Promotionskolleg Darstellung Visualität Wissen
Wissen und Erkenntnis sind – und das lehrte bereits die antike Rhetorik – an Verfahren der Darstellung gebunden. Insbesondere die Künste seit der Moderne zeichnen sich durch einen reflektierten, kritischen bis dekonstruktiven oder auch affektiven Umgang mit Darstellungsfragen aus, und zwar als ein Zusammenspiel von Darstellungsformen, -inhalten und -medien. So können gerade künstlerische Praktiken vorführen, inwieweit die Überzeugungskraft eines visuellen und/oder textuellen Gegenstandes ein Effekt von Darstellungsarbeit ist. Das Kolleg betont und befragt die – durchaus auch politische – Wirkmacht von Darstellung, die spezifische Rolle von Visualität und beider Anteile an heutiger wie historischer Wissensproduktion.
Die beteiligen Disziplinen (Kunstgeschichte, Kunstsoziologie, Medienwissenschaft, Philosophie, Literaturwissenschaft und Rhetorik) finden im Darstellungsbegriff ihren gemeinsamen Rahmen. Dieser erlaubt es, visuelle, auditive, textliche und gesellschaftliche Phänomene zu erforschen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Kollegs liegt in der Untersuchung von Kulturen der Kritik. Darstellung wird verstanden als Kristallisationspunkt unterschiedlichster Kritikformen, die erst durch den Fokus auf Darstellung vergleich- und diskutierbar werden.
In der Kooperation mit dem Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien (ICAM) und der DFG-Kollegforschergruppe Medienkulturen der Computersimulation (MECS) werden die medialen und technischen Bedingungen der Darstellung in den Fokus gestellt.
Das Kolleg profitiert in besonderer Weise von der Kooperation mit „Kunstraum“ der Leuphana, der seit 25 Jahren Projekte mit international renommierten Künstlerinnen und Künstlern realisiert.
Forschungsfelder
- Moderne und zeitgenössische Kunst
- Film, Fotografie, Urban Art, Mode
- Kunsttheorie und Ästhetik
- Akteurinnen und Akteure, Institutionen und Diskurse des Kunstfeldes
- Bilder der Wissenschaft
- Kulturen der Kritik
- Darstellungstheorie
- Rhetorik der Künste und der Medien
Doktorgrad
Im Rahmen dieses Promotionskollegs verleiht die Fakultät Kulturwissenschaften je nach fachspezifischer Ausrichtung der Dissertation den folgenden Doktorgrad:
- Dr. phil.
Sprecher*in
- Prof. Dr. Beate Söntgen
Betreuungspersonen
- Prof. Dr. Wolfgang Kemp
- Prof. Dr. Susanne Leeb
- Prof. Dr. Beate Söntgen
- Apl. Prof. Dr. phil. Ulf Wuggenig
- Prof. Dr. Lynn Rother
- Prof. Dr. Claus Pias
- Prof. Dr. rer. nat. Martin Warnke
- Prof. Dr. Christina Wessely
Assoziierte
- Prof. Dr. Erich Hörl
Promotionsstudium
Als Promovierende/r der Leuphana erstellen Sie nicht nur Ihre Dissertation, sondern nehmen am interdisziplinären Promotionsstudium im Umfang von 30 CP teil, das neben den fachdisziplinär und z.T. interdisziplinär organisierten Kolloquia (Research Forum I und Research Forum II) vier überfachliche Module zu Forschungsethik, Forschungsmethoden, Wissenschaftspraxis und aktuellen Wissenschaftsperspektiven umfasst. Mehr Infos zum Promotionsstudium finden Sie hier.
Bewerbung & Zulassung
Als Promovierende der Leuphana müssen Sie sich als Promotionsstudierende einschreiben. Informationen rund um die Zulassung zur Promotion und das Bewerbungsprozedere finden Sie hier.
Die Graduate School bietet Wissenschaftler*innen in der Qualfizierungsphase Beratung und Coaching an. Die Beraterin der Graduate School unterstützt Sie gerne bei Fragen der Entscheidungsfindung, bei Herausforderungen im Verlauf der Promotion bis hin zu Karriereplanung und -entwicklung. Weitere Informationen zum Beratungs- und Coachingangebot finden Sie hier.