"Befragungsergebnisse zu digitaler Lehre und digitalem Studium"

14:00-16:00 Uhr per Zoom

Wie ist es den Lehrenden und Studierenden in der digitalen Lehre und im digitalen Studium im Jahr 2021 unter Corona-Bedingungen ergangen? Welche Wünsche und Vorstellungen haben Lehrende und Studierende für die Zukunft bzgl. digitalen und hybriden Lehr-/Lernangeboten und Prüfungen? Um mehr darüber zu erfahren, wurde 2021 neben den zentralen Studierendenbefragungen durch die Leuphana Lehrevaluation auch eine zentrale Lehrendenbefragung von Lehrservice und Team Q durchgeführt.

Im Rahmen des Projekts „Digital Transformation Lab for Teaching and Learning“ (DigiTaL) präsentiert Dr. Ina Cramer (Referentin für Evaluation, DigiTaL/Team Q) zentrale Ergebnisse aus diesen Lehrenden- und Studierendenbefragungen. Im Anschluss laden wir Sie zu einem kollegialen Austausch und Diskussion ein.
Das Format ermöglicht einen offenen, universitätsweiten Austausch verschiedener Perspektiven und Sichtweisen zu den Erfahrungswerten der digitalen Semester. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme von Lehrenden, Studierenden und weiteren Akteur:innen unserer Hochschule!
Der Leuphana-Salon fand am 29. Juni 2022 von 14 bis 16 Uhr per Zoom statt.

Mit einem Schwerpunkt auf die Frage „Wie ist es den Lehrenden und Studierenden im digitalen Studium im WiSe 2020/2021 und SoSe 2021 unter Corona-Bedingungen ergangen?“ ist die Ergebnisauswertung der Leuphana Lehrevaluation aus dem Jahr 2020/2021 abgeschlossen.

Sie finden die Präsentation sowie die Ergebniszusammenfassung als PDF im Intranet. Für Rückfragen wenden Sie sich gern an Dr. Ina Cramer.

Bei dem anschließenden Austausch diskutierten Sutiderenden und Lehrenden über insgesamt fünf Leitfragen. Wir haben die Ergebnisse der Diskussionsrunden für Sie zusammengefasst:

Wie digital darf das Leuphana-Semester sein?

Die Frage "Wie digital darf das Leuphana Semster sein" muss anders, differenzierter gestellt werden: "Welche Anteile des Leuphana Semester sollten aus welchen Gründen vor Ort, online oder hybrid stattfinden?" Es kommt auf die richtige Mischung an! Denkt man das Studium in Phasen, dann ist gerade für die Initiationsphase der Campus ein zentraler Lern-Ort. Differenzierung ist auch bei den Erwartungshaltungen an Medienkompetenz geboten: Allein das Angebot an Online-Anteilen im Studium ist  kein Garant für medienkompetente Studierende. Gleichzeitig ist aber eine in physischer Präsenz abgehaltene Lehrveranstaltung kein Prädiktor für gute  Lehre und gutes Lernen. Es lohnt sich, genau hinzuschauen und im Gespräch zu bleiben, was das neue Normale ist und sein sollte.

Verbessert Online-Lehre die Vereinbarkeit von Studium, Familie und Beruf, oder verwischt sie eher wichtige Grenzen zwischen diesen Bereichen?

In der Diskussionsgruppe wurde sich mit der Frage beschäftigt, ob die Online-Lehre die Vereinbarkeit von Studium, Familie und Beruf verbessert, oder ob diese eher wichtige Grenzen zwischen diesen Bereichen verwischt.

In der ersten Diskussionsgruppe wurde u.a. der Schwerpunkt auf das Thema „Entgrenzung“ gesetzt. Als zentraler Punkt wurde angemerkt, dass ein Unterschied zwischen Online-Lehre und Online-Arbeiten besteht und beide Aspekte nicht als eins betrachtet werden dürfen. Der Wahrnehmung nach war ein Online-Arbeiten weitestgehend unorganisierter. Im Gegensatz hierzu wurden die „Arbeitszeiten“ in der Online-Lehre als geregelter wahrgenommen. Allerdings war bei den Studierenden mehr Selbstorganisation notwendig, wodurch der Workload auch als größer wahrgenommen wurde. Als wichtiger Punkt wurde zudem angeführt, dass die online Lehre, so wie sie in der ersten Corona-Phase umgesetzt wurde, viel mehr als schnelle Notlösung verstanden werden kann und keinen Idealzustand abbildet. Konzepte zur Online-Lehre, so wie sie auch vor Corona gedacht wurden, wurden in der Pandemiezeit nicht direkt oder nur teilweise umgesetzt.

In der zweiten Gruppendiskussion wurde ein Schwerpunkt auf die strukturellen Einflüsse sowie die Vorteile und Nachteile von Online-Angeboten bei Betreuungsaufgaben gelegt. Der Umschwung zwischen Vor-Ort und Online-Lehre hat großen Einfluss auf Lebensschwellen (Umzug, Praktiken etc.). Aus Lehrenden-Sicht kam es durch die Online-Angebote auch zu mehr Teilnehmenden und der Einbindung von Personen, die gewisse Lehrangebote sonst nicht hätten wahrnehmen können. Auf der anderen Seite wurde ein Wegfallen von Struktur und Gemeinschaftlichkeit durch den Einsatz von Online-Lehre von Studierendenseite bemängelt. Außerdem wurde angemerkt, dass es von Wichtigkeit ist, v.a. im Kontext eines Vollzeitstudiums hybride und asynchrone Lehrveranstaltungen anzubieten, um einen Zugang für alle zu gewährleisten.

Einigkeit herrschte in beiden Gruppen über die Maßnahmen, die man für eine bessere Vereinbarkeit eingesetzt werden können: feste Zeiten, Blockseminare, transparenter Syllabus, Lernphasen statt Wochenplanung für eine flexible Einteilung auf Studierendenebene, Materialbereitstellung ermöglicht Flexibilität, Individualisierbarkeit der Präsenzzeiten, Sprechstunden/ Servicestunden flexibler ermöglichen. Ebenso wurde in beiden Gruppen betont, dass eine Einzelfallbetrachtung in dem Kontext von Wichtigkeit ist und entsprechende Beratungs-, Unterstützungs- und Vernetzungsangebote geschaffen und sichtbar gemacht werden müssen. Nur so kann man der Komplexität von Vereinbarkeit gerecht werden.

Sprechstunde per Zoom, Feedback mit Rocket Chat?

Zur Frage nach der Zukunft von digitaler Beratung und Feedback „Sprechstunde per Zoom, Feedback mit Rocket Chat?“ wünschten sich beide Gruppen einen Ausbau der Feedbackkultur an der Leuphana. Allgemein wurde synchrones Feedback im Vergleich zu asynchronem Feedback als gehaltvoller angesehen. Verschiedene Möglichkeiten des Einsatzes von digitalen Medien für Feedback wurden vorgestellt und diskutiert.

Die beteiligten Studierenden äußerten den Wunsch mehr und häufiger  Feedback auf ihre Arbeiten zu bekommen, wohingegen die vertretenen Lehrpersonen davon überzeugt waren, viele Feedback- und Beratungsangebote zu machen, die häufig nicht angemessen genutzt würden.

Für beide Gruppen erscheint es schwierig, Zeit für Feedback und Beratung zu finden. Die Möglichkeit, innerhalb der Veranstaltung Zeit für Feedback einzuplanen wurde hervorgehoben. Darüber hinaus wurden das Angebot von bzw. die Teilnahme an Zoom-Sprechstunden als hilfreich empfunden, aufgrund der räumlichen Flexibilität und einer schnelleren Wechselmöglichkeit zwischen Gesprächspartner*innen.

Als Mediem für Beratung und Feedback wurden vor allem synchrone Möglichkeiten bevorzugt, eine Vor-Ort-Sprechstunde und ein Zoom-Call wurden hier als gleichwertig wahrgenommen.

Für fachliches Feedback wurden auch gute asynchrone Möglichkeiten gesehen: Emails, Textkorrekturen, Videos in denen Texte kommentiert werden. Als praktisches Beispiel wurde ein teilautomatisiertes Feedback vorgestellt, bei dem automatisch ein Fehler erkannt wird und typische Fehlerquellen vorgeschlagen werden. Chats für Feedback zu benutzen, hielten die Diskutierenden nicht für sinnvoll, da hier die Komplexität fehle. Einzig die Möglichkeit von z.B. durch Tutor*innen moderierten Chat-Gruppen oder Foren wurde für fachliches Peer-Feedback ggf. als hilfreich angesehen.  

E-Klausuren und mündliche Zoom-Prüfungen: Welche digitalen Prüfungsformen ergeben auch zukünftig Sinn?

In den Diskussionsrunden mit den Teilnehmer*innen des Leuphana Salons werden ausgehend von den individuellen Erfahrungen mit Mündlichen Prüfungen per Videokonferenz und Online/Fern-Klausuren Vor- und Nachteile abgewogen.

Die Möglichkeit per Videokonferenzt als Studierende an einer mündlichen Prüfung teilzunehmen, wird aus Flexibilitätsgrunden von den Studierenden sehr positiv bewertet, die Lehrenden weisen allerdings auch hier auf erlebte Täuschungsversuche hin. Proktoring wird von den anwesenden Studierenden klar abgelehnt - im Hinzuschalten z.B. von ausländischen Co-Prüfer*innen wird insbesondere bei Doube oder Joint Programmes eine große Chance gesehen.

Die während der Corona Pandemie durchgeführten Online-Klausuren haben teilweise auch zu einem Umdenken bei der Formulierung der Aufgaben geführt. Klausuraufgaben, die innerhalb weniger Minuten sehr einfach zu googeln sind, wurden durch Transfer und Anwendungsaufgabe ersetzt, da die Studierenden während des Tests durchgehend das Internet nutzen konnten. Aus dieser "Not" eine Tugend zu machen und z.B. eine Internetrecherche im Sinne eines Open Book Ansatzes in die Klausurgestaltung zu integrieren, wäre eine interessante Perspektive. Ebenfalls vielversprechend sind die umfangreichen Kooperationsmöglichkeiten, welche in den technischen Systemen, mit denen Online Klausuren verwaltet werden, mittlerweile integriert sind. Mit mehreren Lehrenden über individuelle Zugänge auf einer einheitlichen Plattform Fragen zu entwickeln und die Leistungen der Studierenden im Team zu bewertet ist dort mittlerweile einfach möglich und bietet interessante Möglichkeiten z.B. hinsichtlich der Entwicklung absgestimmter Leistungsanforderungen. Aber auch offensichtlichere Vorteile von (vor Ort geschriebenen) E-Klausuren gegenüber Papierklausuren sollten nicht unterschätzt werden. Für große Klausuren 20.000 Testbögen auszudrucken, einzuscannen und Texterkennungsfehler manuell zu korrigieren bindet erhebliche personelle Ressourcen, die bei E-Klausuren wegfallen und z.B. für ein differenziertes Leistungsfeedback an die Studierenden genutzt werden könnten.

Wie sehen die universitären Arbeits- und Begegnungsräume der Zukunft aus?

Wir haben die Leitfrage diskutiert, wie die universitären Arbeits- und Begegnungsräume der Zukunft aussehen könnten. Die beiden Diskussionsgruppen haben diese Frage für sich unterschiedlich ausgelegt und eigene Schwerpunkte gesetzt: Die erste Gruppe hat den Akzent auf virtuelle Räume gelegt und z.B. über immersive Plattformen und Workspaces (z.B. Gather), Virtual Reality-Lösungen und ihre hohen Anforderungen an IT-Infrastruktur und Datenschutz diskutiert.

In der zweiten Gruppe standen dagegen klassische physische Räume im Fokus, die Austausch und Interaktion ermöglichen und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten sollen. Die Gestaltung solcher innovativen Lehr- und Lernräume tritt aktuell in Hochschulen verstärkt in den Fokus und wird durch Wettbewerbe und Fördermittel unterstützt. Auch die Leuphana war jüngst in der gemeinsamen Förderinitiative „Raumlabore. Experimentierräume für zukunftsorientierte Lernarchitekturen“ des Stifterverbands und der Dieter-Schwarz-Stiftung im Rahmen erfolgreich und hat eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro eingeworben (https://www.leuphana.de/universitaet/pressemitteilungen/pressemitteilungen-ansicht/2022/06/16/leuphana-gestaltet-neue-lernraeume.html).

Beide Diskussionsgruppen trafen sich in ihrem starken Interesse an dem Leitthema der Begegnung. Es kristallisierte sich dabei als eine geteilte Anforderung an Räume beider Art heraus, dass sie Begegnungen zwischen Lehrenden und Lernenden und zwischen Kommiliton*innen ermöglichen sollen.

"Transdisziplinarität in der Lehre" am 3. Juli 2018

»Wenn uns die Probleme, wissenschaftliche wie außerwissenschaftliche, nicht den Gefallen tun, sich selbst disziplinär oder gar fachlich zu definieren, dann bedarf es eben besonderer Anstrengungen, die in der Regel aus den Fächern oder Disziplinen herausführen.«
Mittelstraß 2005:19


Die Leuphana Universität möchte die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts mitgestalten und sich in Forschung und
Lehre den drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen widmen. Für die Bearbeitung derartiger, komplexer und
für einzelne Disziplinen nicht lösbarer Fragestellungen ist eine fachübergreifende und transdisziplinäre Ausrichtung
notwendig. Dies wird durch die Wissenschaftsinitiativen Bildung, Kultur, Management & unternehmerisches Handeln
sowie Nachhaltigkeit abgebildet. Hier werden mit unterschiedlichen Herangehensweisen inter- und transdisziplinär
angelegte Themen in Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Praxis beforscht und gelehrt.
Die Neugierde auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Verständnis von Transdisziplinarität sowie die sich
daraus ergebende Gestaltung der Lehre in den Fakultäten ist Anlass für einen Leuphana Salon zum Thema
„Transdisziplinäre Lehre“, mit dem wir den universitätsweiten Austausch hierzu voranbringen und dies anhand von
Beispielen aus der Lehrpraxis illustriert haben. Die spannende Podiumsdiskussion wurde geführt von Prof.
Daniel Lang, Prof. Markus Reihlen und Prof. Ulf Wuggenig, die sich über die jeweiligen Zugänge Ihrer Fakultäten zur
Transdisziplinarität und über die Umsetzung transdisziplinärer Ansätze in der Lehre ausgetauscht haben. Weitere Austauschmöglichkeiten sowie einen
Diskurs mit allen Teilnehmer_innen gab es anschließend im "World-Café".

"Universitäres Lernen im 21. Jahrhundert – Lehr-Lernumfelder zwischen Präsenz und digitalen Räumen" am 7. November 2017

Das Netzwerk "Leuphana... auf dem Weg!", der Leuphana Lehrservice und das Team des Forschungsprojekts Global Classroom lud zum Leuphana Salon „Universitäres Lernen im 21. Jahrhundert – Lehr-Lernumfelder zwischen Präsenz und digitalen Räumen“ ein.

Bei dem Salon drehte sich alles um das Thema „Lehr-Lernumfelder zwischen Präsenz und digitalen Räumen“. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurde der Einzug der Digitalisierung innerhalb der Leuphana erkundet und betrachtet, wie diese bereits von Lehrenden und Studierenden im universitären Lernen umgesetzt wird. Mit einem offenen Impuls- und Austauschformat diskutierte der Salon die Anforderungen, Herausforderungen und Chancen im Spannungsfeld digitaler und präsenzbasierter Lehr-Lernsettings und Lernräume.

Referent_innen waren Beatrice John und Dr. Guido Caniglia aus dem Projekt Global Classroom, die mit ihrer Key Note über Design und Implementierung eines “Glocal Curriculum” das Thema eröffnet und das Handbuch aus dem Global Classroom vogestellt haben.

Zum Abschluss des Salons gab es Gelegenheit, sich bei einem Gallery Walk mit Kolleg_innen; Lehrenden, Studierenden, Mitarbeiter_innen des Netzwerks und des Lehrservice sowie den Referent_innen auszutauschen.

„Selbstständigkeit und Handlungsorientierung in der Lehre“ am 2. Dezember 2015

Bei diesem Leuphana Salon hatten Teilnehmende die Möglichkeit, sich mit dem Thema „Selbstständigkeit und Handlungsorientierung in der Lehre“ zu beschäftigen. Erkundet wurden, wie Studierende eigenständige Ideen, die sie aktiv realisieren möchten, bereits im Rahmen ihrer Studien einbringen können, wie Lehrende dies didaktisch und methodisch unterstützen können und welche Rahmenbedingungen und Faktoren dazu in der Lehre berücksichtigt werden müssen.

"Leitbild Lehre und Lernen" am 15. April 2015

 

Anschlussmaßnahmen

Dieser Salon bildete den Auftakt zu einer breiten Abstimmung des Leitbilds Lehre und Lernen in der Universitätsgemeinschaft. Die Arbeitsergebnisse werden im Portal Lehre präsentiert und sie können über ein neues Online-Forum auf der Website weiter diskutiert werden. Der Abstimmungsprozess wird darüber hinaus durch weitere Veranstaltungen mit den Fakultäten und Schools fortgesetzt. Meldungen und Termine zum Leitbildprozess finden Sie hier.

 

Ergebnisse

Unter dem Thema „Leitbild Lehre und Lernen“ wurde beim nun bereits vierten Leuphana Salon der Bogen zur ersten Veranstaltung in diesem Format geschlagen. Während sich die Veranstaltung im Oktober 2013 grundsätzlich mit der Frage nach der „Guten Lehre“ und den notwendigen Rahmenbedingungen beschäftigte, bildete der Salon am 15. April den Auftakt für einen Prozess, an dessen Ende ein gemeinsam entwickeltes Leitbild für Lehre und Lernen an der Leuphana stehen soll.

Der Abend begann aber dennoch erst einmal mit auf „Gute Lehre“ zugespitzte Fragen. Die 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten im ersten Teil ihre persönliche Meinungen aus, wann Studierende und wann Lehrende mit Freude und Erfolg lehren bzw. lernen. Die Beteiligung der Studierenden und ihrer Vertreter war dabei eine große Bereicherung der Diskussion. Diese setzten sich an den folgenden vier,  aus dem Leitbild der Leuphana abgeleiteten, Prinzipien zu Lehre und Lernen fort: „Diversität fördernd“, „Erfahrungsorientierung“, „Dialogische Lehre“ sowie „Interdisziplinäre Fragestellungen“. An Stellwänden und begleitet durch Moderatoren und Fürsprecher für das jeweilige Prinzip fand in vier Runden ein Austausch statt. Für keines der Prinzipien wurde eine endgültige Einigung erzielt. Dies war aber auch nicht das Ziel dieser Auftaktveranstaltung zum Leitbildprozess.

Die Zusammenfassung der kontrovers und kritisch aber auch konstruktiv, konzentriert und in allen Fällen lebhaft geführten Diskussionen zu den Bedeutungen der Prinzipien, was darunter verstanden werden kann und sollte und wie diese in Lehre und Lernen mit Leben gefüllt werden können, finden sich in kürze ausführlich im Portal Lehre. Dort wird zurzeit auch ein Forum eingerichtet, zu dem alle Universitätsangehörigen eingeladen sind die Diskussionen der vier Prinzipien und der Ergebnisse aus der Beschäftigung mit der Frage nach „Guter Lehre“ fortzuführen. Darüber hinaus forderte Herr Prof. Reihlen (Vizepräsident Qualitätsentwicklung, Graduate School und Internationalisierung)  am Ende des Salons dazu auf, die an diesem Abend gestellten Fragen und Diskussionspunkte in die Studienprogramme mitzunehmen und dort innerhalb der Fakultäten und Schools weiter zu entwickeln. Das Projekt „Leuphana… auf dem Weg!“ (LadW) wird weitere Austauschformate zur Fortsetzung des Dialoges über ein Leitbild Lehre und Lernen organisieren und über die in das LadW-Netzwerk eingebundenen Referentinnen und Referenten unterstützen.

Moderiert wurde der Abend – gleichzeitig  in sehr charmanter als auch zielstrebiger Weise  - von Herrn Meinfried Striegnitz, der vor seiner Pensionierung im letzten Jahr lange in Lehre und Forschung an der Leuphana engagiert tätig war. Herr Prof. Reihlen und Herr Brei (Bereich Universitätsentwicklung und Lehrentwicklung) stellten darüber hinaus dar, wie der Leitbildprozess in die Lehrentwicklung an der Leuphana eingebettet ist und welche Bezüge zwischen den zum Auftakt präsentierten Prinzipien und den Vorhaben des  Projekts „Leuphana… auf dem Weg!“ bestehen.  Daneben waren in der Funktion von Moderatoren an den Tischen und Wände zahlreiche Lehrende der Universität beteiligt. Herzlichen Dank Ihnen alle für Ihren engagierten Beitrag zum Auftakt des Leitbildprozesses!

"Forschungsnahes Lehren und Lernen" am 29. Oktober 2014

 

Anschlussmaßnahmen

Die Ergebnisse der Veranstaltung und die präsentierten Beispiele wurden auf der Website Forschungsnahes Lehren und Lernen im Portal Lehre zusammengefasst. Die Seite kann jederzeit durch weitere Praxisbeispiele erweitert werden.

Zum Thema Forschungsnahes Lehren und Lernen veröffentlicht das Projekt "Leuphana... auf dem Weg!" in Kürze auch eine Broschüre. Die Datei wird ebenfalls auf der Website zum download bereitgestellt.

Für weitere Fragen oder Anregungen steht Ihnen Frau Dr. Dorothea Ellinger aus der Lehrwerkstatt sehr gern zur Verfügung (Tel.: 04131/677-1709; Mail: dorothea.ellinger@leuphana.de).

 

Ergebnisse

Das Thema des drittens Leuphana Salons "Forschungsnahes Lehren und Lernen" ist kein reiner Wunsch, sondern durchaus bereits Realität an der Leuphana. Dies verdeutlichte u.a. die Präsentation von zehn verschiedenen Projekten und Lehrinitiativen quer durch alle Fakultäten und Schools im Gallery Walk. Ungefähr 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen befanden sich bereits 5 min nach Beginn der Veranstaltung im Hosenfeld/Szpilman-Saal im regen Austausch über Chancen, Möglichkeiten und Grenzen der auf A0-Postern präsentierten Beiträge.

Nach (viel zu schnell vergangenen) 30 min wurden die an der Leuphana gemachten Erfahrungen durch Prof. Dr. Wolf-Dietrich Webler, wissenschaftlicher Leiter des Institutes für Wissenschafts- und Bildungsforschung in Bielefeld und Prof. Dr. Heidi Schelhowe, bis vor kurzem Konrektorin für Lehre und Studium der Universität Bremen, in einen größeren Rahmen eingeordnet.

Professor Webler führte in die Lerntheoretische Begründung des Forschenden Lernens ein und veranschaulichte dies an konkreten didaktischen Maßnahmen, auch aus seiner eigenen Lehre an der Uni Bielefeld. Dabei ermutigte er alle Anwesenden, bei Zweifeln erst einmal einzelne Elemente in überschaubaren Rahmen, z. B. Literaturseminaren oder Hausarbeiten, umzusetzen und damit Erfahrung zu sammeln statt gleich ganze Studienprogramme ausschließlich auf das Forschende Lernen auszurichten.

Professor Schelhowe berichtete offen aus der Perspektive einer Hochschulleitung zum Thema. Sie stellte die Probleme vor, welche die Uni Bremen sowohl in Bezug auf die strukturellen Rahmenbedingungen aber auch in Bezug auf die Mitarbeit der Lehrenden zu lösen hatte. Spannend waren dabei insbesondere die präsentierten Lösungsstrategien, darunter eine Zeitschrift für Gute Lehre an der Uni Bremen, ein universitätsweiter Semestergipfel zum Thema Lehre und die Ausgestaltung finanzieller Unterstützungen für die Einbindung von Forschungsnahem Lehren und Lernen.

Den Vorträgen schloss sich eine intensiv geführte Diskussion an, die zum Teil auch nach der Verabschiedung durch Prof. Dr. Markus Reihlen, der die Moderation des Abends innehatte, bei Saft und Brezeln im Vorraum noch lange weitergeführt wurde.

"Diversity - Vielfalt zwischen Anspruch und Wirklichkeit" am 2. Juli 2014

 

Anschlussmaßnahmen

Das Frauen- und Gleichstellungsbüro hat die vielseitigen Impulse aus dem Salon aufgegriffen und u. a. zahlreiche Folgeveranstaltungen initiiert:

  • zum Themenfeld People of Colour und gab es einen Empowerment-Workshop im Dezember 2014 und zwei Veranstaltungen zu Critical Whiteness im Dezember sowie im Mai 2015.
  • Im Januar und Mai 2015 konnten Interessierte sich über das Thema „Wie Blinde sehen“  austauschen.
  • Zur Charta der Vielfalt, die beim Salon von Vizepräsident Burkhard Funk unterzeichnet wurde, gab es am 3. Juli einen interaktiven Workshop.
  • Am 10. Juli fand eine Veranstaltung zum Thema „Nachteilsausgleiche im Studium“ statt.

Für weitere Fragen oder Anregungen steht Ihnen Valentina Seidel vom Frauen- und Gleichstellungsbüro sehr gern zur Verfügung (Tel.: 04131/677-1062; Mail: vseidel@uni.leuphana.de).

 

Ergebnisse

Engagierte Diskussionen und neue Perspektiven für mehr Wertschätzung von Vielfalt

Etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung vom Frauen- und Gleichstellungsbüro und dem Netzwerk "Leuphana... auf dem Weg!" zum zweiten Leuphana Salon. Rund um das Thema "Diversity" bot die von der Politikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Guérot moderierte Veranstaltung eine Podiumsdiskussion und einen Markt der Möglichkeiten. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt durch Vizepräsident Prof. Dr. Burkhardt Funk setzte die Leuphana ein Zeichen für eine wertschätzende, offene, chancengerechte Hochschulkultur und für mehr Vielfalt.

Im Rahmen des Markts der Möglichkeiten nutzten zwölf Initiativen die Veranstaltung, um über sich und die Herausforderungen in ihrer Arbeit zu informieren. Bei der lebhaften Podiumsdiskussion kam zum Ausdruck, dass Diskriminierung viele Facetten haben kann. Thematisiert wurde die Situation von Studierenden, die nicht aus einem akademischen Elternhaus kommen oder die sich aufgrund ihres höheren Alters (40 +) von anderen Studierenden unterscheiden. Deutlich wurde, dass es für einige Gruppen, wie z. B. People of Colour oder transidente Menschen noch keine Anlaufstellen und / oder "eigene Räume" innerhalb der Universität gibt. Sowohl Podiumsteilnehmer_innen wie auch Personen aus dem Publikum wünschten sich für die Zukunft mehr Empowerment- und Sensibilisierungs-Workshops für die verschiedenen Zielgruppen.

Zum Abschluss des Leuphana Salons betonte Vizepräsident Prof. Dr. Burkhardt Funk, dass Vielfalt bereichernd sei und "die Innovationskraft und Attraktivität der Leuphana für neue Zielgruppen steigern" könne. Er versprach, die "Ergebnisse des Leuphana Salons in das Präsidium zu tragen", um dem Themenfeld Diversity/Chancengerechtigkeit zu weiterer Aufmerksamkeit zu verhelfen.

Die Vorbereitungsgruppe wird den Leuphana Salon auswerten und versuchen, konkrete Lösungsvorschläge für die angesprochenen Probleme zu entwickeln. Personen, die an einer weiteren Zusammenarbeit oder Mitteilungen zu Diversity-Aktivitäten interessiert sind, können sich an Valentina Seidel (Frauen- und Gleichstellungsbüro) wenden.

Informationen zu Diversity-Initiativen
Nachfolgend finden Sie Informationen und Links zu den Diversity-Initiativen und Personen, die sich beim Markt der Möglichkeiten und bei der Podiumsdiskussion präsentiert haben:

  • Antira : Das Antirassismusreferat des AStA will rassistische und diskriminierende Strukturen thematisieren und dagegen vorgehen.
  • Arbeiterkind.de : unterstützt SchülerInnen und Studierende nicht-akademischer Herkunft kostenlos und bedarfsorientiert bei der Studienwahl, dem Studieneinstieg, auf dem Weg zu einem erfolgreichen Studienabschluss und darüber hinaus.
  • Beauftragter des Präsidiums für Studierende mit Behinderung : Apl. Prof. Dr. Martin Pries ist Ansprechpartner für Fragen und Probleme von Studierenden mit Behinderung. Neben der Beratung setzt er sich u. a. für mehr Inklusion und Barrierefreiheit ein.

unterstützt SchülerInnen und Studierende nicht-akademischer Herkunft kostenlos und bedarfsorientiert bei der Studienwahl, dem Studieneinstieg, auf dem Weg zu einem erfolgreichen Studienabschluss und darüber hinaus.

unterstützt SchülerInnen und Studierende nicht-akademischer Herkunft kostenlos und bedarfsorientiert bei der Studienwahl, dem Studieneinstieg, auf dem Weg zu einem erfolgreichen Studienabschluss und darüber hinaus.

  • Frauen- und Gleichstellungsbüro / Familienservice / EliStu: Das Frauen- und Gleichstellungsbüro unterstützt die Leuphana bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zur Herstellung von Gleichstellung und Chancengleichheit. Der Familienservice im Frauen- und Gleichstellungsbüro hat sich zur Aufgabe gemacht, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Studium zu unterstützen. EliStu (Eltern im Studium) ist eine beim AStA angesiedelte Studierendeninitiative, die Kinderbetreuung anbietet.
  • I, too, am Leuphana : Will nach Harvard und Oxford auch an der Leuphana Studierenden und Angestellten "of Color" ein Gesicht bzw. eine Stimme verleihen, da diese oft ungesehen bzw. ungehört bleiben.
  • International Office : Förderung und Betreuung internationaler Beziehungen, u.a. durch Anwerbung und Integration internationaler Studierender und Wissenschaftler_innen.
  • Leuphana Mentoring : Angebote zur beruflichen Orientierung, Weiter-
    qualifizierung und Vernetzung für Studierende, Alumni, Promovierende und Habilitand_innen.
  • Ombudsperson für Lehrende und Studierende : Thies Reinck ist zuständig für die interne Kommunikation zur Universitätsleitung und Universitätsverwaltung. Er agiert als vermittelnde Instanz zwischen verschiedenen Interessengruppen und ist Ansprechperson für Ideen und Probleme von Studierenden und Lehrenden.
  • Rock your life : Studierende als Coaches begleiten ehrenamtlich Schüler_innen aus sozial, wirtschaftlich oder familiär benachteiligten Verhältnissen auf dem Weg in den Beruf.
  • Studentenwerk : Bietet sozial- und psychotherapeutische Beratung von Studierenden, Betreuung von Kindern in Kitas und Kindergärten und fördert die studentische Kultur, z.B. durch das Kulturbüro.
  • Studienberatung : Bietet Studieninteressierten und Studierenden professionelle Beratung und Information, u.a. bei besonderer Belastung (Familie, Berufstätigkeit, Krankheit).
  • Trans*LG - Ansprechstation für transidente Menschen im Lüneburger Raum
  • VisionInclusion : Eine studentische Initiative, die Inklusion in Lüneburg erlebbar machen möchte, indem die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung gefördert wird.
  • ZEMOS - Zentraleinrichtung Moderne Sprachen: Lehren, Lernen und Erforschen von Sprache und Kultur zur Förderung von Mehrsprachigkeit, Transdisziplinarität und Internationalisierung

Darüber hinaus ist das neuartige Leuphana Projekt "Lotsen ins Studium - Lotsen im Studium " zu erwähnen, mit dem Schülerinnen und Schüler aus Nicht-Akademiker-Haushalten für die Vorteile eines Studiums sensibilisiert werden sollen.

Weitere Informationen zum Frauen- und Gleichstellungsbüro finden Sie unter www.leuphana.de/gleichstellung.

"Gute Lehre" am 20. November 2013

 

Anschlussmaßnahmen

Die Diskussion zum Thema "Gute Lehre" wurde mit einem zweiten Leuphana Salon unter dem Titel "Leitbild Lehre und Lernen" am 15. April 2015 fortgesetzt. Weitere Infromationen zum Leitbildprozess finden Sie hier.

 

Ergebnisse

Auf Einladung von Vizepräsident Prof. Dr. Markus Reihlen und des Netzwerks "Leuphana.... auf dem Weg!" fand am 20. November 2013 der erste Leuphana Salon statt. Rund 40 Teilnehmende - Lehrende, Studierende und Mitarbeitende der Universitätsverwaltung - diskutierten gemeinsam mit vier Expertinnen und Experten (Prof. Dr. Margret Bülow-Schramm, Hamburg, Dr. Nicole Auferkorte-Michaelis, Duisburg, Sonja Gräber-Magocsi, PhD, aus dem Netzwerk und Björn Adam, Student der Leuphana) und unter der Moderation von Prof. Dr. Reihlen das Thema "Gute Lehre".

Aus Fragen wie "Was gehört zu guter Lehre?" und "Welche Rahmenbedingungen ermöglichen erfolgreiches Lernen?" resultierten vielfältige Hinweise und Faktoren: Gute Lehre benötigt Interaktion - und muss Spannungsverhältnisse und Heterogenität berücksichtigen. Gute Lehre ist überdies zunehmend abhängig von einer Ent-Standardisierung; so sollten Rahmenbedingungen und auch Prüfungen den Lernprozessen angepasst sein. Dass auch Verwaltungsvorgänge und äußere Organisation die Lehre beeinflussen, muss eine stärkere Beachtung finden.

Die Diskussionen ergaben erste Ideen, die in die Entwicklung der Lehre an der Leuphana einfließen könnten. Grundsätzlich, so der Konsens, müssen Austausch und Verbindlichkeit gegeben sein, sowohl individuell, als auch in Studienprogrammen und im Gesamtsystem der Universität.

Der Leuphana Salon wird 2014 fortgesetzt und ist ein offenes, für alle Akteure der Universität in Absprache mit dem Netzwerk "Leuphana... auf dem Weg!" nutzbares Format. Er befasst sich breit mit universitätsrelevanten Themen. Das Thema "Lehre" im engeren Sinn und in der Fokussierung auf Lehrende und Studierende ist in der Leuphana Lehrwerkstatt mit ihren vielfältigen, zum Teil auch in diesem Semester erstmalig angebotenen Formaten beheimatet.