Leuphana qualifiziert praxisnah für kommunales Klimamanagement
09.05.2025 Extremwetterereignisse wie Starkregen, Dürre oder Hitze werden als Folge des Klimawandels in Zukunft häufiger auftreten. Für die Städte, Gemeinden und Landkreise erwächst daraus das Erfordernis, Strategien und Maßnahmen für die Anpassung an die sich ändernden Bedingungen zu entwickeln. Studierende des Masterprogramms Nachhaltigkeitswissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg haben für den Landkreis Lüneburg konkrete Vorschläge im Bereich Klimaschutz und -anpassung entwickelt.
Das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt StudiKommKlima unter der Leitung von Prof. Dr. Jacob Hörisch zielt darauf ab, Studierende für den Beruf als kommunale Klimamanagerinnen und Klimamanager zu qualifizieren. Über jeweils zwei Semester hinweg arbeiteten studentische Teams – angeleitet von Pia Redenius und Sebastian Möller vom Centre for Sustainability Management (CSM) – gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg an konkreten kommunalen Herausforderungen. Dabei entwickelten sie praxisnahe Maßnahmenvorschläge für die kommunale Klimapolitik.
In verschiedenen Teams haben die Studierenden einzelne Aspekte der breitgefächerten Thematik praxisorientiert bearbeitet. Entstanden sind so unter anderem Leitfäden zur klimaresilienten Umgestaltung von öffentlichen Grünflächen, zur Verbesserung des Wasserrückhalts in Gemeinden oder zur Erstellung eines Hitzeschutz-Stadtplans.
Außerdem erarbeitete eine Studierendengruppe das Manual „Blau-grüne Infrastruktur in Bestandswohngebieten“. Darin wird detailliert und anwendungsbezogen auf die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen eingegangen und damit verbundene Themen wie Leitfragen, Vorgehensweise, Datenanalyse, Bürgerbeteiligung und Förderungsmöglichkeiten werden behandelt. Entstanden sind auch ein Nachschlagewerk zur Anpassung an Starkregen, ein Praxisleitfaden für inklusive Beteiligung bei der Erstellung von kommunalen Klimaanpassungskonzepten und eine Arbeitshilfe für Kommunen zur Beachtung wohnungsloser Menschen in Hitzeaktionsplänen.
Ein Klimaspiel für den Landkreis Lüneburg, das ebenfalls von Studierenden entwickelt wurde, vermittelt sowohl Maßnahmen des Landkreises im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung als auch Informationen zur Treibhausgasbilanz und den Potenzialen für Klimaschutz. Bürgerinnen und Bürger können sich auf diesem Weg spielerisch über die Aktivitäten des Landkreises informieren und eigene Ideen für einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz entwickeln.
Hintergrund
Das transdisziplinäre Forschungsprojekt StudiKommKlima wurde im Zeitraum 1.10.2022 bis 31.03.2025 durch das Bundesumweltministerium gefördert. An den beiden Durchläufen haben insgesamt 47 Studierende teilgenommen.
Mit der Open Educational Resource (OER) „Kommunale Klimaanpassung in der Hochschullehre“, bestehend aus einer Handreichung und mehreren Foliensätzen, stehen praxisnahe Materialien zur Gestaltung eigener Seminare im Kontext der Klimawandelanpassung zur Verfügung.