Digitale Lehre Hub Niedersachsen
Das Projekt "Digitale Lehre Hub Niedersachsen" fördert langfristig die Kooperation niedersächsischer Hochschulen im Bereich der digitalen Lehre, es bildet eine wesentliche Säule im Aufbau der Hochschule.digital Niedersachsen (HdN).
Die Digitalisierung der Gesellschaft und der Arbeitswelt erfordert von den Hochschulen ständig neue Anpassungsleistungen. Katalysatoren wie die Corona-Pandemie und das Aufkommen von generativen KI-Tools haben diese Entwicklung weiter beschleunigt und die Anforderungen an universitär bereitgestellte digitale Tools sowie Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote stark erhöht. Der Digitale Lehre Hub Niedersachsen ist eine direkte Antwort auf diese Entwicklungen. Er dient als zentrale Plattform für Vernetzung und Expertise, zu digitalen Technologien in Lehr- und Lernkontexten und fungiert als Keimzelle für die Erprobung und Integration neuer Technologien. Nach dem Projektende soll der Digitale Lehre Hub in den dauerhaften Strukturen der niedersächsischen Hochschulen fortbestehen. Um die nachhaltige Sicherung der während der Projektlaufzeit erarbeiteten Ergebnisse zu vereinfachen sind alle Projekt-Mitarbeitenden in zentralen Einrichtungen der Hochschulen verortet.
Das Projekt wird von dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Volkswagen Stiftung mit mehr als 25 Mio. Euro gefördert und umfasst sechs Teilprojekte, an denen 20 niedersächsische Hochschulen und weitere Partner, wie die GWDG, GEI und Elan e.V. beteiligt sind. Ziel ist es, Lehrende und Studierende konsequent auf die didaktischen und technologischen Herausforderungen für das Lehren und Lernen an ihren Hochschulen vorzubereiten und sie bei der Gestaltung künftiger Wandlungsprozesse zu begleiten.

Die Leuphana ist federführend, um sowohl technologische als auch didaktische Innovationen im Bereich der digitalen Lehre voranzutreiben. Zusammen mit den Projekten zu Künstlicher Intelligenz und zu Emerging Technologies werden so wichtige Grundlagen für die Zukunft der Hochschulbildung in Niedersachsen geschaffen.
Die Leuphana verantwortet das Teilprojekte „Kooperation der Services im Bereich der Digitalen Lehre (Servicekooperation)“, eines der größten Projekte in diesem Verbund mit Beteiligung aller 20 Hochschulen. Weiterhin direkt als Verbundpartnerin beteiligt, ist die Leuphana an den Teilprojekten „KI in Studium, Lehre und Prüfungen“ und „Emerging Tech Lab“.
Teilprojekt „Kooperation der Services im Bereich der Digitalen Lehre (Servicekooperation)“
Leitung: Leuphana Universität Lüneburg; Dr. Julia Webersik
Laufzeit: 1. Oktober 2024 bis 31. Juli 2028
Fördervolumen: knapp 5 Mio. Euro
Dieses Teilprojekt zielt auf die langfristige und standortübergreifende Zusammenarbeit der mediendidaktischen Services der niedersächsischen Hochschulen ab. Im Mittelpunkt stehen dabei der Aufbau gemeinsamer Beratungs-, Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote sowie die Erprobung digitaler Lerntechnologie und die Pilotierung innovativer Lehr- und Lernkonzepte. Das Teilprojekt ist die zentrale Schnittstelle für alle anderen Projektmaßnahmen der Hochschule.digital Niedersachsen im Bereich Studium und Lehre. Es knüpft direkt an bereits gesammelte Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt ConnEx an und kooperiert an vielen Stellen mit dem Projekt SOUVER@N.
Das Teilprojekt fungiert außerdem als „Core-Projekt“ für alle anderen Projektmaßnahmen der Hochschule.digital Niedersachsen im Bereich Studium und Lehre. Da hier alle staatlichen niedersächsischen Hochschulen vertreten sind, stellt es die zentrale Schnittstelle und damit die Basis für die hochschulübergreifende Kooperation dar. Ergebnisse, die sich aus den anderen Teilprojekten des Digitale Lehre Hub Niedersachsen ergeben, werden über das Teilprojekt „Kooperation der Services im Bereich der Digitalen Lehre“ (kurz: Servicekooperation) in den hochschulübergreifenden Austausch und Transfer gebracht.
Teilprojekt „KI in Studium, Lehre und Prüfungen“
Leitung: Universität Osnabrück; Dr. Andreas Knaden
Laufzeit: 1. Oktober 2024 bis 31. Juli 2028
Der Einzug von KI in die Hochschullehre hat bereits jetzt einen Paradigmenwechsel des universitären Lehren und Arbeitens notwendig gemacht. Das hinzukommen neuer KI-Tools sowie die Ausweitung der Anwendungsfelder bestehender Tools wird auch in den kommenden Jahren eine fortwährende Auseinandersetzung mit diesem Spezialfall des allgemeinen Digitalisierungsprozesses notwendig machen. Hauptanliegen dieses Teilprojektes wird das Erarbeiten einer KI-Policy für niedersächsische Hochschulen im Bereich Studium und Lehre sein. Darüber hinaus sollen relevante Entwicklungen im Bereich KI-Technologien beobachtet und Schulungen, Supportmaterial sowie Richtlinien erstellt, um Lehrende, Studierende und Verwaltungen bei der rechtssicheren und zukunftsorientierten Nutzung von KI zu unterstützen.
Teilprojekt „Emerging Tech Lab“
Leitung: Technische Universität Braunschweig; Julius Othmer
Laufzeit: 1. Januar 2025 bis 30. September 2028
Emerging Technologies sind innovative, potenziell disruptive Technologien, die sich noch in der Entwicklung befinden. Dieses Teilprojekt zielt darauf ab, diese frühzeitig zu erkennen und ihre Relevanz für Bildungs- und Arbeitsmarktkontexte zu erforschen. Das übergeordnete Ziel ist es, technologische Entwicklungen wie zuletzt bei OpenAI´s ChatGPT nicht unvorbereitet zu begegnen, sondern diese aktiv mitzugestalten. Hochschulen sollen vorab Szenarien entwickeln und erproben um mögliche Konsequenzen zu antizipieren und neue Technologien von Anfang gezielt und reflektiert nutzen zu können.
Weitere Teilprojekte
Weitere Teilprojekte, mit denen sich Synergieeffekte zur Errichtung des "Digitale Lehre Hub Niedersachsen" ergeben werden:
Teilprojekt „Innovative Lehr-/Lern-Tools entdecken, testen, bereitstellen“
Leitung: Hochschule Osnabrück; Lea Middelberg
Laufzeit: 1. Oktober 2024 bis 31. Juli 2028
In diesem Teilprojekt werden digitale Lehr- und Lern-Tools ausgewählt, getestet und über die Academic Cloud hochschulübergreifend bereitgestellt. Ziel ist eine kuratierte Auswahl datenschutzkonformer Tools aus kommerziellen und Open-Source-Quellen, die qualitativ hochwertige und effiziente Lehr-Lern-Prozesse unterstützen. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Teilprojekten geplant.
Teilprojekt „Open Source Development Network (OSDN)“
Leitung: Leibniz Universität Hannover; Cornelis Kater
Laufzeit: 1. Januar 2025 bis 30. September 2028
Das Teilprojekt fördert die Weiterentwicklung und Abstimmung der an den niedersächsischen Hochschulen genutzten Open Source-Plattformen für die Lehre. Eine moderne und sichere Softwarelandschaft in den Bereichen Cybersecurity, Datenschutz, Barrierefreiheit und Usability ist dafür essenziell. Das OSDN vernetzt Akteure der Plattformen und Open Source-Communities, um durch gezielten Ressourceneinsatz die Qualität der Produkte und die Integration innovativer Funktionen zu verbessern sowie die Zusammenarbeit mit Cloud-basierten Tools zu optimieren.
Teilprojekt „Clustered E-Assessment“
Leitung: Georg-August-Universität Göttingen; Dr. Dirk Lanwert
Laufzeit: 1. Januar 2025 bis 30. Semptember 2028
Dieses Teilprojekt zielt darauf ab, hochschulübergreifende Lösungen für E-Prüfungen bereitzustellen. Durch eine gemeinsame Infrastruktur, Services und Prozesse sollen rechtssichere und innovative digitale Prüfungen ermöglicht werden. Dabei werden die Weiterentwicklung bestehender E-Assessment-Software, neue Technologien wie Text- und Bilderkennung, automatische Aufgabengenerierung und adaptive Prüfungen einen besonderen Stellenwert einnehmen.