Dokumentation der Nutzung von KI-Tools

Grundsätzlich ist zu beachten, dass ebenso wie bei anderen wissenschaftlichen Quellen die Übernahme von KI-generierten Inhalten (z.B. Texte, Bilder, Programmiercodes) unter der Verantwortlichkeit der jeweils nutzenden Person (Studierende oder Lehrende) steht. Die nutzende Person muss die Güte und die Qualität selbständig prüfen und/oder verifizieren und kann mögliche inhaltliche Fehler nicht der Informationsquelle angelasten. 

Wie dokumentiert man den Einsatz der KI-Tools im Verlauf des Verfassens der Prüfungsleistung?
Auf dieser Website finden Sie eine Entscheidungshilfe mit Verweisen auf erweiterte Ausführungen zu jedem Dokumentationsinstrument.

Dokumentationsmöglichkeiten

Neben dem Referenzieren KI-generierter Ergebnisse im Sinne einer Quelle ist die Dokumentation der Verwendung KI-basierter Hilfsmittel eine Möglichkeit, den Anteil KI-basierter Unterstützung transparent und nachvollziehbar kenntlich zu machen. Da sich Anforderungen und Rahmenbedingungen je nach Fach, Veranstaltung und Lernziel unterscheiden können, werden im Folgenden mehrere Optionen zur Dokumentation der Verwendung KI-basierter Anwendungen vorgestellt, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Entsprechende Vorgaben sollten stets klar formuliert sowie jederzeit gut zugänglich sein und den Studierenden transparent kommuniziert werden.

Stichwortartige Auflistung 

Falls nur ein begrenzter Umfang an Informationen zu dokumentieren ist, kann dies mittels einfacher Stichpunktlisten geschehen. Wird z. B. im Rahmen einer spezifischen Leistungserbringung nur ein einzelnes KI-Tool zur Verwendung zugelassen, oder soll für eine nicht prüfungsrelevante Aufgabe lediglich angegeben werden, welches Tool zu welchem Zweck verwendet wurde, reicht ggf. eine stichpunktartige Auflistung.

Beispiel 1: Stichpunktliste der Arbeitsschritte, in denen ein bestimmtes KI-Chatsystem verwendet wurde

  • zur Ideenfindung,
  • zur Verbesserung sprachlicher Formulierungen,
  • um Beispiele zu generieren oder zur Übersetzung.

Beispiel 2: Stichpunktliste KI-basierter Tools einschließlich Verwendungszweck

  • elicit.com zur Literaturrecherche,
  • semanticscholar.org zur Recherche,
  • gamma.app zur Präsentationserstellung oder
  • stablediffusionweb.com zur Bildgeneration.

Verschiedene Dokumentationsinstrumente

Um einen größeren Umfang an Informationen zu dokumentieren, können werkzeug-, arbeitsphasen- oder reflexionsorientierte Tabellen verwendet werden, die jeweils auf unterschiedliche Anforderungen abzielen. 

Im Austausch mit niedersächsischen Hochschulen wurde ein Dokument entwickelt, das Beschreibungen und Beispiele enthält.

Der folgende Überblick soll als Entscheidungshilfe für die Auswahl dienen. Die entsprechenden Vorlagen für die konkreten Umsetzungen sind in der Tabelle direkt verlinkt. 

InstrumentAnforderungen Vorteil Einschränkungen
Liste bei nur einem
zugelassenen Tool
Arbeitsschritte auflisten Einfach, schnell zu erstel-
len und zu überblicken
(Studierende und Leh-
rende)
Da nur ein Tool zugelas-
sen ist: keine
Liste mit
Verwendungszweck
Unsortierte Auflistung aller
Tools einschließlich Ver-
wendungszweck
Einfach, schnell zu erstel-
len (Studierende)
Reihenfolge nicht anpass-
bar (Lehrende)
Holistische DokumentationReflexion des Gebrauchs
in einem Absatz
Wenig Vorgaben
(Studierende und
Lehrende)
Erfordert Umgang mit Un-
bestimmtheit (Studierende
und Lehrende)
Werkzeugorientierte DokumentationWerkzeuge selbst stehen
im Vordergrund
Einfach zu erstellen (Stu-
dierende); einfach zu lesen (Lehrende)
Gibt wenig Hinweise auf
die konkrete Nutzung (Leh-
rende)
Arbeitsphasenorientierte DokumentationTool-Verwendung im
Arbeitsprozess soll
dokumentiert werden
Schnell zu überblicken
(Lehrende)
Erfordert eine intensive
Auseinandersetzung mit
der Tabelle und den Zuordnungen im Vorfeld des
Ausfüllens (Studierende)
Reflexionsorientierte Dokumentation: Erkenntnismatrix für den KI-Kompetenzerwerb
 
Dokumentationsanforde-
rungen werden gezielt festgelegt und in Form von
Fragen an Studierende
vermittelt
Dokumentationszwecke
und Anforderungen werden spezifisch angepasst (Leh-
rende)
Planungsaufwand im Vorfeld (Lehrende)
Reflexionsorientierte Dokumentation: Handreichung, Reflexionstagebuch und Dokumentation (zip-Ordner)Tool-Nutzung im wissen-
schaftlichen Arbeitspro-
zess wird vollständig doku-
mentiert, reflektiert (Tage-
buch) und für die Weiter-
gabe aufbereitet
Aufbau von KI-Literacy
(Studierende) und me-
takognitivem Wissen über
das eigene wissenschaftli-
che Handeln (Lehrende)
muss angeleitet werden
(Lehrende);
zeitaufwändig (Studie-
rende)