Neuer Honorarprofessor an der Leuphana: Niels Bosse

22.02.2022 Niels Bosse ist neuer Honorarprofessor an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. In seiner Laufbahn hat er internationale Erfahrungen in China und Mexiko gesammelt. Nun möchte er sein praktisches Know-How vor allem in der Lehre weitergeben.

Niels Bosse ©Mao Carrera
„International zu arbeiten, bedeutet nicht nur die internationale Karriere, sondern auch interkulturelles Verständnis", betont Bosse.

Aktuell ist der promovierte Wirtschaftswissenschaftler seit gut zweieinhalb Jahren als Geschäftsführer in den Bereichen Personal und Organisation bei Audi Mexico tätig. Lüneburg ist der 47-Jährige bereits seit dem Studium verbunden: Nachdem er eine Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen hatte, studierte Bosse an der damaligen Lüneburger Fachhochschule Wirtschaftsrecht. Über seine Diplomarbeit stieg er daraufhin 2001 bei Volkswagen ein.

Vier Jahre später wechselte der damals 30-Jährige zu Volkswagen Financial Services und entschloss sich für eine berufsbegleitende Promotion. Thema seiner Doktorarbeit war der Ansatz der Job-Family-Struktur:  Sollte man Mitarbeiter*innen nicht nur klassisch nach der fachlichen Kompetenz, sondern auch kompetenz- und prozessorientiert erschließen? „Wenn Sie beispielsweise jemanden für den IT-Bereich benötigen, wird in der Regel nicht im Human-Resource-Bereich gesucht, obwohl auch dort Informationstechniker beschäftigt sind. Wenn man also kompetenzorientiert nach potenziellen Mitarbeitern sucht, eröffnet sich ganz andere Möglichkeiten, Mitarbeiterpotenziale zu finden und Karrierewege zu gestalten“, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler.

Nach der Promotion zog Niels Bosse im August 2011 erstmalig für den Beruf ins Ausland: Zunächst als Personalleiter für die Volkswagen Finance China, 2013 wechselte er dann zur Volkswagen Group China und übernahm im Headquarter die Rolle als Personalleiter. Nach knapp vier Jahren in Peking kehrte Niels Bosse Ende 2015 nach Deutschland zurück, um im Wolfsburger Volkswagen-Werk die Personalleitung für einen der großen Fertigungsbereiche zu übernehmen, der etwa 10 Tausend Mitarbeiter umfasst. Im Juni 2019 übernahm er seine aktuelle Position, für die er nach Mexiko zog. „International zu arbeiten, bedeutet nicht nur die internationale Karriere, sondern auch interkulturelles Verständnis“, betont Bosse.

Er freut sich, die Honorarprofessur angetreten zu haben: „Ich habe es als Student immer sehr geschätzt, Leute aus der Praxis zu erleben und mit ihnen zu diskutieren und möchte daher auch ein Stück zurückgeben.“ Aus diesem Grund wolle er sich in kommender Zeit im Wesentlichen auf das Thema Lehre konzentrieren. Seit der Vollendung seines Studiums war er regelmäßig als Gastdozent an der Leuphana tätig und bot verschiedene Lehrveranstaltungen, jüngst zum Thema Global Leadership, an. Darüber hinaus habe er verschiedene Kooperationsprojekte an der Leuphana sehr zu schätzen gelernt, etwa das Cultural Change Projekt, das im vergangenen Semester mit zwei Masterstudierenden durchgeführt wurde. Auch derartige Felder wolle er künftig bespielen.