Kooperative Sicherheit

Die enge politische und wirtschaftliche Verflechtung zwischen vielen Staaten hat zur Folge, dass sich auch Krisen und Konflikte auf eine immer größere Zahl von Ländern und Regionen auswirken. Damit entstehen Sicherheitsrisiken, die etablierte politische Werteordnungen infrage stellen.

Das geplante Forschungsprogramm basiert auf einem erweiterten Sicherheitsbegriff, der neben den klassischen Sicherheitsfragen weitere sicherheitsrelevante Phänomene wie den Klimawandel, Armut und Hunger sowie Pandemien berücksichtigt. Sicherheitspolitische Herausforderungen sollen in ihrer wechselseitigen Verschränkung in den Feldern der Wirtschaftspolitik, Innenpolitik und Verteidigungs- bzw. Militärpolitik untersucht werden. Dabei steht insbesondere die Betrachtung der Bundesrepublik Deutschland im europäischen Kontext im Fokus des Interesses.

Die zentrale Prämisse des Forschungsprogramms lautet: eine erfolgreiche und nachhaltige Sicherheitspolitik in Deutschland kann nur durch Kooperation zwischen verschiedenen politischen Ebenen und Akteuren im Inneren sowie mit den europäischen Nachbarländern und weiteren globalen Partnern erzielt werden. Die Voraussetzungen für die praktische Umsetzung eines kooperativen Sicherheitsverständnisses sind für Deutschland aus zwei Gründen besonders günstig: Erstens zählt die Verhandlungs- und die Mehrebenendemokratie zum zentralen Bestandteil des politischen Systems der Bundesrepublik. Zweitens ist Deutschland aufgrund seiner Geschichte sowie seiner geopolitischen Lage und Größe geradezu darauf angewiesen, seine Sicherheit kooperativ zu denken und zu organisieren. „Kooperative Sicherheit“ ist deswegen der zentrale konzeptuelle Anker des geplanten Forschungsprogramms.

Beteiligte Professor*innen

Professur für Internationale Beziehungen 
Prof. Dr. Tobias Lenz 

Juniorprofessur für Sicherheitspolitik und Frieden 
Prof. Dr. Hana Attia 

Professur für das Politische System der Bundesrepublik Deutschland und der EU 
Prof. Dr. Michael Koß 

Professur für Politikwissenschaft, insb. Public Policy und Recht 
Prof. Dr. Natascha Zaun

Professur für Politische Ökonomie
Prof. Dr. Lukas Hakelberg 

Professur für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht, insb. Nachhaltigkeitsrecht
Prof. Dr. Jelena Bäumler*

Juniorprofessur für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht, insb. Umwelt- und Seerecht
Prof. Dr. Valentin Schatz*

Professur für Völkerrecht und Recht der Streitbeilegung (nebenberuflich)
Prof. Dr. Christian Tams*

Professur für Empirische Mikroökonomik
Prof. Dr. Mario Mechtel*

Professur für Sozial-, Organisations- und Politische Psychologie, insbesondere empirische Verhandlungsforschung
Prof. Dr. Roman Trötschel*

Professur für Wirtschafts-, Sozialpsychologie & Methoden 
Prof. Dr. David Loschelder*

Professur für Kognitions-, Sozial- und Wirtschaftspsychologie 
Prof. Dr. Oliver Genschow*

*assoziierte Professuren aus anderen Fakultäten 

Gastwissenschaftler*innen

Prof. Dr. Ferdinand Müller-Rommel (Emeritus)

Kooperationen

In diesem Forschungsbereich kooperiert die Leuphana sowohl deutschlandweit als auch international. Mit dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg besteht schon seit Jahren eine Zusammenarbeit, in deren Kontext die Juniorprofessur „Sicherheitspolitik und Frieden“ gemeinsam berufen wurde. Im Rahmen des ab 2026 unter Leitung der Leuphana angebotenen Erasmus-Mundus-Studiengangs „International Law of Security, Peace and Sustainable Development“ (bislang mit dem Titel „International Law of Global Security, Peace & Development“) kooperiert die Leuphana unter anderem mit den Universitäten Glasgow, Tartu und Barcelona, der Université libre de Bruxelles, dem Institut Barcelona d‘Estudis Internacionals, der Universidade Nova de Lisboa, der Universidad Autónoma de Barcelonaund der Universitat Pompeu Fabra. Daneben bestehen Kontakte zur School of Politics, Security, and International Affairs der University of Central Florida in Orlando.