Lehre innovieren

Gute Lehre zeichnet sich dadurch aus, dass sie fortlaufend reflektiert und an die jeweiligen Studienbedingungen angepasst wird. Sie arbeitet evidenzbasiert und hinterfragt sich regelmäßig selbst, indem sie ihre Effekte auf die Studierenden überprüft und ggf. anpasst. Bei diesem Reflexionsprozess kann durchaus herauskommen, dass die eingespielte Lehre bereits gut ist und kein Bedarf nach Veränderung oder Innovation besteht.

In den meisten Fällen führt ein ehrlicher Reflexionsprozess jedoch zu Herausforderungen, die bislang noch nicht auf optimale Weise gelöst sind. Hierbei können Innovationen helfen, indem sie neue Perspektiven eröffnen und die Motivation der Studierenden anregen, sodass schließlich der Lernerfolg zunimmt.

Herausforderungen angehen

Innovationen sind im Wortsinn zunächst einmal nur „Neuerungen“, die noch nicht zwangsläufig mit Verbesserungen einher gehen. Um diese Neuerungen auch gewinnbringend als Verbesserung zu etablieren, ist ein Prozess nötig, in dessen Verlauf sich alle Beteiligten mit der Innovation einspielen.

Das kann ein komplexer und zeitlich aufwendiger Prozess sein, der Unsicherheiten und Zweifel mit sich bringt und durchaus auch Rückschritte beinhaltet, durch die man sich allerdings nicht entmutigen lassen sollte.

Wichtig ist, dass die Innovation flexibel auf die Gegebenheiten und Bedarfe der Lehrsituation angepasst wird. Hilfreich kann es vor allem in komplizierten Fällen sein, erstmal nur wenige Aspekte zu verändern und sich in kleinen Schritten dem Zielbild zu nähern.

Ein hybrides Setting in einer Workshopsituation ©Johann Mai
Innovation in der Lehre kann vielfältige Formen annehmen. Hier äußert sie sich in der Umsetzung eines synchron hybriden Lehrformats mit Zuschaltung von Online-Teilnehmenden. Den Zugeschalteten wäre eine Teilnahme an dieser Veranstaltung aus diversen Gründen ansonsten nicht möglich gewesen.

Mit Freude innovieren

Innovationen in der Lehre hängen jedoch nicht nur mit Problemstellungen zusammen. Im Gegenteil – Innovationen auszuprobieren, zu experimentieren und gemeinsam mit Studierenden das Lehr-/Lernerlebnis abwechslungsreich zu gestalten, kann und soll auch Spaß machen und die eigene Lehrmotivation steigern.

Wie die Lehre selbst ist auch Innovation kein Selbstzweck und befindet sich immer im Zusammenspiel mit gesellschaftlichen Phänomenen. Sie spiegelt Entwicklungen, die sich auch im außerakademischen Rahmen finden und auf die Studierende an Universitäten vorbereitet werden wollen. So ist z.B. in einer digitalisierten Welt auch die Hochschullehre verpflichtet, digitale Innovationen zuzulassen und entsprechende Medienkompetenzen zu vermitteln.

Wie die Fachinhalte selbst sind demnach auch didaktische Vermittlungsmethoden einer fortlaufenden Überprüfung und Aktualisierung ausgesetzt. Bewahren Sie sich auch Ihre methodische Neugier und passen Sie Ihre Lehre mithilfe von Lehr-Lern-Innovationen an den Zeitgeist an – zur Freude Studierender und Lehrender gleichermaßen!

Im Austausch bleiben

Die individuelle Ausprägung einer Innovation auf die Lehrveranstaltung erfordert es, dass alle beteiligten Statusgruppen sich darüber austauschen und sich gegenseitig Feedback geben. Ein fortlaufender Evaluationsprozess ist daher insbesondere bei Innovationen in der Hochschullehre unabdingbar.

Die auf den Unterseiten vorgestellten Innovationen beziehen sich auf Projekte oder Entwicklungen, die konkret an der Leuphana genutzt werden. Die Liste wird fortlaufend ergänzt und an den aktuellen Stand der Entwicklungen angepasst.

Falls Sie mehr über die vorgestellten Innovationen erfahren möchten, kontaktieren Sie gerne die jeweilige Ansprechperson auf den Unterseiten. Nutzen Sie darüber hinaus auch unsere hochschuldidaktische Weiterbildung, die regelmäßig Schulungen oder Austauschformate zu den vorgestellten Themenbereichen anbietet.

Haben Sie eigene innovative Ideen und möchten sich darüber austauschen? Dann kontaktieren Sie gerne direkt den Lehrservice und lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie Sie sie umsetzen können.

Literatur:

Ulrich, I. (2020). Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen. Berlin: Springer.