Lehrprofil

Das Profil der Leuphana ist das auf eine umfassende Bildungsidee gründende Leitbild einer humanistischen, nachhaltigen und handlungsorientierten Universität gekennzeichnet. Ihren ganzheitlichen Bildungsanspruch realisiert die Leuphana mit einem deutschlandweit originären Studienmodell, das fünf Fakultäten über drei Schools (College, Graduate School, Professional School) miteinander verbindet.

In der Lehre orientiert sich die Leuphana Universität Lüneburg am Grundsatz forschenden Lernens. Dieses Verständnis des Lernens ist geprägt durch Forschungsthemen der Lehrenden, Selbständigkeit der Studierenden, wissenschaftlichen Anspruch, methodisches Vorgehen, Interaktion sowie durch eine kritische Reflexion des Lehrens und Lernens.

Das inhaltliche Lehrprofil der Leuphana ist durch fünf Interaktionsfelder charakterisiert, die im Fokus der hochschuldidaktischen und curricularen Lehrentwicklung an der Leuphana stehen und zugleich deren Rahmen bilden:

Dialogorientierte Lehre

Teilhabe, Reflexion und geteilte Verantwortung sind wesentliche Elemente der Lehr- und Lernkultur der Leuphana. Diese Kultur und die Möglichkeiten der Leuphana als Präsenzuniversität eröffnen Räume für Begegnung und Dialog. Dialog – nicht nur verstanden als Form der Kommunikation, sondern als Haltung – dient damit als Ausgangspunkt für gemeinsame Entwicklung und geteiltes Bewusstsein. Lehrende und Studierende übernehmen mit der Gestaltung dieser Interaktionen gemeinsam Verantwortung für das Gelingen des Lehrens und Lernens. Mit der Dialogorientierung als Interaktionsfeld der Lehrentwicklung sollen Chancen aufgezeigt und Impulse gegeben werden, diese Entwicklung anzustoßen und dieses Bewusstsein zu wecken.

Digitale Lehre

Die Leuphana verfolgt ein komplexes und breites Verständnis digitaler Lehre, das über ein klassisches Verständnis von E-Learning hinausgeht. Digitale Lehre umfasst sowohl Lernarrangements wie z.B. die Bereitstellung von Lernarchitektur und -umgebung, Lernmaterialien und Lernaktivitäten als auch darüber hinausgehende Prozesse der Planung, Durchführung und Evaluation von Lehre und Lernen, die Produktion und Distribution multimedialer Inhalte sowie die Unterstützung und Ermöglichung von Kommunikation, Kooperation und Kollaboration.

Digitale Technologien bieten große Chancen zur Stärkung der Hochschullehre, können sich aber auch disruptiv auswirken, wenn Universitäten die „neuen“ Möglichkeiten nicht kritisch überprüfen und programmatisch in ein Verhältnis zu ihren Qualifikationszielen und Leitbildern setzen. Mit diesem Verständnis der digitalen Herausforderung schließt die Leuphana direkt an ihre Grundidee einer transformativen Universität an, die gesellschaftliche und universitäre Veränderungen aktiv gestaltet, um Disruption in Transformation zu überführen.

Diversitätsorientierte Lehre

Diversität als Lernchance begünstigt Erkenntnis- und Kompetenzzuwachs, sie stärkt die Persönlichkeitsbildung, der sich die Leuphana als humanistische Universität in ihrem Leitbild verschrieben hat, und kann durch Ausbildung von Diversitykompetenz die Fähigkeit zur Lösung gesellschaftlicher Problemlagen und Bereitschaft zur Übernahme sozialer Verantwortung in einer pluralen Gesellschaft befördern, welche die Leuphana als nachhaltige und handlungsorientierte Universität anstrebt.

In der Lehrentwicklung wird einem breiten Verständnis von Diversität gefolgt. Berücksichtigt werden sowohl die personelle Vielfalt als auch Unterschiede in den Zugängen und Voraussetzungen von Studium und Lehre. Diversität hat viele Facetten und zeigt sich in unterschiedlichen Formen, sie erfasst Unterschiede ebenso wie Gemeinsamkeiten.

Erfahrungsorientierte Lehre

In der Gestaltung der Lehre bedarf es besonderer Lernformen, um die Interaktion zwischen Theorie und wissenschaftlicher sowie gesellschaftlicher Praxis zu fördern. Erfahrungsorientierung bedeutet dabei jedoch mehr als die Sammlung berufspraktischer Erfahrungen. Vielmehr rücken Studierende über die Reflexion ihrer individuellen Erfahrungen und persönlichen Entwicklungen ins Zentrum des eigenen Lern- und Transferprozesses. Da Lernprozesse nicht nur in klassischen Lehrveranstaltungen stattfinden, sondern auch in vielen Aspekten des Campuslebens, bietet die erfahrungsorientierte Lehre einen Rahmen, in dem die Lehre zusammen mit den extracurricularen Angeboten der Leuphana – von der Studienberatung, dem Social Change Hub bis zum Career-Service und Alumni-Netzwerken – zusammengedacht werden kann.

Inter- und transdisziplinäre Lehre

Interdisziplinarität und Transdisziplinarität sind exponierte Begriffe nicht nur der Forschung, sondern auch der Lehre an der Leuphana Universität Lüneburg.  Durch ihr spezifisches Studienmodell mit seinen inhärenten fachübergreifenden Studienangeboten in den Schools –liegen Inter- und Transdisziplinarität im Fokus der universitären Strategie. Dahinter steckt die Überzeugung, dass die gewachsenen wissenschaftlichen Fächer (Disziplinen) einer fachübergreifenden Ergänzung bedürfen, um der Komplexität von wissenschaftlichen Themen bzw. gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden.