Erfahrungsorientierte Lehre

Praxisnah. Engagiert. Persönlich.

Entsprechend der im Leitbild der Universität verankerten Handlungsorientierung legt die Leuphana einen besonderen Wert auf die Handlungsfähigkeit der Studierenden in deren wissenschaftlichen, beruflichen und bürgerlichen Entwicklung. In der Gestaltung der Lehre bedarf es daher besonderer Lernformen, die die Interaktion zwischen Theorie und wissenschaftlicher sowie gesellschaftlicher Praxis fördern. Erfahrungsorientierung als ein profilbildender Schwerpunkt der Lehre an der Leuphana bedeutet dabei jedoch mehr als die Sammlung berufspraktischer Erfahrungen. Vielmehr rücken Studierende über die Reflexion ihrer individuellen Erfahrungen und persönlichen Entwicklungen ins Zentrum des eigenen Lern- und Transferprozesses.

Um Einblicke in verschiedene Praxisfelder sowie entsprechende Optionen zur Reflexion zu ermöglichen, gestalten Lehrende der Leuphana unkonventionelle und kreative Lern- und Lehrformen, die Kooperationen mit Praxispartner*innen, projekt- und problembasiertes Lernen in Seminaren, gesellschaftliches Engagement, Auslandserfahrungen, forschendes Lernen und unterschiedliche Methoden des selbstbestimmten Lernens beinhalten. Da Lernprozesse nicht nur in klassischen Lehreranstaltungen stattfinden, sondern auch in vielen Aspekten des Campuslebens, bietet die erfahrungsorientierte Lehre einen Rahmen, in dem die Lehre zusammen mit den extracurricularen Angeboten der Leuphana – von der Studienberatung bis dem Career-Service und Alumni-Netzwerken – zusammengedacht werden kann. Im Abgleich mit den ganzheitlichen Zielen der Leuphana als Einrichtung des Humanismus sowie der Liberal Education sichert die Erfahrungsorientierung eine Transferleistung in der Lehre, die auch die Persönlichkeitsbildung der Studierenden miteinbezieht.  

Eine erfahrungsorientierte Lehre ergänzt bezüglich ihrer Methoden auch die Ziele des Lehrprofils an der Leuphana insgesamt: aktivierende und studierendenzentrierte Methoden der dialogorientierten Lehre, das überfachliche Denken und der Bezug zur Third Mission der Universität in der inter- und transdisziplinären Lehre sowie die zentrale Bedeutung der persönlichen Identität in deren verschiedenen Aspekten der diversitätsorientierten Lehre. Auch neue Entwicklungen im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens eröffnen interessante Potentiale für erfahrungsorientiertes Lehren und Lernen wie z.B. Virtual- und/oder Augmented Reality, Mobilitätstools für internationale Studienerfahrungen und digitale Formate für Prozesse der Selbstreflexion.

Nachfolgend finden Sie einige Beispiele zum Einsatz erfahrungsorientierter Lehre an der Leuphana.

  • Projekte & Lehrformate
  • Lehrpreisträger:innen
  • Studienprogramme, Module und Lehrveranstaltungen

Studienprogramme, Module und Lehrveranstaltungen

Studium Individuale

Das Studium Individuale am Leuphana College ist ein individualisierter Studiengang (Bachelor of Arts), der eine zeitgemäße Liberal Education bietet. Im Mittelpunkt steht die intellektuelle Auseinandersetzung mit Problemen der Gegenwart sowie die persönliche Entwicklung eines jeden Studierenden durch gezielte Erkundungen und Entscheidungen. Es kooperiert mit gleichgesinnten Programmen in der ganzen Welt, insbesondere in den USA und den Niederlanden, und setzt daher als Programm des globalen Lernens den Akzent besonders auf Mobilitätserfahrungen.  

Basisprogramm Praxisphase/Basic Programme Practice Phase

Das Basisprogramm Praxisphase bietet Studierenden aus allen Studiengängen die Möglichkeit, Praktika in deren Curriculum einzubinden, um das im Studium erlangte Wissen für sich erfahrbar zu machen sowie wissenschaftlich über praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern reflektieren zu können.

Die Wohnraumfrage - Eine zentrale Herausforderung der Gegenwart in Deutschland und Argentinien

Dieses Seminar von Prof. Dr. Ursula Kirschner bringt Leuphana-Studierende der Kulturwissenschaften und argentinische Architektur-Studierende von der Facultad de Arquitectura, Diseño y Urbanismo/ Universidad de Buenos Aires zusammen. Ziel des Workshops ist es, den transdisziplinären Diskurs zwischen Architektur, Wohnungsbau und gesellschaftlich-sozialen Alltagswelten anzuregen und gleichzeitig einen interkulturellen Studierendenaustausch zu fördern. Dabei treten sie auch in einen Dialog mit lokal ansässigen Architekt_innen, dem Stadtplanungsamt sowie mit Anwohner_innen.

Business Modeling

Seit vielen Jahren hält die Leuphana Universität die Summer School Unternehmensgründung als besonderes curriculares Angebot für Studierende bereit. Konzentriert auf eine Woche vernetzt die Summer School Studierende, Forscher*innen und Praktiker und fördert dabei deren Austausch und Lernen an konkreten praktischen Gründungsvorhaben. In diesem Lehrentwicklungsprojekt steht eine grundlegende Neuausrichtung der Summer School mit Blick auf neue didaktische Formen im Fokus, die die stark gewandelten Geschäftsmodelle, Arbeitsformen und persönlichen Motivationen der heutigen Gründungszene greifbar vermitteln.    

Destination Abroad

Das Lehrentwicklungsprojekt „Destination Abroad“ baut einen digitalen Rahmen auf, in dem Studierende nach dem P2P-Modell der Studienberatung unter sich über Auslandserfahrungen vernetzten können. In diesem Rahmen fließt Auskunft über Auslandsaufenthalte direkt zwischen Studierenden und hilft Ihnen dabei, sich besser über Auslandsmöglichkeiten zu informieren und somit das Beste aus deren Auslandserfahrungen zu machen.

Neukonzeption des Mentorenprogramms im Rahmen der Startwoche

Die „Opening Week“ am Leuphana College ist ein konzentrierter Auftakt für die Studieneingangsphase des Bachelor Studiums. In diesem Entwicklungsprojekt wird das Format inhaltlich und methodisch stärker mit den fachübergreifenden Modulen des Leuphana Semesters verknüpft. Das Entwicklungsprojekt konzentriert sich auf die reflexive Qualität der Projektarbeiten, die von den Erstsemester-Studierenden im Rahmen der Opening Week entwickelt werden, und unterstützt die Verknüpfungen zwischen Fach- und Komplementärstudium durch Mentor*innen, die übergreifende Reflexionsprozesse besonders fördern.

Initiation und Stabilisation personaler Transformationsprojekte zum Nachhaltigen Konsum

Die Studierenden konzipieren im Rahmen des Seminars persönliche Konsumtransformationsprojekte − wie beispielsweise vegetarische oder vegane Ernährung − setzen diese um und reflektieren sie. Während des Seminars  beobachten sie die inneren  Prozesse, die durch die Konsumtransformation ausgelöst werden. Hierfür lernen sie verschiedene selbstbeobachtende Methoden wie Achtsamkeitstrainings oder Reflexionstagebücher kennen und bekommen eine Reihe von Techniken und Forschungsmethoden an die Hand, welche sie bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützen und eine wissenschaftliche Reflexion ermöglichen.

Lehrpreisträger:innen

Lehrpreisträgerin: Dr. Camilla Cassidy, 2020

In ihrem interdisziplinärem Methodenseminar „Ways of Knowing“ für Erstsemester-Studierende des Studium Individuale legt Camilla Cassidy besonderen Wert auf selbstbestimmtes Lernen und eigenständiges Experimentieren mit wissenschaftlichen Methoden.

Hier finden Sie weitere Informationen zum ausgezeichneten Lehrkonzept.

Lehrpreisträgerinnen: Prof. Dr. Vicky Temperton und Prof. Dr. Berta Martín López, 2019

Mit dem Kurskonzept für den englischsprachigen Strang „Ecological Restoration for Sustainability“ im Minor Nachhaltigkeitswissenschaften arbeiten Studierende mit unterschiedlichen Fachhintergründen projekt- und forschungsorientiert an einem realen Renaturierungsprojekt auf einer Streuobstwiese in Wendisch-Evern in Kooperation mit dem Streuobstwiesenverein Lüneburg. Durch die Kursstruktur wird den Studierenden ermöglicht, über einen längeren Zeitraum an einem Forschungsprojekt zu Biodiversität und sozial-ökologischen Systemen mitzuwirken und ihre Ergebnisse z.B. in Form von Datensammlungen an nachfolgende Kohorten weiterzugeben. In innovationven Prüfungsformaten wie Pecha Kucha-Präsentationen und Forschungstagebücher werden die Ergebnisse reflektiert und dokumentiert.

Stimmen von Studierenden: „Es war eine tolle Erfahrung, gleichzeitig zu forschen, zu lernen und einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Region zu leisten, der noch dazu an die hochaktuellen Klimadebatten anknüpft. So wurde uns unmittelbar erfahrbar gemacht, dass Wissenschaft nicht nur für die Forschung und unseren Abschluss wichtig ist, sondern auch zur Gestaltung der Gesellschaft beiträgt.“

Hier finden Sie ein Video zum ausgezeichneten Lehrkonzept.

Projekte & Lehrformate

Zukunftsstadt Lüneburg 2030+

Im Projekt Lüneburg Zukunfsstadt 2030+ entwickeln Studierenden der Leuphana zusammen mit 200 Praxisakteur*innen aus der Region Visionen zum zukünftigen Leben in Lüneburg und der Umgebung. Diese Zukunftsvisionen streben vor allem eine lokale Interpretation und Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) der vereinigten Nationen an, die Lösungsansätze für die Hansestadt Lüneburg sowie die globale Verantwortung von Lüneburger*innen in Bereichen der nachhaltigen Neuerung wie Mobilität und demographische Entwicklung vorstellt.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt Zukunftsstadt Lüneburg 2030+.

Erasmus+ Strategische Partnerschaft CREATES

Die Erasmus+ strategische Partnerschaft CREATES verfolgt einen Bildungsansatz, der sich durch engagiertes und aktives Lernen der Studierenden, gemeinschaftliches und interaktives Lernen sowie die gemeinsame Verantwortung als Ethos des Lernens auszeichnet. Sie besteht aus sechs Europäischen Universitäten und stellt Vorzeigeprojekte aus der Lehre und der Studienberatung vor, die co-kreatives und erfahrungsorientiertes Lernen in die Praxis umsetzen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu CREATES.

Social Change Hub (SCHUB)

Der Social Change Hub (SCHub) der Leuphana Universität Lüneburg ist eine Plattform, die es sich zur Aufgabe gemacht hat studentisches Engagement im Sinne des Social Entrepreneurship zu fördern und zu unterstützen. Daher bietet SCHub eine zentrale Anlaufstelle für studentisches sozial-gesellschaftliches Engagement, die neben eigenen Angeboten sehr stark auf Vernetzung innerhalb und außerhalb der Universität setzt.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Social Change Hub.