Kabinen auf Kreuzfahrtschiffen sollen nachhaltiger werden
14.12.2022 Leuphana an Forschungs- und Entwicklungsprojekt beteiligt
Lüneburg/Berlin. Die Leuphana Universität Lüneburg ist Mitglied des Konsortiums EcoCab. Das Projekt zielt darauf ab, Ansätze für nachhaltige, autarke und kreislauffähige Passagierkabinen auf Kreuzfahrtschiffen zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden jetzt auf der Statustagung Maritime Technologien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Berlin vorgestellt.
Wegen ihrer Emissionen von klima-, umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffen wird die Kreuzfahrtbranche kritisch betrachtet. Es gibt vielfache Bemühungen, den Sektor im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu transformieren. Die Bedeutung von Energieverbrauch, Klimatisierung und verwendeten Materialien für eine nachhaltige Gestaltung von Passagierkabinen wurde im Projekt EcoCab erforscht.
Die nachhaltige Kabine der Zukunft soll den Cradle to Cadle-Designprinzipien entsprechen, also für eine Kreislaufwirtschaft geeignet sein. Prof. Dr. Michael Braungart und seine Mitarbeiterin Kamila Szwejk von der Leuphana begleiteten die Übertragung der Prinzipien auf das System Kabine und unterstützten sowohl die Bewertung aktuell verwendeter Kabinenkomponenten als auch die Suche nach Alternativen, die sich durch Kreislauffähigkeit und Materialgesundheit auszeichnen.
Die Beteiligten auf Seiten der Leuphana setzten sich außerdem ausgiebig mit den aktuellen Recyclingprozessen von Schiffen sowie mit möglichen Interventionspunkten und Geschäftsmodellen zum Schließen von Materialkreisläufen auseinander. Auf dem Gelände der Papenburger MEYER WERFT entstand eine Demonstrator-Kabine, die die bereits heute einsatzfähigen Alternativ-Komponenten präsentiert und als Plattform für die Erprobung und Demonstration zukünftiger Entwicklungen dienen soll.
Mitglieder des Forschungskonsortiums waren neben der Leuphana die MEYER WERFT GmbH & Co. KG als Projektkoordinator, das Institut für Vernetzte Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP), die MAC Hamburg GmbH sowie die EPEA Internationale Umweltforschung GmbH. Das Projekt mit einer Laufzeit von gut drei Jahren wurde vom BMWK gefördert.