Studierende fördern Sprachentwicklung von Kindern und Jugendlichen

27.10.2025 Die Leuphana startet mit NetzWerkSprache ein neues Projekt, das an das erfolgreiche Forschungs- und Praxisvorhaben „Studierende stützen Sprachenlernen (S3)“ anknüpft. Ziel ist es, sprachliche Heterogenität stärker in den Blick zu nehmen und Lehramtsstudierende praxisnah auf den Unterricht in vielfältigen Klassenzimmern vorzubereiten.

©Leuphana/Tengo Tabatadze
„Sprachliche Kompetenzen gelten als Schlüssel, um in einer neuen Gesellschaft anzukommen, teilzuhaben und Bildungsangebote nutzen zu können", sagt Prof. Dr. Astrid Neumann.

Auslöser der kontinuierlichen Projektserie in Niedersachsen war die Fluchtbewegung nach Ausbruch des Syrienkriegs: Bereits seit 2015 unterstützt das Team um Prof. Dr. Astrid Neumann angehende Lehrkräfte dabei, Kinder und Jugendliche gezielt in ihrer Sprachentwicklung zu fördern. „Sprachliche Kompetenzen gelten als Schlüssel, um in einer neuen Gesellschaft anzukommen, teilzuhaben und Bildungsangebote nutzen zu können. Genauso richtet sich unsere Sprachförderung aber auch an Kinder ohne Migrationshintergrund, die Sprachförderbedarf haben“, erklärt die Professorin für Didaktik der deutschen Sprache.

Im nun gestarteten Projekt NetzWerkSprache begleiten Studierende Schüler*innen an schulischen und außerschulischen Lernorten. Das Konzept basiert auf dem Service-Learning-Ansatz: Im Mittelpunkt steht nicht das Sammeln von Leistungspunkten, sondern gesellschaftliches Engagement.

Trotzdem profitieren die Studierenden in vielerlei Hinsicht, wie Projektkoordinatorin Hannah Kahlke betont: „Die Studierenden erproben didaktische Methoden in der Praxis, knüpfen Kontakte zu möglichen späteren Arbeitgebern und werden in einem begleitenden Seminar fachlich unterstützt.“

Gemeinsam mit regionalen Partnerinstitutionen – von der Kindertafel bis zur berufsbildenden Schule – entsteht so ein lebendiges NetzWerkSprache, das Studium, Schule und Praxis miteinander verbindet. 

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau der Fachbibliothek Sprache, die nicht nur als Materialsammlung, sondern auch als Lern- und Entwicklungsort dient. Hier können Lehramtsstudierende und Lehrkräfte der rund 20 Projektpartner gemeinsam an Themen wie Materialanalyse, -entwicklung und dem Einsatz digitaler Tools arbeiten.

„Die Fachbibliothek ist ein Ort des gemeinsamen Lernens und Weiterentwickelns – für Studierende ebenso wie für Lehrkräfte“, erklärt Projektmitarbeiterin Inga Buhrfeind.

Die Förderung läuft zunächst bis Ende 2025 und soll dann im jährlichen Rhythmus bis 2028 verlängert werden. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) fördert das NetzWerkSprache jährlich mit 100.000 Euro, aktuell ergänzt um 10.000 Euro von der Lotto-Sport-Stiftung. 

Kontakt

  • Prof. Dr. Astrid Neumann