Promotionskolleg Engineering

Produkt- und Prozessinnovation, Wirtschaftsinformatik, Ressourcenschutz und Ressourcenmanagement, Industrial Engineering: Unsere Fragestellungen orientieren sich an der heutigen und zukünftigen Entwicklung von Produkten und Produktionsprozessen. Produktionssysteme, intelligente Komponenten, hardwarenahe Intelligenz, produktionsnahe Informationssysteme und vernetze Produktion stehen genauso im Fokus unserer Forschung wie die Planung und das Managen von Systemen und Produktionsprozessen. Gemeinsam mit der Vielfalt nationaler und internationaler Wirtschaftspartner, universitären Einrichtungen und durch EU-geförderte Projekte, forschen wir zielorientiert auf interdisziplinärer Basis und bilden damit ein hochqualifiziertes wissenschaftliches Fundament.

Forschungsfelder

In der Fakultät Management und Technologie können Themengebiete aus dem Ingenieurs-, Naturwissenschafts- und Technologiebereich untersucht werden. Die Schwerpunkte für die bisherigen promotionsbezogenen Forschungsaktivitäten aus dem Institut für Produktionstechnik und -systeme (IPTS) lassen sich wie folgt skizzieren:

  • Intelligente Systeme
  • Produktionsautomatisierung
  • Industrielle Fertigungstechnologien
  • Regelungs- sowie Antriebstechnik
  • Robotik, autonome Fahrzeuge
  • Prozess- Fertigungsmesstechnik
  • Sensorik und Detektorentwicklung
  • Hardwarenahe Softwareentwicklung
  • Digitale Fabrik
  • Simulation und Modellierung
  • Steuerungstechnik
  • Technische Optik
  • Elektronik
  • Mikro- und Nanotechnologie
  • Neue Materialien
  • Bio-/Medizintechnologie

Weitere Themengebiete, die Bezug auf den Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing. haben, können im Kolleg Technikwissenschaften untersucht werden.

Doktorgrade

Im Rahmen dieses Promotionskollegs verleiht die Fakultät Management und Technologie je nach fachspezifischer Ausrichtung der Dissertation die folgenden Doktorgrade:

  • Dr. rer. nat.
  • Dr.-Ing.

Sprecher*in

  • Prof. Dr.-Ing. Arthur Seibel

Betreuungspersonen

  • Prof. Dr.-Ing. Ghada Bouattour
  • Prof. Dr. Anthimos Georgiadis
  • Prof. Dr.-Ing. Jens Heger
  • Prof. Dr. Ing. Norbert Hort
  • Prof. Dr.-Ing. Benjamin Klusemann
  • Prof. Dr.-Ing. Noomane Ben Khalifa
  • Prof. Dr.-Ing. Paolo Mercorelli
  • Prof. Dr.-Ing. Arthur Seibel
  • Prof. Dr. Brit-Maren Block

Aktivitäten des Kollegs

In letzter Zeit verteidigte Dissertationsprojekte

Alexander Rokoss: Lieferzeitbestimmung in der auftragsbezogenen Werkstattfertigung mittels maschinellen Lernens

Promotionsstudium

Als Promovierende/r der Leuphana erstellen Sie nicht nur Ihre Dissertation, sondern nehmen am interdisziplinären Promotionsstudium im Umfang von 30 CP teil, das neben den fachdisziplinär und z.T. interdisziplinär organisierten Kolloquia (Research Forum I und Research Forum II) vier überfachliche Module zu Forschungsethik, Forschungsmethoden, Wissenschaftspraxis und aktuellen Wissenschaftsperspektiven umfasst. Mehr Infos zum Promotionsstudium finden Sie hier.

Bewerbung & Zulassung

Als Promovierende der Leuphana müssen Sie sich als Promotionsstudierende einschreiben. Informationen rund um die Zulassung zur Promotion und das Bewerbungsprozedere finden Sie hier.

Die Graduate School bietet Wissenschaftler*innen in der Qualfizierungsphase Beratung und Coaching an. Die Beraterin der Graduate School unterstützt Sie gerne bei Fragen der Entscheidungsfindung, bei Herausforderungen im Verlauf der Promotion bis hin zu Karriereplanung und -entwicklung. Weitere Informationen zum Beratungs- und Coachingangebot finden Sie hier.

Stimmen aus dem Kolleg

Interview mit Kristin Müller

Kristin Müller promoviert seit dem WiSe 22/23 an der Leuphana. Hier berichtet sie von ihren Eindrücken aus dem Promotionskolleg Engineering.

©Leuphana/Ciara Charlotte Burgess
"Nach meinem Master wollte ich nicht mehr studieren, sondern erstmal die Industriewelt kennenlernen. Heute ist die Promotion für mich weniger ein Studium, sondern eher ein normaler Job, der mir viel Freiheit in der Forschung bietet, die es so in der Industrie nicht gibt."

Warum hast du dich für eine Promotion an der Leuphana entschieden?

Ich habe mich für eine Promotion entschieden, da ich wissenschaftlich arbeiten und frei(er) forschen wollte, als in meinem vorherigen Job in der Industrie. Für die Leuphana habe ich mich entschieden, da ich ein anderes Denken insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit erwartet habe. Außerdem ist der Bereich Ingenieurswissenschaften an der Leuphana noch sehr jung und im Aufbau, sodass ich hier eine Chance gesehen habe, mehr mitgestalten zu können.

Wann hattest du die ersten Überlegungen zu promovieren?

Während des Masterstudiums an der RWTH Aachen University. Zu diesem Zeitpunkt habe ich jedoch noch nicht „DAS“ Thema für meine Promotion gefunden. Außerdem wollte ich damals auch nicht mehr studieren, sondern erstmal die Industriewelt kennenlernen. Heute ist die Promotion für mich weniger ein Studium, sondern eher ein normaler Job, der mir viel Freiheit in der Forschung bietet, die es so in der Industrie nicht gibt. Ein Industrieunternehmen fokussiert natürlich die Forschung für das eigene Unternehmen, bzw. für die eigenen Produkte. An der Universität steht nicht der Nutzen eines einzelnen Unternehmens im Vordergrund, sondern hier geht es darum insgesamt den Stand der Technik weiterzuentwickeln. Dadurch entsteht eine ganz andere gesellschaftliche Verpflichtung der Forschung und ich kann mit meinen Forschungsergebnissen eine größere Reichweite erzielen und mehr Veränderung bewirken.

Was ist nun anders als im Masterstudium?

Alles – ich habe mein Masterstudium 2017 an der RWTH Aachen University abgeschlossen und danach viele praktische Erfahrungen in der Industrie gesammelt. Ich habe inzwischen verstanden, dass man Nachhaltigkeit heute nur an der Universität so richtig frei denken kann, da Unternehmen in der Regel Ihre Wirtschaftlichkeit als Hauptziel verfolgen. Des Weiteren finde ich es sehr bereichernd für meine Forschung, meine Erfahrungen aus der Praxis einzubringen und mich damit wissenschaftlich auseinanderzusetzen.

Wovon profitierst du am Meisten in der Promotionsphase?

Von den vielen Möglichkeiten durch die Freiheit in der Forschung und anderseits durch die vielen Möglichkeiten mich persönlich weiterzuentwickeln.

Was würdest du sagen ist anders an der Leuphana als an anderen Unis?

Da weiß ich jetzt gar nicht, wo ich anfangen soll… Ein wichtiger Punkt für mich ist das Betreuungsverhältnis im Bereich Ingenieurswissenschaften der Leuphana. In unserem Team sind wir aktuell 5 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die von einem Professor betreut werden. An anderen Universitäten betreut ein*e Professor*in um die 100 Promovierenden. Ich bekomme hier also eine viel engere Betreuung durch meinen Professor, als an anderen Universitäten.

Eine weitere Besonderheit an der Leuphana ist in meinen Augen, dass das Thema Nachhaltigkeit ein großer Schwerpunkt der Universität ist und auch in den Ingenieurswissenschaften fokussiert wird. Die Leuphana hat diesen Schwerpunkt schon sehr früh gesetzt und hat dadurch eine Vorreiterrolle und auch ein ganz anderes Selbstverständnis zu diesem Thema.

Welche Erwartungen hast du an das Promotionsstudium?

Ich erwarte Dinge zu lernen, die mich bei meiner Promotion unterstützen und Menschen zu treffen mit denen ich Dinge kritisch hinterfragen kann. 

Hast du Pläne für einen Forschungsaufenthalt ins Ausland zu gehen?

Konkrete Pläne habe ich noch nicht, kann es mir aber sehr gut vorstellen. Ich habe im Bachelorstudium bereits ein Praktikum an einem spanischen Forschungsinstitut gemacht. Das war eine tolle Erfahrung. Daher denke ich, dass ein weiterer Forschungsaufenthalt im Ausland während meiner Promotionszeit sehr inspirierend für mich und meine Forschung ist.

Hast du schon Pläne, wie es nach der Promotion weitergeht?

Ich habe einige Ideen, aber keine konkreten Pläne. Auf dem Arbeitsmarkt tut sich aktuell sehr viel und ich möchte daher flexibel bleiben und mich nicht auf einen konkreten Plan fixieren.  

Soll es eine akademische Laufbahn nach der Promotion werden?

Ich kann es mir gut vorstellen. Ich möchte auf jeden Fall weiterhin nachhaltige Forschung betreiben sowie das Themenfeld der nachhaltigen Produktion vorantreiben und dabei Dinge neu denken. Außerdem möchte ich mit meiner Tätigkeit möglichst viele Menschen erreichen. Das funktioniert im Arbeitsumfeld einer Universität sehr gut.

Vielen Dank für das Gespräch!