Neues Nachhaltigkeitskonzept der Bibliothek

03.11.2023 Seit nun einem Jahr arbeitet eine Projektgruppe der Bibliothek der Leuphana daran, wie sie als wissenschafltiche Bibliothek noch nachhaltiger werden kann und stellt nun erste Ergebnisse vor. „Es ist ein schönes Gefühl, dass man mit wenig Aufwand, relativ viel bewegen kann, obwohl man sich im Arbeitsalltag gar nicht so sehr umstellen muss“, erklärt Babara Zeller, Koordinatorin des Nachhaltigkeitsteams.

©Ciara Burgess
„Durch die Beschäftigung mit diesem Projekt, ist uns klar geworden, wie nachhaltig wir als Institution ‚Bibliothek‘ eigentlich von Natur aus schon sind. Wir stellen Information zur Verfügung, wir verleihen Bücher, aber wir wollen eben noch weiter gehen“, sagt Christine Jahrmärker vom Projektteam.

Seit wenigen Wochen gibt es einen besonderen Thementisch zur Agenda-2030 im Lesesaal. Er ist Teil des neuen Nachhaltigkeitskonzepts der Bibliothek. Christine Jahrmärker erklärt, was es mit dem Projekt auf sich hat: „Durch die Beschäftigung mit diesem Projekt, ist uns klar geworden, wie nachhaltig wir als Institution ‚Bibliothek‘ eigentlich von Natur aus schon sind. Wir stellen Information zur Verfügung, wir verleihen Bücher, aber wir wollen eben noch weiter gehen.“

Während einer ersten Planungsphase hat das fünfköpfige Team aus den verschiedenen Abteilungen der Bibliothek an einigen Workshops teilgenommen und ein eigenes Leitbild zur Nachhaltigkeit entwickelt. Der Projektgruppe war es wichtig alle Kolleg*innen einzubeziehen. Daher wurden in gemeinsamen Workshops, viele Ideen und auch all das, was schon ökologisch sehr gut ist gesammelt. Ein Jahr später trägt ihre Arbeit erste Früchte. Barbara Zeller zeigt auf ein Regal vor dem Lesesaal: „Wir haben unter anderem ein Tauschregal aufgestellt, aus dem sich jede*r Bücher mitnehmen oder aber alte hinbringen kann. Daneben befindet sich unsere Handysammelstelle. Damit wollen wir zusammen mit dem Lions Club Lüneburg Endgeräte recyceln. Und im Lesesaal befindet sich noch unser Thementisch, auf dem wir Literatur zu den Agenda-2030-Themen hervorheben wollen.“ Und diese kommen auch gut an. Immer wieder müsse der Tisch neubestückt werden, weil alle Bücher ausgeliehen sind. Auch hat die Bibliothek tierischen Zuwachs bekommen: draußen, neben der Teeküche, hegt und pflegt Barbara Zeller unzählige Würmer, die im Wurm Café den Bioabfall der Bibliothek in wertvolle Erde verwandeln. Wer die fleißigen Helferlein persönlich besuchen möchte, kann sich gerne an Barbara Zeller wenden.

Anderes ist von außen weniger sichtbar: Bücherlieferungen werden nicht mehr in Plastik verpackt, sondern kommen in Mehrwegboxen, Papier wird eingespart, wo es nur geht und vieles mehr. Selbst der Kaffee, der in der Teeküche gekocht wird, ist Fairtrade und das Spülmittel biologisch abbaubar.

Handlungsbedarf sieht die Projektgruppe vor allem noch im Verwaltungstrakt der Bibliothek. Auch hier sollte mehr auf Bewegungsmelder und Gemeinschaftsdrucker gesetzt werden. Dafür sorgen aber veränderte Arbeitsprozesse für Begeisterung: „In der Bibliothek überarbeiten wir bereits seit einigen Jahren immer wieder unsere Arbeitsabläufe, aber durch das Projekt sind neue Impulse gesetzt worden und es wurden weitere Ideen umgesetzt, welche die Arbeitsabläufe nicht nur effizienter, sondern auch ökologischer machen“ berichtet Barbara Zeller.

In Zukunft soll das Nachhaltigkeitskonzept auf das ganze MIZ erweitert werden. Außerdem plant das Bibliotheksteam noch etwas Großes: Mit ihrer Förderung für nachhaltige Bibliotheksprojekte des Landes Niedersachsen möchten sie gerne ein stromproduzierendes Fahrrad anschaffen, mit dem Studierende ihre Endgeräte selbst aufladen können. Erfahren haben sie davon durch ihre deutschlandweite Vernetzung mit anderen „Green Libraries“, so wie der Bibliothek der FU Berlin. Dort steht schon ein solches Fahrrad und wird gut angenommen. An der Leuphana kann mit diesem besonderen Gadget wahrscheinlich im Laufe des nächsten Jahres gerechnet werden.

Kontakt

  • Dipl. Umw. Irmhild Brüggen