Erfahrungsberichte
Die Leuphana Graduate School befähigt ihre Promovierenden, Antworten auf die schwierigsten Fragen des Lebens zu suchen. Wir erfüllen diese Mission, indem wir Räume für interdisziplinäre Interaktion schaffen. Lesen und hören Sie ihre Geschichten und werden Sie Teil des Promotionskollegs Management, Accounting & Finance!
Niklas Werthschulte
19.08.2024 Der 25-jährige Consultant studierte Betriebswirtschaftslehre am Leuphana College, absolvierte das Masterprogramm „Management & Sustainable Accounting and Finance“ an der Graduate School und promoviert dort nun berufsbegleitend. Für den gebürtigen Stralsunder ist das Pendeln zwischen Wissenschaft und Praxis ein Glückfall: „Von der Verzahnung profitieren mein Arbeitgeber RSM Ebner Stolz, die Leuphana und ich.“

Das Thema „Nachhaltigkeitsberichterstattung“ zieht sich wie ein roter Faden durch Studium und Promotion von Niklas Werthschulte. Bereits in seiner Bachelorarbeit beschäftigte er sich mit den Auswirkungen der CO2-Leistung von Unternehmen auf die finanzielle Performance. In seiner empirischen Arbeit stellte er fest: „Der Kapitalmarkt bestraft Unternehmen, die nicht nachhaltig handeln. Investor*innen sehen dort mehr Risiken.“ Für seine Leistung in der Abschlussarbeit wurde Niklas Werthschulte von der Professur Accounting, Auditing & Corporate Governance der Leuphana ausgezeichnet.
Für den damals frischgebackenen Bachelorabsolventen eine große Motivation: „Ich merkte, dass mir die statistische Arbeit und das wissenschaftliche Schreiben liegen. Deswegen entschied ich mich früh, in Richtung Promotion zu gehen“, berichtet Niklas Werthschulte. Er blieb auf Kurs und schloss das Masterprogramm „Management & Sustainable Accounting and Finance“ an der Graduate School an: „Ich habe meine Seminare, Hausarbeiten und die Masterarbeit thematisch auf Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgerichtet“, berichtet der Doktorand. Seinem Betreuer aus Bachelor- und Masterarbeit ist er treu geblieben: Niklas Werthschulte promoviert nun auch bei Prof. Dr. Patrick Velte, Professor für Betriebswirtschaftslehre, insb. Accounting, Auditing & Corporate Governance.
Der Doktorand sieht in der Kontinuität einen großen Vorteil: „Ich kenne die Literatur und habe viele quantitative Methoden, die ich nun nutze, bereits im Studium angewendet.“ Für das eng getaktete Promotionsprogramm eine große Hilfe: Niklas Werthschulte promoviert berufsbegleitend. Ein halbes Jahr ist er an der Uni, ein halbes Jahr bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSM Ebner Stolz. Dort unterstützt er als Consultant in einem jungen Team Unternehmen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und den Ausbau der Abteilung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und der Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten. „Durch eine neue EU-Richtlinie müssen nun auch bestimmte große Unternehmen des Mittelstands Bericht erstatten, die nicht kapitalmarktorientiert sind. Das Thema wird immer relevanter und ist politisch brisant, weil in Deutschland über 15 000 Unternehmen berichts- und prüfungspflichtig werden und die Gesetzgebung stark verzögert erstellt wird. Es haben sich viele Änderungen im regulatorischen Prozess ergeben“, erklärt Niklas Werthschulte. Zu den Auswirkungen der neuen Vorgabe promoviert der Doktorand. Er wertet Nachhaltigkeitsberichte von Stock-600-Unternehmen aus wie zum Beispiel Volkswagen oder Linde. Niklas Werthschulte möchte wissen, wie groß der Einfluss von Stakeholdern auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen ist.
Die Promotion ist für vier Jahre angesetzt: „Für mich ist die Verzahnung von Wissenschaft und beruflicher Praxis ein Riesenvorteil, da ich mich sowohl wissenschaftlich als auch praktisch mit Nachhaltigkeitsberichterstattung auseinandersetze. Ich kenne nicht nur die theoretische Ebene, sondern weiß auch um die praktischen Probleme unserer Mandanten.“ So profitiert auch der Arbeitgeber von Niklas Werthschulte von der Promotion des Consultant: „Ich trage mein Expertenwissen aus der Forschung in die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hinein“, erklärt Niklas Werthschulte. Umgekehrt lässt ihm der Arbeitgeber Raum für die wissenschaftliche Arbeit: „Die Belastungen sind auf mich abgestimmt.“
Im Moment arbeitet der Doktorand an seinen ersten beiden Publikationen. Niklas Werthschulte sieht in der Doktorarbeit aber nicht nur eine wissenschaftliche Herausforderung, sondern auch einen persönlichen Mehrwert: „Eine Promotion fördert den Durchhaltewillen, die Arbeitsbereitschaft und die analytischen Fähigkeiten.“
Maximilian Wagenknecht
Maximilian Wagenknecht promoviert an der Fakultät Management und Technologie zum Thema “Lean Startup Risk Management”. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen an der Leuphana.

Worum geht es in Deiner Forschung?
Mit meiner Forschung möchte ich ein tieferes Verständnis dafür erlangen, wie Startups in verschiedenen Kontexten mit Chancen und Risiken umgehen. Hierfür beschäftige ich mich sowohl mit der internen Perspektive der Startups, als auch mit der externen Perspektive, wie beispielsweise der Kommunikation mit Kapitalgeber:innen oder mit Kund:innen.
Aufgrund des kumulativen Aufbaus meiner Promotion nutze ich verschiedene Forschungsmethoden und habe gerade qualitative Interviews mit Gründer:innen geführt. Mit diesen Inhalten untersuche ich unter anderem, ob und wie das Thema Risikomanagement von Startups berücksichtigt wird. Besonders spannend ist die Frage der Anwendbarkeit etablierter Risikomanagementprozesse auf Startups sowie die daraus resultierende Folgefrage, ob diese Prozesse für Startups angepasst werden müssen.
Warum hast Du Dich für eine Promotion an der Leuphana entschieden?
Die Leuphana kenne ich bereits aus dem Bachelor. Nach meinem Masterabschluss in Bremen war die Leuphana für meine Promotion von Anfang an in der engeren Wahl. Passenderweise wurde zu dieser Zeit eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter ausgeschrieben. Weil ich in dieser Position auch Erfahrungen in der Lehre sammeln kann, bin ich sehr froh über diese Gelegenheit.
Zudem nehme ich die Leuphana als eine gründungsorientierte Universität wahr, die auf der interdisziplinärere Ebene das Thema Unternehmensgründung aufgreift. Dadurch bietet sich die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch und zu direkten Gesprächen mit Gründer:innen, was für meine Forschung von großem Wert ist.
Ein besonderes Angebot an der Leuphana ist das Promotionsstudium - was sind Deine Erfahrungen damit?
Die disziplinäre Bildung in den jeweiligen Fakultäten und der Austausch im Promotionskolleg gibt eine wertvolle Grundlage für die akademische Entwicklung. Gleichzeitig bieten die interdisziplinären Inhalte des Promotionsstudiums vielseitige Perspektiven auf das eigene Forschungsthema.
Aus den fakultätsübergreifenden Kontakten des Promotionsstudiums habe ich gemeinsam mit anderen Promovierenden auch eine regelmäßige Zoom-Runde etabliert. Besonders wenn man nicht gleichzeitig an der Universität arbeitet, bietet so ein Austausch eine gute Möglichkeit, sich zu vernetzen.
Du bist Sprecher der Promovierendenvertretung. Welche Aufgaben sind mit diesem Wahlamt verbunden?
Die Promovierendenvertretung besteht aus je einem Promovierenden pro Fakultät. In dieser Rolle hat man ein Mitspracherecht im Fakultätsrat und ein offenes Ohr für die Anliegen der Promovierenden. Zudem ist der oder die Sprecher:in der Promovierendenvertretung Mitglied im Senat der Universität. Dadurch können die Anliegen der Promovierenden auch im höchsten Gremium der Leuphana zur Sprache gebracht werden.
Es besteht außerdem eine enge Zusammenarbeit mit der Fachgruppenvertretung Promotion, was auch die sozialen Aspekte und das Leben auf dem Campus bereichert. Durch die vielfältigen Aufgaben in der Promovierendenvertretung lernt man zudem in der ganzen Uni Personen kennen, wie beispielsweise Professor:innen und Mitarbeiter:innen der Graduate School. Solche Kontakte sind sehr wertvoll für die persönliche und akademische Weiterentwicklung.