Erfahrungsberichte Promotion
Wann und wie fällt eigentlich die Entscheidung für eine Promotion? Was ist anders als im Masterstudium? Und was ist das Besondere in der Promotionszeit an der Leuphana?
Die Erfahrungsberichte von Promovierenden auf dieser Webseite geben Aufschluss!
Kristin Müller // Kolleg Technikwissenschaften
Kristin Müller hat ihre Promotion im Wintersemester 2022/23 an der Leuphana begonnen. Hier berichtet sie von ihren frischen Eindrücken aus dem Promotionskolleg Technikwissenschaften.

Warum hast du dich für eine Promotion an der Leuphana entschieden?
Ich habe mich für eine Promotion entschieden, da ich wissenschaftlich arbeiten und frei(er) forschen wollte, als in meinem vorherigen Job in der Industrie. Für die Leuphana habe ich mich entschieden, da ich ein anderes Denken insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit erwartet habe. Außerdem ist der Bereich Ingenieurswissenschaften an der Leuphana noch sehr jung und im Aufbau, sodass ich hier eine Chance gesehen habe, mehr mitgestalten zu können.
Wann hattest du die ersten Überlegungen zu promovieren?
Während des Masterstudiums an der RWTH Aachen University. Zu diesem Zeitpunkt habe ich jedoch noch nicht „DAS“ Thema für meine Promotion gefunden. Außerdem wollte ich damals auch nicht mehr studieren, sondern erstmal die Industriewelt kennenlernen. Heute ist die Promotion für mich weniger ein Studium, sondern eher ein normaler Job, der mir viel Freiheit in der Forschung bietet, die es so in der Industrie nicht gibt. Ein Industrieunternehmen fokussiert natürlich die Forschung für das eigene Unternehmen, bzw. für die eigenen Produkte. An der Universität steht nicht der Nutzen eines einzelnen Unternehmens im Vordergrund, sondern hier geht es darum insgesamt den Stand der Technik weiterzuentwickeln. Dadurch entsteht eine ganz andere gesellschaftliche Verpflichtung der Forschung und ich kann mit meinen Forschungsergebnissen eine größere Reichweite erzielen und mehr Veränderung bewirken.
Was ist nun anders als im Masterstudium?
Alles – ich habe mein Masterstudium 2017 an der RWTH Aachen University abgeschlossen und danach viele praktische Erfahrungen in der Industrie gesammelt. Ich habe inzwischen verstanden, dass man Nachhaltigkeit heute nur an der Universität so richtig frei denken kann, da Unternehmen in der Regel Ihre Wirtschaftlichkeit als Hauptziel verfolgen. Des Weiteren finde ich es sehr bereichernd für meine Forschung, meine Erfahrungen aus der Praxis einzubringen und mich damit wissenschaftlich auseinanderzusetzen.
Wovon profitierst du am Meisten in der Promotionsphase?
Von den vielen Möglichkeiten durch die Freiheit in der Forschung und anderseits durch die vielen Möglichkeiten mich persönlich weiterzuentwickeln.
Was würdest du sagen ist anders an der Leuphana als an anderen Unis?
Da weiß ich jetzt gar nicht, wo ich anfangen soll… Ein wichtiger Punkt für mich ist das Betreuungsverhältnis im Bereich Ingenieurswissenschaften der Leuphana. In unserem Team sind wir aktuell 5 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die von einem Professor betreut werden. An anderen Universitäten betreut ein*e Professor*in um die 100 Promovierenden. Ich bekomme hier also eine viel engere Betreuung durch meinen Professor, als an anderen Universitäten.
Eine weitere Besonderheit an der Leuphana ist in meinen Augen, dass das Thema Nachhaltigkeit ein großer Schwerpunkt der Universität ist und auch in den Ingenieurswissenschaften fokussiert wird. Die Leuphana hat diesen Schwerpunkt schon sehr früh gesetzt und hat dadurch eine Vorreiterrolle und auch ein ganz anderes Selbstverständnis zu diesem Thema.
Welche Erwartungen hast du an das Promotionsstudium?
Ich erwarte Dinge zu lernen, die mich bei meiner Promotion unterstützen und Menschen zu treffen mit denen ich Dinge kritisch hinterfragen kann.
Hast du Pläne für einen Forschungsaufenthalt ins Ausland zu gehen?
Konkrete Pläne habe ich noch nicht, kann es mir aber sehr gut vorstellen. Ich habe im Bachelorstudium bereits ein Praktikum an einem spanischen Forschungsinstitut gemacht. Das war eine tolle Erfahrung. Daher denke ich, dass ein weiterer Forschungsaufenthalt im Ausland während meiner Promotionszeit sehr inspirierend für mich und meine Forschung ist.
Hast du schon Pläne, wie es nach der Promotion weitergeht?
Ich habe einige Ideen, aber keine konkreten Pläne. Auf dem Arbeitsmarkt tut sich aktuell sehr viel und ich möchte daher flexibel bleiben und mich nicht auf einen konkreten Plan fixieren.
Soll es eine akademische Laufbahn nach der Promotion werden?
Ich kann es mir gut vorstellen. Ich möchte auf jeden Fall weiterhin nachhaltige Forschung betreiben sowie das Themenfeld der nachhaltigen Produktion vorantreiben und dabei Dinge neu denken. Außerdem möchte ich mit meiner Tätigkeit möglichst viele Menschen erreichen. Das funktioniert im Arbeitsumfeld einer Universität sehr gut.
Vielen Dank für das Gespräch!
Alina Knabbe // Kolleg Professionalisierungsforschung

Warum hast du dich für eine Promotion an der Leuphana entschieden?
Die Promotion war für mich eine gute Möglichkeit, zwei Dinge miteinander zu vereinen: Mein Interesse, mich tiefer und über einen längeren Zeitraum mit Themenbereichen auseinanderzusetzen und weitere Berufsfelder neben der Schule kennenzulernen. Ich habe mich für die Leuphana entschieden, weil ich durch mein Studium und Arbeit als studentische Hilfskraft (SHK) an der Leuphana schon viele Professor*innen kannte und die Leuphana gute Unterstützungsmöglichkeiten für Promovierende bietet.
Wann kamen die ersten Überlegungen zu promovieren?
Während meiner Arbeit als studentische Hilfskraft habe ich eng mit Doktorand*innen zusammengearbeitet, sodass sich meine Hemmschwelle in die Wissenschaft verringerte. Da mir der SHK-Job und das Schreiben sowie Forschen im Studium Freude bereitete, kam der Gedanken, selbst zu promovieren, immer öfter auf. Beim Schreiben meiner Masterarbeit habe ich diesen Gedanken weiterverfolgt und mich mit Professor*innen und anderen Doktorand*innen ausgetauscht, um mich besser über die Promotion zu informieren.
Was ist nun anders als im Masterstudium?
Im Promotionsstudium hat man mehr Zeit für die eigene Forschung. Dies fordert allerdings auch eine größere Selbstständigkeit und Organisation, weshalb es wichtig ist, die eigene Zeit effektiv zu strukturieren und die eigenen Aufgaben zu priorisieren. Im Vergleich zum Masterstudium fokussiert man sich viel stärker auf einen bestimmten Forschungsbereich, den man tiefgreifender bearbeitet.
Wovon profitierst du am Meisten in der Promotionsphase?
Am meisten profitiere ich von den wissenschaftlichen Diskursen mit meinen Kolleg*innen und auf Tagungen. Rückmeldung zu der eigenen Arbeit zu bekommen, ist für mich wichtig und auch eine Absicherung, dass ich nicht den Fokus verliere. Gleichzeitig lerne ich, meine eigene Ideen und mein Vorhaben gegenüber anderen Wissenschaftler*innen zu begründen und dafür einzustehen.
Was würdest du sagen ist anders an der Leuphana als an anderen Unis?
Die Leuphana setzt sich für die persönliche und akademische (Weiter-) Entwicklung mit verschiedenen Angeboten der Graduate School ein. Außerdem unterstützt die Leuphana durch den Qualifizierungsfonds Promovierende finanziell bei Tagungen, Auslandsaufenthalten etc.
Was nimmst du aus dem Leuphana Promotionsstudium mit?
Durch das Promotionsstudium habe ich meine Fähigkeiten im Zeitmanagement und der Priorisierung von Aufgaben verbessert. Außerdem bietet es die Möglichkeit, sich mit anderen Doktorand*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen auszutauschen und von ihren Forschungsbereichen, Perspektiven und Erfahrungen zu lernen.
Wem würdest du eine Promotion in Deinem Fach empfehlen?
Personen, die Interesse daran haben, Themen ausführlich zu bearbeiten und Freude dran haben, sich in neue Themenbereiche einzuarbeiten (z. B. Statistik). Generell sollte man ein gewisses Maß an Selbstorganisation und Zeitmanagement mitbringen.
Hast du schon Pläne, wie es nach der Promotion weitergeht?
Zurzeit bin ich dabei, die verschiedenen Optionen nach meiner Promotion zu erkunden und abzuwägen, was mir am Besten gefällt. Eine Möglichkeit ist für mich, den Vorbereitungsdienst zu absolvieren, die Lehramtsausbildung abzuschließen und praktische Erfahrungen in der Schule zu sammeln. Um weitere Möglichkeiten zu entdecken, nehme ich an dem Karrierecoaching- und Entwicklungsprogramm der Graduate School teil und bilde mich in verschiedenen Bereichen weiter.
Vielen Dank für das Gespräch!