Digitale Plattformen: Neue Form des Organisierens und strategische Herausforderungen

Die Digitalisierung verändert die Arten und Formen, in denen gearbeitet wird, grundlegend. Austauschplattformen gewinnen rasant an Bedeutung. Crowd-basierte Plattformen stellen eine neue Organisationsform dar, welche Massen mobilisiert, um sie in betriebliche Wertschöpfungsketten zu integrieren, wobei eine breite Palette von Leistungen angeboten wird: von einfachen Routinearbeiten (z.B.: Mechanical Turk, Clickworker), über handwerklich solide Kreativarbeit (z.B.: 99designs, Upwork) bis zu hoch komplexen innovativen Lösungen (z.B.: Innocentive, Jovoto) und Dienstleistungen, die auf der kommerziellen Nutzung „privater Investitionsgüter“ beruhen (z.B.: Uber, Airbnb). Produktplattformen (z.B. Internet-of-Things Plattformen) bestehen aus Architekturen, die definiert wie sich AkteurInnen an der Wertschöpfungsgenerierung beteiligen können (z.B. standardisierte Interfaces) sowie zugehöriger Infrastruktur (z.B. web-basierte Plattform zum Informationsaustausch). Plattformorganisation und -strategien weichen stark von einer klassischen Managementprinzipien, welche auf Kontrolle und Vorhersagbarkeit von Handeln durch Hierarchie ab. Plattformen basieren zumeist auf einer Logik der Flexibilität. Kontrolle und Steuerung findet meist über verdeckte Mechanismen statt (z.B. Plattformdesign und ‚Algorithmic Governance‘). Dieser Forschungsschwerpunkt geht den Fragen nach, wie Plattformen organisiert werden (z.B. Organisationspraktiken), welche strategische Herausforderungen bestehen im Plattformmanagement (z.B. Aufbau von Plattformen und Frage von Offenheit) und was die Konsequenzen einer Plattform-basierten Ökonomie sind (z.B. Mitbestimmung und Arbeitsbedingungen von CrowdworkerInnen auf Exchange-Plattformen).

Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Gegenhuber (IMO), Prof. Dr. Markus Reihlen (IMO), Prof. Dr. Paul Drews (IIS)