Sozial-innovative Transformation durch inklusive Arbeitswelten
Das Projekt wird gefördert vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Land Niedersachsen.
Projektidee
Die Etablierung inklusiver Arbeitswelten ist ein zentraler Aspekt einer gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaft. In einer Zeit, in der soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit immer größere Bedeutung erlangen, ist die Integration von Menschen mit Vermittlungshemmnissen in den Arbeitsmarkt dabei nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern gleichermaßen auch eine Chance für Unternehmen, den Wandel zu einer gerechteren Gesellschaft mitzugestalten.
Im Projekt „Sozial-innovative Transformation durch inklusive Arbeitswelten“ (SinTrA) arbeiten die Leuphana Universität Lüneburg und die HEYHO GmbH eng zusammen, um ein sozial-innovatives Modell zur Integration von Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen (wie beispielsweise Gefängnishistorien, Sucht- oder seelischen Erkrankungen) zu eruieren, um diesen nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten. Durch die Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und praktischem Know-how streben wir an, Unternehmen bei ihrem Übergang zu einer gerechteren Arbeitswelt zu unterstützen.
Im SinTrA-Projekt analysieren wir daher sowohl die Hindernisse, mit denen Unternehmen bei der Einstellung von Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen konfrontiert sind, als auch die Bedenken, die Kund:innen dabei haben. In enger Zusammenarbeit mit HEYHO, einem Vorreiter in der sozial-innovativen Arbeitswandelbewegung, entwickeln, testen und evaluieren wir Maßnahmen und Interventionen, um diesen unternehmerischen Wandel effektiv zu fördern. Dabei beantworten wir gemeinsam Fragen wie: Welche Methoden und Werkzeuge eignen sich am besten für den sozial-innovativen Wandel? Wie können wir die Bereitschaft von Unternehmer:innen erhöhen und diesen Wandel besser an Kund:innen kommunizieren?
Projektablauf
Das Projekt gliedert sich in folgende drei Phasen:
Phase 1: Methodenentwicklung
In dieser Phase sammeln wir bewährte Methoden, die bereits bei HEYHO und anderen Organisationen im In- und Ausland zur Integration von Menschen mit Vermittlungshemmnissen in die Arbeitswelt eingesetzt werden. Diese Methoden werden nach wissenschaftlichen Standards auf ihre Wirksamkeit evaluiert und es werden Erfolgsfaktoren sowie Barrieren für eine erfolgreiche Reintegration aus unternehmensseitiger Sicht abgeleitet. Wir untersuchen, wie Unternehmen ihre Annahmen, Prozesse, Strukturen und Praktiken verändern können, um ein Modell zur erfolgreichen Inklusion von Menschen außerhalb des bisherigen Arbeitnehmerspektrums anzupassen und zu etablieren. Außerdem entwickeln wir effektive Kommunikationsstrategien, um diesen Ansatz möglichst wirksam an Kund:innen zu vermitteln.
Phase 2: Praxisimplementierung und -evaluation
In enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Projektpartner:innen aus verschiedenen Branchen werden die entwickelten Handlungsansätze im Praxisbetrieb erprobt, untersucht und evaluiert.
- Erprobung: Gemeinsam mit HEYHO erproben wir in innovativen Workshopformaten mit interessierten Unternehmen verschiedene unternehmerische Annahmen, Prozesse, Strukturen und Praktiken zur Verbesserung der Integration von Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen.
- Untersuchung: Basierend auf qualitativen und quantitativen Methoden untersuchen wir explorativ Wirkungsweisen von inklusiven Arbeitsmodellen in beteiligten Unternehmen und mit Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen.
- Evaluation: Mithilfe von quantitativen Methoden evaluieren wir das veränderte Konsument:innenverhalten und den Erfolg der Integration von Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen. Ein Fokus wird hierbei auch darauf gelegt, psychologisch effektive Interventionen in Unternehmen zu identifizieren, welche Unternehmen dazu befähigen eigene sozial-inklusive Modelle von Arbeitswelten umzusetzen.
Durch eine enge fachliche und wissenschaftliche Begleitung gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse, um die Ergebnisse in iterativen Entwicklungsstufen während des Projektzeitraums weiter zu verbessern.
Phase 3: Veröffentlichung und Nutzung
Die entwickelten Ergebnisse werden kostenfrei einer breiten Öffentlichkeit in Form eines praxisnahen Werkzeugkoffers und einer Online-Plattform zugänglich gemacht. Wir streben zusätzlich an, Workshops für Unternehmen und andere Interessierte anzubieten sowie ein dauerhaftes Beratungskonzept zu etablieren. Dabei arbeiten wir in enger Kooperation mit Appinio, dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (S.E.N.D. e.V.), dem Social Change Hub, dem InMind Magazin und der NN Publishing GmbH.
Kontakt
Melden Sie sich gerne, wenn Sie Fragen zum SinTrA-Projekt haben. Wir suchen aktiv nach Organisationen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind, um in ihrer Organisation ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Sprechen Sie uns gerne an: steffen.farny@leuphana.de und monika.imschloss@leuphana.de
Projektleitung
- Prof. Dr. Steffen Farny
- Prof. Dr. Monika Imschloß
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
- Svenja Rehwinkel
- Josephine Führer
- Marcus Maxeiner, M. Sc.
- Melissa Striethörster
Beteiligte Wissenschaftler*innen
- Prof. Dr. Oliver Genschow
- Prof. Dr. David Loschelder
Beteiligte Praxis-Partner*innen
- Timm Duffner (HeyHo)
- Christian Schmidt (HeyHo)