUVER@N und führt sowohl prozess- als auch ergebnisbezogene evaluative Tätigkeiten aus. Ziel der Prozessevaluation ist es, den bisherigen Projektverlauf zu reflektieren, um durch geeignete Maßnahmen die Projektarbeit optimieren zu können. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse zur standortübergreifenden Zusammenarbeit an Folgeprojekte weitergegeben werden. Ein zentrales Element der prozessbezogenen Evaluation bilden die Qualitätskonferenzen (Q-Konferenzen), von denen bisher folgende stattfanden: 

Einstieg1. Q-Konferenz2. Q-Konferenz3. Q-Konferenz
08.04.202220.01.202306.10.202316.05.2024
Sammlung von Erfolgskriterien für das Gesamtprojekt und die einzelnen Arbeitsbereiche

Definition des Mehrwerts, den die Projektbeteiligten sehen 

Klärung der Ziele und Erwartungen 

Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit

Nachhaltigkeit der Projektergebnisse 

Gültigkeit und Relevanz der Erfolgskriterien
 

Persönliche Entwicklung der Projektbeteiligten im Rahmen von SOUVER@N

Reflexion von Motivation und Kompetenzentwicklung

Neben der Prozessevaluation werden auch einzelne Produkte des Projektes evaluiert. Hierzu werden in Abstimmung mit den Verantwortlichen der jeweiligen Arbeitspakete geeignete Evaluationsinstrumente konzipiert und angewendet. Die Ergebnisse fließen in die Anpassung bereits fertiggestellter Produkte, zudem in die Konzeption neuer Produkte ein.

Das Evaluationsteam, bestehend aus Kolleg:innen der Universität Vechta Patricia Dammann, Franziska Haverland und Dr. Karin Siebertz-Reckzeh unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer, führt darüber hinaus standort- sowie hochschulübergreifende Befragungen von Lehrenden, Studierenden, Service- und Supportmitarbeitenden durch.

©Stiftung Innovation in der Hochschullehre