Wie schaffe ich in meinem Umfeld Bewusstsein?
Ein Bewusstsein zu schaffen ist etwas, bei dem alle mitwirken können – ob in der Lehre, im Kolleg*innenkreis, unter Kommiliton*innen oder in einer Leitungsfunktion. Ressourcen für Bewusstseinsbildung gegen sexuelle Belästigung und andere Formen sexualisierter Diskriminierung und Gewalt finden Sie im Folgenden.
Neue Kolleg*innen, Studienanfänger*innen, Gäste informieren
Es ist gut, neue Universitätsmitglieder über Richtlinien und Handlungsmöglichkeiten bei sexualisierter Diskriminierung und Gewalt aufzuklären.
Die Haltung der Leuphana Universität Lüneburg wird hier weiter ausgeführt, dort sind alle entsprechenden Papiere abzurufen.
Hier können Sie sich über aktuelle Veranstaltungen mit Gleichstellungsbezug informieren: Netzwerk Geschlechter- und Diversitätsforschung, Gleichstellungsbüro-Webseite.
Das Thema räumlich sichtbar machen durch Postkarten & Plakate
Es ist hilfreich, wenn in öffentlichen Räumen an der Hochschule und in Büros, in denen Beratungen abgehalten werden, Materialien zu sexualisierter Diskriminierung und Gewalt angebracht werden.
- Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen hat eine Postkarte zur Sensibilisierung erstellt, diese ist hier abzurufen und zu bestellen.
- Dieses Poster der Polizei Lüneburg kann aufgehängt werden, es enthält eine Übersicht über Hilfe bei Gewalterfahrung.
- Hängen Sie eine Kopie der Richtlinie für die Umsetzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2016 in Ihren Räumlichkeiten auf. Machen Sie auch die Kontaktdaten der entsprechenden Beschwerdestelle im Justizariat öffentlich.
- Die Gewerkschaft ver.di bietet Flyer gegen sexuelle Belästigung (NEIN HEISST NEIN! Möglichkeiten und Unterstützung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz) zum Bestellen an.
- Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. bietet Plakate & Aufsteller zu sexualisierter Gewalt an männlichen Jugendlichen und jungen Männern*.
- Zeigen Sie Bereitschaft, im Gespräch zu bleiben. Erstellen Sie dazu Ihr eigenes Plakat oder lassen Sie sich von diesen Vorlagen des us-amerikanischen National Sexual Violence Resource Centers inspirieren ("Your voice is powerful. Start the conversation").
- Beispiel für ein Info-Plakat (englische Sprache, erstellt von RAINN, USA) zum Risiko männlicher Studenten, von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt betroffen zu sein.
- Kampagne "Ich lass mich nicht K.-o.-Tropfen" seit Wintersemester 2019/2020: Es gibt Plakate, Flyer und Bierdeckel zum Download (Frauen- und Mädchenberatung bei sexueller Gewalt e.V. in Braunschweig)
Informationen zugänglich machen (z.B. Broschüren verbreiten, Expert*innen einladen)
Helfen Sie mit, qualitätsvolle Informationen zum Thema zu verbreiten!
Aufgelistet finden Sie empfehlenswerte Broschüren und Online-Portale zu sexualisierter Diskriminierung und Gewalt mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen:
- Anti-Cyberstalking-Broschüre der Berliner Senatsverwaltung
- Vernetzung & Hilfe bei digitaler Gewalt, Info-Portal des Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Frauen gegen Gewalt e.V.
- Beratung, Aktionshilfe und Prozessbegleitung bei „Hate Storms“, HateAid gGmbH, Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte, Berlin
- Let’s Talk About It! A Transgender Survivor’s Guide to Accessing Therapy, Broschüre zum Bewältigungsprozess nach sexualisierter Gewalt der Organisation Forge.
- Stärker als Gewalt, Kampagne & Informationsportal der Bundesregierung gegen Gewalt an Frauen.
- Gewalt und Belästigung stoppen: am Arbeitsplatz und überall sonst, Gewerkschaft ver.di (Infoportal, Broschüren, Handlungsleitfaden, Videos).
- Love Storm Gemeinsam gegen Hass im Netz (Lüchow): Workshops, Fortbildungen zu Hatespeech & Cybermobbing für Fachkräfte, Fortbildungen zur Unterstützung Betroffener.
- CEWS: Geschlechtsbezogene und sexualisierte Gewalt in der Wissenschaft: Ein Portal des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften.
- Initiative"#unhatewomen" von Terre des Femmes: Video "#unhatewomen: Es ist Zeit, etwas zu verändern".
Diskriminierende und gewalttätige Handlungen und diskriminierende Inhalte als solche benennen und zum Thema machen
Es braucht eine beständige Auseinandersetzung mit den Kennzeichen sexualisierter Diskriminierung und Gewalt. Um Handlungssicherheit bei der Konfrontation mit unangemessenen Handlungen zu gewinnen, ist es notwendig, gut vorbereitet zu sein.
- Informationen zu Kennzeichen von sexualisierter Gewalt finden Sie hier.
- Diese englischsprachige Broschüre enthält eine Liste von Mythen über sexualisierte Diskriminierung und Gewalt sowie Argumentationshilfen dagegen (ab S. 65).
- Reaktions- und Verhaltenstipps für Zeug*innen diskriminierender Handlungen am Arbeitsplatz finden Sie in dieser Broschüre der Stadt Wien (ab S. 11).
- Einstufung alltäglicher Situationen von der University of Manchester "Where Do You Draw The Line?".
Sich einlesen und anderen von den Erkenntnissen berichten
- Unter diesem Link finden Sie die Veröffentlichung "Geschlechtsspezifische Gewalt in Zeitden der Digitalisierung: Formen und Interventionsstrategien" (2021) des bff: Bundesverband Frauenberaungsstellen und Frauennorufe, Nivedita Prasad.
- Im November 2019 wurde von der deutschen Bundesregierung eine Studie zu Wahrnehmungen und Haltungen der deutschen Bevölkerung bezüglich Sexismus veröffentlicht. Sie zeigt u.a. in welcher Form und an welchen Orten Sexismus erlebt wird.
- Das Forschungsprojekt zum Thema "Sexualisierte Gewalt an Hochschulen" wurde von Prof. Dr. Meike Sophia Baader & Christin Sager 2020 herausgegeben und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) in der Förderlinie *Pro Niedersachsen gefördert.
- Die aktuellste deutsche Studie zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz wurde im Oktober 2019 von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes herausgegeben.
- 2016 erschien die Interview-Studie 'Junge Männer und Frauen als Betroffen von sexueller Belästigung in Ausbildung und Beruf' (Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien). Sie zeichnet sich durch lange Interviewpassagen aus, in denen Betroffene u.a. über Gewaltwiderfahrnisse, ihre Reaktionen, Umgangsweisen und ihr Umfeld berichten.
- Hier finden Sie Studien, Umfragen, Berichte, Rechtsexpertisen sowie Leitfäden zusammengestellt von der Bundeskonferenz für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an Hochschulen(bukof-Kommission "Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt"). Die bukof stellt außerdem eine Online-Handreichung und ein Grundsatzpapier zu Sexualisierter Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen bereit.
- Hier im Forschungsbericht "Berliner Monitoring: Trans- und homophobe Gewalt" (von Albrecht Lüter, Sarah Riese und Almut Sülzle) finden Sie ebenfalls weitere Informationen.
- Hier finden Sie eine an "advocates and educators" (d.h. Multiplikator*innen) gerichtete Ressourcensammlung in englischer Sprache, erstellt vom us-amerikanischen National Sexual Violence Resource Center.
- Die Sussex University erstellte zwei kostenlose Workshops: ein 1,5 stündiges Training und ein 3,5 stündiges Training.
Lektüretipps finden Sie auch in den Bausteinen für Workshops und Lehrveranstaltungen im nächsten Abschnitt.
Das Thema in Lehrveranstaltungen integrieren, gemeinsam Workshops entwickeln und durchführen
- Hier geht es zum Download unserer Bausteine für Workshops und Lehrveranstaltungen.
- Hier finden Sie Material, das bei der Durchführung einer Schulung genutzt werden kann, bereitgestellt von der University of Exeter.
- Die Kampagne It Stops Now. hat ein Toolkit zum Download zusammengestellt.
- Die Kampagne "#unhatewomen" von der Terre des Femmes mit Unterrichtsmaterialien zum Download.
- Kurzfilme der Kampagne #ThatsHarassment von David Schwimmer, Sigal Avin und der Organisation RAINN in englischer Sprache mit Beispiel-Szenen sexualisierter Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz, hilfreich z.B. als Diskussions-Impuls bei Workshops:
- "The Politician"
- "The Coworker"
- "The Boss"
Diese Tests können Sie in Lehreinheiten zum Einsatz bringen:
Mit unserem Mini-Quiz (5 Aussagen zu sexualisierter Diskriminierung und Gewalt) können die Teilnehmenden herausfinden, an welchen Stellen sie ihr Wissen über sexualisierte Diskriminierung und Gewalt noch vertiefen können.
Teilnehmende können außerdem in dieser interaktiven Übung anhand von Fallbeispielen Kennzeichen sexualisierter Diskriminierung und Gewalt kennenlernen, und hier ihr Wissen zu den Inhalten des gesamten Portals testen.
Sich einer Gruppe anschließen/ sich fachlich dazu vernetzen & austauschen
Um das eigene Bewusstsein zu schärfen und um für Gespräche zum Thema gut ausgestattet zu sein empfiehlt es sich, sich mit anderen regelmäßig auszutauschen. Es gibt im Raum Lüneburg zum Beispiel folgende Gruppen, Arbeitskreise u.ä.:
- QuARG: Queer, Awareness, Equal Rights und Gender Matters im Allgemeinen Student*innenausschuss (AStA)
- Lüneburger Antidiskriminierungsberatungsstelle diversu e.V.
- Das Gleichstellungsbüro, die AStA-Sprecher*innen und das QuARG-Referat des AStA planen gemeinsam ein Pool von Awareness-Expert*innen aufbauen, die auf Veranstaltungen der Leuphana und studentischen Veranstaltungen, präsent sind und aktiv werden. Ziele sind unter anderem, für Diskriminierungen, übergriffiges Verhalten oder Gewalt zu sensibilisieren, Feedbackmöglichkeiten für die Veranstaltenden zu bieten, im Rahmen von Awareness-Workshops Expertisen auszubilden, einen Austausch mit bereits erfahrenen Personen zu initiieren und ein Leitfaden bzw. ein Awareness-Konzept für das Awareness-Team und die Veranstaltenden zu entwickeln. Zukünftig werden mehr Informationen bereitgestellt. In der Zwischenzeit können Sie mehr Informationen unter dieser Adresse bekommen: genderdiversity@leuphana.de.
- Queerfeministische Initiative Lüneburg
Mit Wortmeldungen, Texten oder öffentlichen Performances auf das Thema aufmerksam machen
An vielen Orten wird derzeit mit Kampagnen, öffentlichen Performances und Statements auf das Thema sexualisierte Diskriminierung und Gewalt aufmerksam gemacht. Hier kann man sich inspirieren lassen:
- Beispiel für einen Flashmob gegen Gewalt an Frauen: Universität Osnabrück, Gleichstellungsbüro, Aktion vom 25.11.2019
- Anregungen für Tanz-Performances gegen Gewalt von One Billion Rising Deutschland
- Inspiration für Bewusstsein schaffen via Social Media gibt es auf dieser Website von RAINN (USA) im Abschnitt zu "take action"
- Oder: Schreiben Sie einen Artikel für das Uni-Magazin zum Thema
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Unter "Was ist sexualisierte Diskriminierung und Gewalt“ finden Sie Beispiele für Handlungen, die unangemessen sind, Empfehlungen für das Erkennen und Benennen von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt, Informationen über Folgen für Betroffene sowie Richtlinien und Gesetze.
Unter "Welches Miteinander leben wir an unserer Hochschule" finden Sie Informationen über die Haltung der Leuphana zu sexualisierter Diskriminierung und Gewalt, Ausführungen zu einer präventiven Hochschulkultur und Konsequenzen bei unangemessenen Handlungen.
Unter "Was kann ich tun, wenn ich selbst betroffen bin" finden Sie Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Hochschule, Berichte von Betroffenen über ihren Bewältigungsprozess, Tipps zur Selbsthilfe und zum Sicherheit gewinnen.
Unter "Wie kann ich Betroffene unterstützen" finden Sie Informationen über häufige Abwehrreaktionen und ihre Konsequenzen, Empfehlungen für hilfreiches Handeln und eine unterstützende Haltung im Gespräch sowie für Selbstfürsorge als Unterstützer*in.
Kontakt
Dr. Kathrin van Riesen
Universitätsallee 1, C7.323
21335 Lüneburg
Fon +49.4131.677-1060
kathrin.van_riesen@leuphana.de