Neue Publikation von Mats Kahl und Thomas Wein im Journal of Industrial Economics

15.04.2025

Der Wettbewerb im Benzineinzelhandel ist durch Preiszyklen auf den lokalen Märkten weltweit gekennzeichnet. Diese teilweise untertägig auftretenden Preismuster werden in der Literatur als die bekannten Edgeworth-Zyklen beschrieben. Die bisherige Forschung hat sich hauptsächlich auf die Analyse von Preiszyklen auf der Basis von stündlichen, täglichen oder wöchentlichen Durchschnittspreisdaten konzentriert. Dr. Mats Kahl und Prof. Dr. Thomas Wein untersuchen die Preisanhebungen zu Beginn eines Preiszyklus auf der Grundlage von sekundengenauen Daten für eine mittelgroße Stadt in Deutschland.

Die Ergebnisse zeigen, dass Preiserwägungen nicht die Hauptfaktoren sind, die bestimmen, welche Einzelhändler die Preise zuerst anheben, wie stark sie diese anheben oder ob sie mit dem Versuch, ein höheres Preisniveau zu etablieren, erfolgreich sind. Die Markenzugehörigkeit ist wichtiger. In geringerem Maße spielen auch der Standort einer Tankstelle und die angebotenen Dienstleistungen eine Rolle. Eine Tankstelle neben der Autobahn, bei der es auch einen Shop oder einen Kiosk gibt, versucht nach einer Phase fallender Preise mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ein hohes Preisniveau zu etablieren. Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass Tankstellen dominanter Marken die Preisbildung eines lokalen Marktes maßgeblich beeinflussen können.

Die vollständige Studie von Herrn Dr. Mats Kahl und Herrn Prof. Dr. Thomas Wein steht unter einer Open-Access-Lizenz zur Verfügung und kann unter folgendem Link abgerufen werden https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/joie.12412