Dr. Alexander Leistner als Vertretungsprofessor am ISKO
09.12.2025 Im Wintersemester 2025/26 vertritt der Soziologe Alexander Leistner die Professur für Kultursoziologie am Institut für Soziologie und Kulturorganisation und organisiert neben der Lehre im Bachelor- und Masterstudium eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen.
Ausgehend von seinen Forschungen zu politischen Umbrüchen und Kipppunkten von Demokratie bietet er u.a. Seminare zur extremen Rechten, den politischen Entwicklungen in Ostdeutschland und zur Tradition soziologischer Feuilletons und dem Verhältnis von Soziologie und Literatur an. In Kooperation mit dem Literaturbüro Lüneburg veranstaltet er am 11.12.2025 im 19:30 mit den Schriftstellerinnen Tina Pruschmann und Manja Präkels eine Lesung zum gemeinsamen Buch „Extremwetterlagen. Reportagen aus einem neuen Deutschland“ im Heinrich-Heine-Haus.
„Der Untertitel des Buchs ist bewusst gewählt als Verweis auf eine lange Traditionslinie innerhalb der Soziologie. Soziologen wie etwa Georg Simmel oder Siegfried Kracauer verfassten zu Beginn des 20. Jahrhunderts selbst Reportagen und Feuilletons in Zeitungen und etablierten damit eine fast vergessene soziologische Gattung, in der sich (Alltags)Beobachtungen mit deren fast beiläufiger Analyse verbinden und dabei unterhaltsam, hintergründig, klar und präzise, nahezu literarisch geschrieben werden. Das ist die Idee, dass sich Soziologie und Literatur begegnen mit dem Ziel, zu einem tieferen Verständnis der politischen Umbrüche beizutragen.“
Gemeinsam mit dem Politikreferat des AStA organisiert er die Lesungsreihe „Schreiben und Forschen in Zeiten des Rechtsrucks“ im AStA-Wohnzimmer. Am 17.12.2025 um 18:30 präsentiert er unter dem Titel „Das Land ist ruhig – noch!“ ethnographische Texte und Überlegungen zur Rolle von Wissenschaft in Zeiten tiefgreifender politischer Umbrüche. Über ihre Erfahrungen als Lokalreporterin in einer thüringischen Kleinstadt spricht am 22.01.2026 um 19:00 Uhr im AStA-Wohnzimmer die kanadische Soziologin Prof. Dr. Barbara Thériault. Wie schon Tina Pruschmann und Manja Präkels organisiert sie zudem einen Workshop für Studierende des Bachelorseminars „Ways across the country“. Am 29.01.2026 gibt es um 19:00 Uhr im Wohnzimmer einen Vortrag mit Lesung des Schriftstellers Daniel Schulz unter dem Titel „Protest in einem postsozialistischen Zipfel Welt“. Diese öffentliche Abendveranstaltung findet im Rahmen eines studentischen Workshops von Studierenden aus Lüneburg, Hamburg und Leipzig am 29.-30.01.2026 statt.
Dr. Alexander Leistner hat in Dresden Soziologie, Erziehungswissenschaft und Evangelische Theologie studiert und am Institut für Kulturwissenschaften über die unabhängige Friedensbewegung in der DDR promoviert. Seit 2018 ist er Postdoc und Projektleiter am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Dort verantwortete er die beiden Teilprojekte des BMBF-Forschungsverbundes „Das umstrittene Erbe von 1989“ (www.erbe89.de), leitete die Taskforce „Ways across the Country“ (Volkswagenstiftung waysacrossthecountry.de) und das Projekt „AlgorithMIX #ddr: Ein Kartenspiel zu Geschichte in Social Media.“
Für seine Dissertation erhielt er 2016 den "Max Weber Preis für Nachwuchsforschung" und für sein Engagement für die gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaft den Transferpreis 2024 der Universität Leipzig.
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- Dr. Alexander Leistner